svt Schadensanierung GmbH | 20095 Hamburg
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Innung des Baugewerbes Lübeck Ausbildungspark Blankensee | 23539 Lübeck
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Innung des Baugewerbes Lübeck Ausbildungspark Blankensee | 23539 Lübeck
Kiel – das klingt für viele nach Wind, Meer und maritimer Freizeit. Aber unter der Oberfläche, wenn man genauer hinschaut, pulsiert eine erstaunlich robuste Bauwirtschaft. Fliesenleger haben hier – pardon, das klingt pathetischer, als es gemeint ist – in vielerlei Hinsicht „die Hände am Fundament“. Wer neu einsteigt, merkt schnell: Das Metier ist breit. Verfliesen heißt eben nicht bloß „Kacheln kleben“. Es ist Präzisionsarbeit, mit Augenmaß, technischen Standards und einer ordentlichen Portion Spürsinn für optische Wirkung. Wer glaubt, mit zwei linken Händen (und Nerven wie Drahtseilen) irgendwie durchzukommen, merkt spätestens in Kiel: Der norddeutsche Alltag duldet wenig Schludrigkeit. Kein Wunder also, dass in vielen Betrieben Wert auf saubere Ausbildung gelegt wird – und dass Neueinsteiger gerne besonders genau beäugt werden.
Jetzt mag man denken – Fliesenleger, das sei ein „alter Hut“, ein Beruf, der seit Omas Zeiten einfach vor sich hinläuft. Weit gefehlt. Die vergangenen Jahre haben spürbar Bewegung gebracht. Stichwort Digitalisierung: Moderne Nivellierhilfen, laserunterstützte Ausmessung, sogar 3D-Raumplanung – all das ist inzwischen Alltag auf Kieler Baustellen mit Ambitionen. Wobei, seien wir ehrlich: Es gibt sie noch, die altgedienten Kollegen, die lieber ihrer Wasserwaage vertrauen als irgendeinem schicken Gerät aus dem Baumarkt. Aber wer heute einsteigt (oder umsattelt), sollte wissen: Technologie verändert das Handwerk. Und sie fordert. Die Zeit, in der handwerkliche Routine die halbe Miete war, ist vorbei. Die andere Hälfte besteht – für mein Gefühl jedenfalls – aus Lernbereitschaft, Flexibilität und der Fähigkeit, mit Kunden auf Augenhöhe zu reden.
Manchmal liest man Zahlen von einem Fachkräftemangel im Baugewerbe – und ja, viele Betriebe im Raum Kiel suchen händeringend Verstärkung. Aber das Bild ist nicht nur rosig. Wer glaubt, jeder gelernte Fliesenleger könne sich seine Jobs aussuchen, irrt sich. Es gibt Konjunkturschwankungen, saisonale Flauten (danke, Schietwetter) und einen gelegentlichen Wettbewerb durch große überregionale Firmen. Doch wer Ehrgeiz, solides Können und Offenheit für Neues mitbringt, wird meist fündig. Viele Betriebe zahlen zum Einstieg zwischen 2.500 € und 2.900 €, mit Erfahrung und Spezialisierung kann es Richtung 3.200 € oder sogar 3.500 € gehen – allerdings ohne Lottogewinn-Attitüde. Wer nach Feierabend direkt zum Segeln will, sei erinnert: Im Sommer sind Überstunden keine Ausnahme.
Ich gebe zu: In Kiel begegnet man nicht unbedingt der Berliner Fliesenwüste mit meterlangen Bädern, aber unterschätzen sollte man die hiesige Vielfalt nicht. Viele Aufträge stammen aus Altbausanierungen, maritimen Neubauten, Luxusdienstleistungen am Ostufer oder dem klassischen Eigenheim am Stadtrand. Was häufig unterschätzt wird: Die Materialvielfalt wächst rasant, keramische Großformate, Feinsteinzeug, Mosaik, Fliesen in Betonoptik – man lernt nie aus. Manche Bauherren wissen übrigens ziemlich genau (oder glauben es jedenfalls), was sie wollen. Da hilft nur Fingerspitzengefühl – zwischen Kundenpsychologie, ästhetischem Empfinden und technischem Knowhow. Wer in Kiel loslegt, sollte bereit sein, auch mal ausgefallene Wünsche mit skandinavischem Touch umzusetzen. Sonst läuft man Gefahr, nach außen hin wie jeder x-beliebige „Fliesenschubser“ zu wirken.
Pragmatisch gesprochen: Wer es dabei belässt, „einfach Fliesen zu legen“, wird auf Dauer wenig Freude haben. Fortbildung in Sachen Abdichtungstechnik, moderne Verlegesysteme oder Baustellenorganisation sind in Kiel längst keine Option mehr, sondern Erwartung. Wer sich hier regelmäßig weiterbildet, macht sich nicht nur unentbehrlich, sondern sichert auch ein Stück Planbarkeit – Stichwort energetische Sanierung, barrierefreies Bauen oder alternative Baustoffe. Die Branche bewegt sich, und das Handwerk muss es auch. Das bedeutet: Wer stehenbleibt, fällt zurück. Oder wird zumindest von den Kollegen irgendwann freundlich, aber bestimmt zum nächsten Lehrgang geschickt. Ob einem das gefällt? Gute Frage. Aber ehrlich: Wer sich im Handwerk vergräbt, bleibt am Ende nicht selten auf der Strecke.
Was bleibt nun? Fliesenlegen in Kiel verlangt mehr als handfeste Routine. Man muss bereit sein, sich einzulassen – auf unterschiedliche Baustellen, wechselnde Kundschaft und nicht zuletzt auf das regionale Wetter, das jederzeit für Überraschungen sorgt. Es geht um Präzision, Geduld, manchmal auch um eine Portion norddeutschen – wie nennt man das? – Pragmatismus. Wer den Job macht, steht nicht ständig im Rampenlicht, aber selten ganz im Schatten. Und jetzt ganz ehrlich: Es gibt Momente, in denen man am Ende eines langen Tages auf die fertige Arbeit blickt und denkt – „Ja, das ist was Eigenes.“ Und das, am Ende, zählt in Kiel ziemlich viel.
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