DSM Nutritional Products GmbH | Grenzach-Wyhlen
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Hermann Wein GmbH & Co. KG | 72250 Freudenstadt
Uzin Utz SE | 77871 Ulm
Wilhelm Brandenburg GmbH & Co. oHG | 71126 Gäufelden
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Es gibt Berufe, bei denen weiß man nie genau, wie viele Menschen sie eigentlich machen. Chemie Produktionsfachkraft in Freiburg im Breisgau – das ist so ein Schattendasein. Kaum Glanz, wenig Rampenlicht, aber ohne sie würde an den Industrierändern des Schwarzwalds schlicht nichts laufen: keine Medikamente, keine Batteriemodule, nicht mal ganz stinknormale Reinigungsmittel. Ich frage mich manchmal, wann mir dieser Beruf zum ersten Mal in den Sinn kam – wahrscheinlich irgendwo zwischen Ausflug in Industrieanlagen (zugegeben: weniger romantisch als gedacht), einer Prise Unbehagen bei Tresenfragen nach Produktionsrisiken, und dem lapidaren Satz einer Bekannten: „Na, einer muss den Kram ja zusammenrühren.“ Gut, so einfach ist es natürlich nicht.
Wer ins Labor möchte, wird Chemielaborant – wer in die Produktion einsteigt, landet oft als Chemie Produktionsfachkraft mitten im Maschinenkosmos. Und das ist in Freiburg, anders als in klassischen Industriestädten, ein Job mit eigenem Reiz: Weil hier Pharma und Biotechnologie eng mit Nachhaltigkeit verschmelzen. Viele der Werke zwischen Industriegebiet Nord, Neuenburg und Merzhausen setzen auf neue Technologien, die längst mehr als klassische Chemie sind. Es riecht selten nach Lösungsmittel – mittlerweile blubbern biotechnologische Fermenter um die Wette. Ob das die Arbeit leichter macht? Jein. Wer meint, Knöpfchen drücken, ein bisschen aufpassen, schon passt alles: große Illusion. Hier steuert niemand einen Wasserkocher wie daheim. Produktionsanlagen sind komplexe, manchmal launische Diven. Prozessüberwachung, Qualitätssicherung, Störungsbehebung am laufenden Band. Und das Ganze bitte mit dem technischen Ernst eines U-Boot-Matrosen. Mal ehrlich: Richtig Routine kommt selten auf, schon weil die Technik so schnell wechselt wie der Wetterbericht im Breisgau.
Betriebsabläufe steuern, Proben nehmen, in Schichtsystemen manchmal selbst nachts das Ohr an den Maschinen. In Freiburg fällt auf: Fachkräfte, die mitdenken, werden gesucht. Nicht nur Abarbeiter, sondern wahrhaftige Operatoren. Gut, das klingt wie im amerikanischen Werbefilm. Die Realität? Der Alltag besteht aus Protokollierung, kleinen Störungen – und dem ständigen Abwägen zwischen Effizienz und Sicherheit. Wer zum Beispiel mit pharmazeutischen Wirkstoffen hantiert, merkt sehr schnell: Ein Fehler ist nicht nur ein Fehler. Da hängt Qualität für Patientinnen dran. Und während der Fachkräftemangel deutschlandweit jammert, hat Freiburg einen gewissen Vorteil: Viele Betriebe investieren spürbar in Mitarbeiterschulungen. Ein Glücksfall? Oft, ja. Denn technologische Umbrüche fordern Anpassungsvermögen – wer kurzfristig nebenher eine Weiterbildung zum Techniker ansteuern will, findet vor Ort gleich mehrere Anbieter. Ich kenne Leute, die haben sich so binnen drei Jahren neue Perspektiven erschlossen – und plötzlich ein Gehalt im vierstelligen Höhenflug. Naja, nennen wir es: solide Steigerung.
Ein kurzer Blick auf die Zahlen, ohne Zaubern. Das Einstiegsgehalt in Freiburg? Meist zwischen 2.800 € und 3.100 €, für Fortgeschrittene oder (Schicht)Liebhaber gerne auch 3.200 € bis 3.600 € – etwa bei größeren Pharmaunternehmen oder in spezialisierten Produktionszweigen. Was viele unterschätzen: Schichtzuschlag, Gesundheitsprämien, Bonuszahlungen. Reicht das für die berühmte Freiburger Mietwohnung am See? Nein, aber ein solides Auskommen ist drin. Wer sich dabei die Arbeit ein wenig schönredet, unterschlägt den Schichtdienst – der bricht manchen das Rückgrat. Und ja, in Sommernächten zwischen Anlagenlärm und Kontrollmonitoren kommt man ins Grübeln: Ist das mein Leben? Für viele: Ja. Für manche wiederum nur ein Zwischenschritt. Das Karussell dreht sich weiter – zum Meister, Richtung Techniker, oder (etwas kitschig) zum „Wegbereiter“ für die Industrie von morgen.
Warum gerade Freiburg? Weil die Stadt, trotz aller Öko-Idylle, ein eigenwilliger Industriestandort geblieben ist. Klar, die Hightech-Schmieden rund um Basel sind nah, aber Freiburg leistet sich ein erstaunlich widerstandsfähiges Produktionsnetz – oft in kleinen, cleveren Betrieben. Hier wird weniger nach Schema F gearbeitet, sondern in Teams, die Überraschungen gewohnt sind. Es wäre gelogen zu behaupten, dass alles harmonisch läuft. Wandelnde Anlagen, neue Regulatorik, Nachhaltigkeitsdruck von außen, Personalknappheit von innen. Vieles bleibt Baustelle, aber das gibt auch Raum, eigene Impulse einzubringen. Und manchmal, ganz am Ende einer Nachtschicht oder nach geglücktem Anlagensprint, da blitzt er doch auf – so ein leiser Stolz, Teil dieses wenig beachteten, aber unentbehrlichen Systems zu sein. Wer darauf Lust hat, dem wird in Freiburg selten langweilig. Oder wie mein alter Kollege sagte: „Hier wird niemals alles vorhersehbar. Zum Glück.“
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