WISAG Gebäudetechnik Berlin GmbH & Co. KG | 10115 Berlin
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Brandschutz – das klingt beim ersten Hinhören nach Sicherheitsdienst und Aufsicht in grauen Kitteln. So weit, so falsch. Wer in Potsdam als Brandschutzfachkraft oder Brandschutzmonteur unterwegs ist, bewegt sich an genau der Schnittstelle, an der Gebäude, Köpfe und Gesetze zusammentreffen. Selten glamourös, selten langweilig, dafür mit einer Portion Verantwortung, die manchem erst beim dritten Fehlalarm klar wird. Ich kenne Kolleginnen, die schwören: Es gibt keine zwei identischen Tage auf der Baustelle. Und ehrlich: Wer behauptet, dass bei diesem Job Routine herrscht, der hat ihn entweder nie gemacht oder verdrängt gezählt.
Brandschutzmonteur – das heißt: Pläne lesen, Leitungen führen, Technik verbauen, Wartungen durchführen. Klingt praktisch? Ist es auch, aber im Westen der Stadt wehen manchmal ganz eigene Winde, was die Anforderungen betrifft. Potsdam wächst schnell, und mit jedem neuen Bauprojekt verschärfen sich die Richtlinien. Unter uns: Wer nicht bereit ist, sich immer wieder neu in Verordnungen hineinzugraben, merkt es spätestens, wenn die Bauleitung den Kopf schüttelt.
Mancher Neueinsteiger zuckt, wenn es um Paragraphen geht. Aber – kleine Erkenntnis – bloße Handwerkskunst reicht nicht mehr. Heute sind Kenntnisse in Systemtechnik gefragt, ob es um Rauchansaugsysteme geht oder um den Einbau von Brandschutzklappen in Glasfassaden. Technikaffin? Klarer Vorteil. Ich frage mich manchmal: Ist Brandschutz noch Handwerk oder schon Ingenieurskunst light?
Wer in Potsdam arbeitet, lernt schnell: Die Stadt ist ein wilder Flickenteppich aus Altbau, Denkmal, Büro, Kiez und Klinik. Im Süden die großzügigen Neubaugebiete, dazwischen alter Klinker mit massiven Decken, an anderer Stelle Skandinavien-inspiriertes Holzmodul. Bedeutet: Jede Brandabschottung, jedes Schott, jede Dichtung will anders gedacht werden. Einmal mit falschem Material in einer denkmalgeschützten Villa? Da lernt man Demut.
Was viele unterschätzen, gerade Berufseinsteiger: Hier gibt es ein enormes Spektrum an Aufträgen, von der Wartung in der Klinik bis zur Montage im Schulneubau. Digitalisierung? Schleicht. Aber immerhin, immer mehr Betriebe setzen auf Tablet und QR-Codes bei der Dokumentation – spart Papier, bringt neue Stolpersteine, etwa wenn im Keller der Netzempfang flöten geht.
Und weshalb sollte man überhaupt morgens um sechs aus der S-Bahn klettern, Werkzeugtasche geschultert, wenn man auch „irgendwas mit Medien“ machen könnte? Die Antwort ist simpel, aber nicht immer angenehm: Weil gebraucht wie selten. Potsdam mangelt es – ganz sachlich formuliert – an guter, wirklich sattelfester Fachkraft. Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.500 € und 2.900 €, mit handfester Qualifikation und ein paar Jahren mehr auf dem Buckel sind auch 3.100 € bis 3.500 € realistisch, je nach Betrieb, Erfahrung und dem berühmten Quäntchen „Kann-ich-noch-was-extra?“ – etwa bei Sonderlösungen oder Spezialsystemen. Große Sprünge gibt es meist erst, wenn man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen: als Teamleiter, im Kundendienst oder mit zusätzlicher Qualifikation als zur Prüfung von Brandmeldeanlagen.
Einen Haken gibt es (na, vielleicht sogar zwei): Brandschutz ist ein Feld, in dem man nie fertig lernt, in Potsdam sowieso nicht. Ein Teil der Kollegen liebt es, ständig die neuesten Normen zu wälzen, andere schieben die Schulungen eher wie Grießbrei vor sich her. Doch ohne regelmäßige Fortbildungen – ob zur DIN 4102 oder zu neuen Löschsystemen – droht das berufliche Aus knapp bevor. Schön ist, dass viele Betriebe die Weiterbildung längst nicht mehr als Alibi verstehen, sondern gezielt investieren. Übrigens: Man lernt nie nur für den Job, sondern spart sich auch Ärger bei der Bauabnahme. Erfahrung, die einen auch mal vor dem gefürchteten Feuerlöscher-Check um Mitternacht retten kann.
Wer einen Beruf sucht, in dem Schweißperlen und Zentimetermaß zusammengehören, findet im Brandschutz in Potsdam mehr als nur „einen Job“. Es ist ein Feld, in dem Eigenverantwortung gefragt ist – und das durchaus mehr Kopfzerbrechen macht, als manch Bürojob mit Gleitzeit. Aber vielleicht ist gerade das die Stärke: Tägliche kleine Erfolge, ein bisschen Ehrfurcht vor der eigenen Arbeit, dazu das Wissen, dass jeder sichere Fluchtweg (und jedes penibel verschlossene Schott) am Ende zählt. Nicht immer sichtbar. Und trotzdem: Wichtig. Oder frage ich mich da zu oft, weshalb ich eigentlich dabei geblieben bin?
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