Media University of Applied Sciences | 50667 Köln
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CHEFS CULINAR West GmbH & Co. KG | 47652 Weeze
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Man könnte meinen, der Chefredakteur eines regionalen Mediums habe vor allem mit hektischen Newsrooms, ständigen Deadlines und dem Jonglieren von Eitelkeiten zu tun. Zugegeben, manchmal ist das sogar ziemlich treffend. Und doch steckt dahinter mehr – zumindest, wenn man genauer hinschaut; insbesondere vor Ort in Mönchengladbach. Wer an solche Positionen denkt – besonders als Berufseinsteigerin, als erfahrener Journalist mit Wechselambitionen oder einfach als Entdeckerratte mit Sinn für Medien – landet schneller als gedacht zwischen grundsätzlichen Fragen und handfesten Alltagsproblemen.
Im Kern bleibt es: Der Chefredakteur entscheidet, was publiziert wird – aber das klingt banaler als es ist. Tatsächlich balanciert man zwischen Teamführung, Qualitätskontrolle, Formatentwurf und manchmal auch dem leidigen Rotstift der Geschäftsführung. Die regionale Prägung spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Während in Berlin oder Hamburg oft nationale Themen und große Namen drohen, die Agenda zu übernehmen, ist in Gladbach das Ohr am Bürger noch fast Pflicht. Was viele unterschätzen: Im Lokalen bedeutet Chefredaktion nicht selten auch Kompromissfähigkeit – zwischen politischem Gegenwind, kritischen Lesern und dem Anspruch auf Relevanz. Mein Eindruck? Hier brauchst du mehr als flotte Schreibe und Biss; du musst dem Lokalen einen Ton geben, der den Leuten nahekommt – im Guten wie im Schlechten.
Wer glaubt, Mönchengladbach ticke redaktionell noch wie anno 1993, irrt gewaltig. Klar, Altgediente schwärmen gelegentlich von der goldenen Printära, als das Anzeigenblatt sonntagmorgens noch wie Blei in der Hand lag. Heute hingegen? Der Chefredakteur ist Medienmanager, Innovationsbeobachter und Coach in Personalunion. Die publizistische Linie muss digitalen Kanälen standhalten, bezahlt werden will das Ganze am Ende auch. Print lebt – aber digital knabbert. Was früher in der Morgenkonferenz ausdiskutiert wurde, entwickelt sich immer öfter in Redaktionschats oder als „schnelles Online-Update“. Dass das alles harmonisch läuft? Ein schöner Traum. Mal funktioniert’s. Mal kracht’s.
Kaum jemand startet direkt als Chefredakteur durch, aber gerade die neugierigen Quereinsteiger bringen oft eine erfrischende Unangepasstheit mit. Die Kehrseite: Wer glaubt, mit reiner Leidenschaft kommt man über alle Hürden, merkt schnell, dass strukturelle Zwänge Alltag sind – von Personalengpässen über technische Ruckeleien bis hin zu ökonomischen Bauchlandungen. In Mönchengladbach trägt das Format Lokalpresse zusätzlich ein paar Besonderheiten: Die Leserschaft ist kritisch, Marketingbudgets begrenzt, und der Wettbewerb um Aufmerksamkeit? Nennt’s ruhig Kampf um Loyalität. Die gute Nachricht: Wer Wandel nicht nur duldet, sondern selbst gestalten will, kann sich hier durchaus profilieren. Wer lieber klare Routinen sucht, sollte sich fragen, ob sich der tägliche Spagat wirklich lohnt.
Ganz offen: Die Gehaltsspanne für Chefredakteure in Mönchengladbach pendelt je nach Medium und Verantwortungsbereich irgendwo zwischen überschaubar und beneidenswert. Die Bandbreite liegt nach Erfahrungsstand, Verlagshausgröße und Verhandlungsvermögen meist zwischen 3.700 € und 6.200 €. Klingt stattlich? Ja, aber nach oben ist (jedenfalls auf regionaler Ebene) selten viel Luft. Und: Wer die Zahlen mit den Arbeitsstunden abgleicht, kommt manchmal zu fragwürdigen Relationen. Mich erstaunt immer wieder, wie gelassen manche das hinnehmen – während es andere wieder zum Sprung in die Großstadt oder ins PR-Lager treibt.
Stichwort: Haltung sichern. Wer als Chefredakteur in Gladbach bestehen will, darf bei der Selbstfortbildung nicht knausern. Seminare zu Medienrecht, Redaktionsmanagement, Algorithmenlogik – das ist keine nette Abwechslung am Rand, sondern pure Notwendigkeit, um nicht abgehängt zu werden. Regional ergeben sich zudem spezielle Schulungsbedarfe, etwa im Krisenjournalismus (Stichwort Strukturwandel in der Industrielandschaft) oder im Umgang mit neuen Tools für journalistische Recherche. Oder hätten Sie gewusst, dass selbst lokale Redaktionen bereits mit KI-gestützten Recherchehilfen experimentieren? Mein Fazit: Wer stehenbleibt, erlebt schnell, wie sich der redaktionelle Boden unter den Füßen verschiebt – und das nicht gerade leise.
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