
City Flächen Manager Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf City Flächen Manager in Erfurt
Zwischen Vision und Alltags-Baustelle: Ein Blick auf das Arbeiten als City Flächen Manager in Erfurt
Würde man in Erfurt jemanden nach dem Berufsbild des City Flächen Managers fragen, wäre die Reaktion wahrscheinlich ein fragendes Stirnrunzeln: „Was macht der oder die genau?“ Nun – ganz ehrlich, das habe ich mich zu Beginn auch gefragt. In Zeiten, in denen Innenstädte landauf, landab eher mit Leerständen als mit Innovations-Hochglanz aufwarten, wirkt der City Flächen Manager wie eine Mischung aus Flächen-Dompteur, diplomatischem Streitschlichter und Trendscout – wenigstens in der Theorie. Aber wie sieht das im echten Erfurter Berufsalltag aus?
Das pulsierende Spielfeld: Aufgaben mit Ecken, Kanten und Kompromissen
Im Kern geht es beim Verwalten und Entwickeln von City-Flächen um weit mehr als Mietverträge jonglieren und Leerstände kaschieren. Wer sich in Erfurt in diese Rolle begibt, findet sich mitten im Gewirr zwischen Stadtverwaltung, Einzelhändlern, Immobilienbesitzern – ab und zu auch hitzköpfigen Bürgerinitiativen, die ihre Lieblingsbäume retten wollen. Alles reden, alles aushandeln, und am Ende irgendwas durchboxen, was für alle halbwegs tragbar erscheint. Klingt nach Sozialpädagogik? Vielleicht, aber der Anteil an Immobilien-Fachwissen und rechtlichem Durchblick ist nicht zu unterschätzen.
Erfurt im Wandel: Wieviel Gestaltungsspielraum bleibt?
Nun, Erfurt ist nicht München. Und genau das macht die Aufgabe so reizvoll – für Neueinsteiger genauso wie für Umsteiger mit Energie im Tank. Hier geht es weniger darum, über Laufmeteraustausch im Luxusviertel zu verhandeln – eher um kluge Umnutzung, kreative Zwischennutzung oder manchmal auch: realistische Schadensbegrenzung. Leerstand in der Marktstraße, aber Startup-Projekte im Hinterzimmer; dazu neue Verkehrskonzepte, Touristenflüsse, die mal anschwellen, mal versiegen – und ein immer mächtigeres Ringen darum, wie die „richtige Mischung“ für die Innenstadt aussieht. Wer hebt da noch den Finger und sagt: Ich weiß, wie das geht?
Was man können muss – und was man wollen sollte
Ein bisschen Idealismus gehört dazu, und nicht zu wenig Frustrationstoleranz. Fachlich? Klar, immobilienwirtschaftliche Basics sind Pflicht. Dazu die Fähigkeit, Zahlen mit Lebensgefühl zu kombinieren (beziehungsweise: zu verknüpfen, wo es nicht passt). Rechtliche Regelungen, Nutzungskonzepte und – das wird oft vergessen – ein Sensorium für gesellschaftliche Trends, beispielsweise wie E-Commerce und das Gastgewerbe die Innenstadt traktieren. Moderne Stadtentwicklung ist ein Mit-, aber oft auch ein Gegeneinander: Gewerbetreibende wollen Flexibilität, Verwaltung ruft nach Verlässlichkeit, Bürger möchten Beteiligung – und alle wünschen sich Lebensqualität, „irgendwie“.
Arbeitsmarkt, Gehaltswahrheiten und regionale Spezialitäten
So, nun Tacheles: Die Zahl offener Stellen in Erfurt wächst, aber exorbitant ist das Angebot nicht – City Flächen Management bleibt eine Nische, die in Zeiten des Umbruchs an Bedeutung gewinnt. Einstiegsgehälter schwanken, auch je nach Ausbildungsweg und Vorpraxis. Wer im kommunalen Bereich anheuert, liegt meist zwischen 2.800 € und 3.500 €, je nach Erfahrung und Verantwortungsbereich. Privatwirtschaftlich oder mit Zusatzqualifikation? Da sind bis zu 4.000 € oder mehr drin. Klingt gut, aber: Mit reinem Monitoring und Excel-Finessen kommt man hier garantiert nicht auf seine Stunden. Nebenher erwarten viele Auftraggeber, dass man eben auch den langen Atem für langwierige Beteiligungsverfahren und kleinlaute Zwischenlösungen mitbringt.
Fazit? Gibt’s nicht. Aber einen Impuls
Wer als Berufseinsteiger oder Fachkraft bereit ist, Unsicherheit nicht nur auszuhalten, sondern als Feld zum Mitmischen zu begreifen, findet in Erfurt ein Arbeitsumfeld, das vielleicht nicht mit Weltstadtglanz, aber mit Gestaltungsfreiheit überrascht. Es ist keines dieser Berufe, über die man auf Partys lässig ins Schwärmen gerät – aber wer Freude daran hat, Fäden zu ziehen, wo vorher nur lose Enden waren, ist hier mehr gefragt denn je. Was viele unterschätzen: Am Reißbrett plant sich eine Stadt schnell, aber zwischen Wochenmarkt und Fußgängerzone, da regiert der Improvisator. Und ehrlich – das ist eigentlich genau das, was diese Arbeit so spannend macht.