Friedhofsgärtnerei Alois Brandl | 80331 München
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Friedhofsgärtnerei Alois Brandl | 80331 München
Elsner Mario Gartenbau Metz | Dohna
Grabmale Bildhauer Sasse | 42275 Wuppertal
Grabmale Bildhauer Sasse | 42551 Velbert
Friedhofsgärtnerei Alois Brandl | 80331 München
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Elsner Mario Gartenbau Metz | Dohna
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Erfurt, die Stadt der Blumen – klingt hübsch, aber wenn man als Friedhofsgärtner unterwegs ist, bekommt „Blüte“ eine andere Note. Es gibt Tage, an denen denke ich, niemand geht so nah an das Leben heran wie wir. Oder auch an das, was davon bleibt. Für manche ist unser Job ein Rätsel: Wieso ausgerechnet das? Pflanzen, pflegen, an allerletzter Station. Ich sage dann: Es ist mehr als ’ne Pflanze ins Grab setzen. Vielschichtiger. Und ehrlich: Einfach grün können viele, aber die Mischung aus Bodenständigkeit, Respekt und handwerklichem Geschick muss man erst mal hinkriegen. Neugier? Gut, dann schauen wir mal genauer hin.
Friedhofsgärtnerei, das ist keine Schonkost. Wetter egal, Termine fest, Emotionen hochdosiert. Man arbeitet draußen, aber nie für sich allein. In Erfurt ist der Charakter der Friedhöfe unterschiedlich – von städtisch-gepflegt bis verwunschen, jedes Grab hat seine Geschichte. Für Einsteiger: Am Anfang geht’s um Erdarbeiten, Pflanzenkunde, alles, was ein Facharbeiter beherrschen muss. Mal ehrlich – Grabgestaltung hat weniger mit Basteln zu tun, als man glaubt. Man versucht das Leben eines Menschen in eine kleine Fläche zu pressen, und zwar so, dass die Angehörigen merken: Da war jemand, dem ist’s ernst.
In Erfurt gibt’s nicht nur Blumen, sondern auch Ansprüche. Viele Familien legen Wert auf gepflegte Gräber, und im Stadtbild sticht ein ungepflegtes Grab schneller ins Auge als eine launische Narzisse im Frühling. Manchmal hat man regelrechte Dorfpolitik – von der älteren Dame, die alles besser weiß, bis zum Pfarrer, der auf Details achtet, die kein Azubi im Lehrbuch findet. Und trotzdem: Wer hier arbeitet, spürt einen gewissen Stolz, Teil einer langen grünen Tradition zu sein. Die Friedhöfe Erfurts sind nämlich mehr als stille Gärten; sie erzählen Stadtgeschichte – Schicht für Schicht, Stein für Stein, oft ganz still.
Hände schmutzig machen ist Grundvoraussetzung, klar. Aber der Beruf verändert sich – auch hier. Pflanzenschutzmittel? Kaum noch erlaubt. Mechanische Hilfe? Mehr als früher. Und tatsächlich: Sogar Drohnen werden punktuell zur Flächenkontrolle eingesetzt. Wer Technik nicht scheut, ist im Vorteil. Außerdem: Die Nachfrage nach pflegeleichten Grabgestaltungen nimmt zu, auch Urnenfelder erfordern ein anderes Händchen. Ich frage mich manchmal, ob der Beruf nicht unterschätzt wird – gerade im Wandel: Berufsanfänger bekommen mehr Verantwortung, Digitalisierung hält auch hier Einzug, der demografische Wandel bringt neue Kundengruppen mit anderen Erwartungen. Sicher, alles ist kein Selbstläufer. Aber manchmal ist da ein Aha-Moment, wenn rasch klar wird: Wer sich reinhängt, bleibt nicht ewig als „Angelernten“ unterwegs.
Geld? Tja. Wie so oft im Grünen: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Aktuell liegt das Einstiegsgehalt in Erfurt meist bei etwa 2.300 € bis 2.700 €. Klar, das schwankt – Qualifikation, Betrieb, Umfang der Aufgaben. Mit Spezialisierungen (beispielsweise Naturstein, Gestaltung, Floristik) oder Zusatzkenntnissen im Bereich Baumpflege lassen sich durchaus 2.800 € bis 3.200 € erzielen. Natürlich bleibt Luft nach oben für echte Könner. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt’s, nach wie vor: Überbetriebliche Angebote, zahlreiche Seminare, sogar technische Workshops – sofern man sich nicht scheut, einen Samstag auch mal auf Fortbildung zu verbringen. Manche Kollegen jammern über unsichere Wetterlagen oder zunehmenden Preisdruck. Mag stimmen – aber Hand aufs Herz: Wer eh’ den Kopf hängen lässt, wird von keinem Arbeitgeber glücklich gemacht. Friedhofsgärtner müssen flexibel bleiben, sozial wie technisch, und dürften dennoch so fest verwurzelt sein wie der alte Ahorn am Nordfriedhof.
Ich halte wenig von Berufsverklärung. Aber wer ernsthaft nach einem Job sucht, der Handwerk, Sinn, Naturkontakt und eine Prise Verantwortung mischt, wird am Friedhof in Erfurt fündig – auch wenn das Leben hier selten Gartenparty ist. Was viele unterschätzen: Dieser Beruf bringt eine ganz eigene Lebensklugheit mit sich. Leicht ist das nie, aber herrlich echt. Und das bleibt, auch wenn die nächste Blüte längst verblüht ist.
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