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An einem Montagnachmittag, an dem draußen drei Jahreszeiten in einer Stunde vorbeiziehen, grüble ich über den Status quo des Game-Developers in Nürnberg. Kein Wunder, dass man sich hier gern zwischen Code und Kaffee verkriecht. Die Stadt – tendenziell als Maschinenbaustandort und Versicherungs-Hochburg verschrien – ist inzwischen mehr als das. Game-Entwicklung? Geht auch in Franken, und das gar nicht mal schlecht.
Was viele unterschätzen: Game Development ist weder reines Programmiergarn noch pixelige Spielerei. Wer hier loslegen will, braucht ein breites Werkzeugset – von C#-Sprints über 3D-Modeling-Sessions bis hin zu Testschleifen, die sich plötzlich wie Groundhog Day anfühlen. Die klassische Arbeitsteilung ist passé; mal ist man Skripter, dann wieder Storyteller, Balancing-Bändiger oder Level-Designer. Dass man sich gelegentlich wie ein Jongleur auf Glatteis fühlt, gehört zum Spiel.
Nürnberg bringt da eine interessante Würze ins Geschäft. Die lokale Szene ist klein, fast familiär, aber wachsend. Die Nähe zur Technischen Hochschule, das wachsende Kreativquartier in Gostenhof – das ist kein Silicon Valley, aber ein wohltuend erdiger Gegenpol. Und wer glaubt, es gehe hier nur um Mini-Indie-Games oder Serious Games für Industrie-Trainings, hat die Rechnung ohne ein paar ambitionierte Studios gemacht, die klassisches Entertainment auf die Agenda setzen. Die Mischung? Uneindeutig. Aber gerade das verhindert festgefahrene Routinen.
So, Butter bei die Fische. Klar, Gehälter sind ein Thema – und ja, auch ein sensibles. Wer einsteigt, wird sich mit 2.800 € bis 3.300 € begnügen müssen. Mehr ist selten, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Mit Erfahrung und speziellem Know-how – sei es Unity, Unreal, Netzwerkarchitektur oder Monetarisierungskonzepte – kann das auf 3.600 € bis 4.200 € steigen. Nach oben gibt's, wie überall, Glaspaläste mit dünner Luft, aber nicht jedes Studio spielt auf Konzernebene mit. Problematisch? Naja, manchmal zweifle ich: Wird Kreativität hier wirklich angemessen vergütet? Doch die Lebenshaltungskosten sind erträglicher als im Münchner Süden, und mit etwas Berufsoptimismus sieht das Ganze schon weniger düster aus. Es sei denn, man steht auf Champagner und Loft-Innenhof – dann hat man sich ohnehin im Beruf vertan.
Wer glaubt, Game Development bestünde aus kurzen Sprints und großen Würfen, unterschätzt die Hybris zwischen technischer Innovation und wirtschaftlicher Nüchternheit. Gerade in Nürnberg setzt sich jetzt die Middleware-Garde durch, Cloud-Architektur im Backend oder Machine-Learning-basierte Testing-Tools sind längst kein Buzzword-Rauschen mehr. Während die einen noch überlegen, ob sie ihre eigene Engine weiterstricken oder auf Unity setzen, bauen die anderen schon Minispiele für die nächste AR-Aktion einer lokalen Kulturbrauerei. Und dann? Fordern Kunden plötzlich crossmediale Features, obwohl das Budget kaum fürs Team-Lunch reicht. Kommt mir manchmal vor wie der Versuch, ein Fünf-Gänge-Menü auf dem Gaskocher zu zaubern.
Immerhin: Mit ein wenig Cleverness, ständiger Fortbildung und dem Mut, auch mal gegen den Mainstream effizient zu sein, klappt’s meistens besser, als es sich mit Blick auf den ersten Prototyp anfühlt. Sich mit neuen Frameworks, Shader-Technologien oder prozeduralen Tools auseinanderzusetzen, zählt zu den Dauerbrennern. Das werte ich eher als sportliche Herausforderung – langweilig wird’s im Nürnberger Game-Leben selten.
Ob als Einsteiger:in oder alter Hase – für Game Developer bleibt Nürnberg eine Wundertüte. Mal verbeißt man sich in technologische Details, mal kommt überraschend die Gesellschaftsanbindung ins Spiel: lokale Förderprojekte, die Migration von Games in Bildungswelten oder ESG-Themen, die mal wieder aus der Förderantragskiste hüpfen. Manche Tage sind knifflig, andere machen einfach Spaß. Ob das alles Karriere-Glanzmomente erzeugt? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Was sicher bleibt: Wer sich im Nürnberger Game Development bewegt, bekommt die Mischung aus fränkischem Realismus, technischem Anspruch und einer Prise Do-it-Yourself-Kultur. Ist doch eigentlich genau das, was den Reiz ausmacht. Oder?
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