energy & meteo systems GmbH | 26122 Oldenburg
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Wer sich ernsthaft auf die Spurensuche begibt, was ein Data Scientist eigentlich tut – und warum ausgerechnet in Oldenburg –, muss erstmal sortieren: Ist dieser Beruf jetzt ein glühendes Versprechen, ein allgegenwärtiger Mythos, oder schlicht das neue „Excel für Fortgeschrittene“? Sagen wir es mal so: Die Bereiche verschwimmen. Und von der Seitenlinie zu rufen „Das ist alles nur Statistik mit Künstlicher Intelligenz!“ ist etwa so zutreffend wie zu sagen, Friesentee und Kaffee seien dasselbe.
Im Kern dreht sich für Data Scientists vieles um Muster – im Kopf wie in den Datenbergen. Man sortiert, verwirft, rechnet, prüft. Klassische Aufgaben beginnen irgendwo zwischen klassischer Datenanalyse, machine learning (jawohl, das schreiben immer noch einige stur kleingeschrieben), Programmieren und – hier der Knackpunkt – viel Interpretation. Wer glaubt, es reiche, ein paar Algorithmen zu verbinden und dann den Autopiloten einzuschalten, hat entweder nie an echten Rohdaten gearbeitet oder ist zu oft überreklamierten „Klick-Lösungen“ begegnet. Die Erkenntnisse kommen schwer, die Zweifel häufiger.
Ein wenig trocken? Sicher. Doch im niederdeutschen Kontext – Oldenburg als Reallabor zwischen Hanse-Tradition und Hightech – merkt man schnell: Hier gilt, was der Norden schon immer wusste. Geklotzt wird nicht, aber man baut solide. Die hiesigen Betriebe – sei es in der Energiewirtschaft, Logistik, Medizintechnik oder im Einzelhandel – stehen bei Digitalisierung und datenbasierten Produkten nicht erst seit gestern auf dem Zettel. Aber sie gehen leiser, tiefgründiger an die Sache heran, reden nicht gleich von Disruption, sondern fragen: „Okay, was bringt das?“ Ein Vorteil, wenn man nicht im Scheinwerferlicht der Start-up-Metropolen steht, sondern in Oldenburg – mit einer Mischung aus traditionsreichem Mittelstand und vorausschauenden, technischen Dienstleistern.
Vielleicht die größte Illusion: Dass hier ständig an der nächsten globalen Sensation getüftelt wird. In Wahrheit? Viel Vermittlung, Abstimmung, Übersetzung. Nicht selten staunt man über die Erwartungen: Die Ingenieurin will sofort messbare Effekte, der IT-Leiter hätte gern alles gestern, der Kollege aus dem Vertrieb versteht beim Wort „Modell“ eher einen Prototyp als einen mathematischen Ansatz. Eine echte Daueraufgabe: Die eigene Begeisterung für Python, R oder tiefe neuronale Netze in brauchbare, verständliche Sprache zu überführen – ohne dabei zur berüchtigten Technik-Tonspur zu werden. Dafür braucht es echte Beweglichkeit – mental und kommunikativ. Mit Tunnelblick kommt man hier nicht weit.
Und ja, längst nicht jeder Tag ist revolutionär. Datenbereinigung ist und bleibt Knochenarbeit. So manches Modell geht baden und manches Projekt versinkt in den Untiefen regulatorischer oder juristischer Detailfragen. Aber irgendwie tut das dem Selbstverständnis gut – man erwartet in Oldenburg auch kein Wunder über Nacht.
Jetzt der berüchtigte Geldblick: Wer als Einsteiger oder erfahrene Fachkraft ein Auge auf das Finanzielle wirft, landet in Oldenburg derzeit bei Ausschlagswerten zwischen 3.500 € und 4.600 € im Monat zum Einstieg – je nach Abschluss, Kenntnissen und Glück mit dem Arbeitgeber. Mit ein paar Jahren Praxis, insbesondere bei branchennahen Spezialisierungen (Stichwort: Energiemarkt, industrielle Prozesse), sind auch 5.200 € bis 6.000 € realistisch – am oberen Ende die Champions, manchmal schon knapp in Leitungsfunktionen. Ehe sich ein Mythos hält: In Oldenburg finanziert man sich vom Gehalt keine Penthousewohnung an der Hunte, aber das Leben bleibt angenehmer als in ähnlich teuren Großstädten. Nett ist das neue schick, sozusagen.
Ein Wort zur Jobdichte: Die Wachstumsdynamik ist solide, die Zahl an Unternehmen, die datengetriebene Lösungen wollen und verstehen, wächst gemächlich, aber kontinuierlich. Es gibt weniger „Buzzword-Euphorie“ als mancherorts – und das ist im Alltag meist sogar eine Erleichterung. Die Szene ist überschaubar, die Kollegialität größer als der Konkurrenzdruck. Ja, es liegen Fallstricke im Detail und verkrustete Altstrukturen lauern auch hier. Aber wer Beharrlichkeit, Lust auf Unwägbarkeiten und einen toleranten Umgang mit eigenen Denkfehlern mitbringt, findet in Oldenburg oft ein besseres Klima als anderswo – im sozialen wie im meteorologischen Sinn.
Man könnte jetzt einen langen Sermon über Weiterbildungsmöglichkeiten anstimmen – es gibt genügend: Angebote an der Universität, regionale Institute, technische Schulungen in kleinen Formaten. Auffällig: Praxisbezug wird hoch gehandelt. Vieles passiert nebenher, im Team, zwischendurch, im Austausch mit anderen Fachrichtungen. Es sind die „kleinen Brücken“, die den Unterschied machen – nicht das große Zertifikat, sondern die Fähigkeit, neue Tools im laufenden Betrieb zu meistern und kritisches Gespür zu behalten.
Mein Fazit? Niemand muss den Job im Akkord lieben, um sich in Oldenburg als Data Scientist zu behaupten. Aber wer solide arbeitet, Redundanzen nicht verflucht, sondern versteht, und am kommunikativen Nerv der Zeit bleibt – der wird das Gefühl nicht los, hier in einer eigenwilligen, aber oft unterschätzten Nische gelandet zu sein. Kein legendärer Coup, keine Revolution, aber ein nützliches Stück Zukunft, mitten im norddeutschen Alltag.
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Data Scientist (m/w/d)
be.storaged GmbH | Oldenburg
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