ENGIE Deutschland GmbH | 50667 Köln, Kaiserslautern, Mannheim, Saarbrücken, bundesweit
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Brandschutz klingt im ersten Moment nach DIN-Normen und Checklisten, nach Schildern über der Tür und dem Duft von Löschschaum. In Mainz, einer Stadt voller Altbauten und moderner Bürokomplexe, ist das aber nur die halbe Wahrheit. Wer heute als Brandschutzfachkraft oder Brandschutzmonteur unterwegs ist, merkt schnell: Hier wartet kein eintöniger Heldenalltag, sondern eine verblüffend vielschichtige Aufgabe. Mal sind es historische Gewölbekeller, mal glänzende Neubauskelette. Am Ende aber steht immer die gleiche Grundfrage im Raum: Was ist genug, um Leben zu schützen – und wer entscheidet das eigentlich?
Viele Berufseinsteiger*innen – und ehrlich gesagt: auch Umsteiger, die sich aus anderen Gewerken in Richtung Brandschutz orientieren – gehen zunächst mit einem gewissen Respekt an die Materie heran. Kein Wunder. Die Technik entwickelt sich rasant: Digitale Sensorik, smarte Brandmelder, modulare Abschottungen – was noch vor fünf Jahren als High-End galt, ist heute Standard, zumindest bei Neubauten entlang der Mainzer Rheinachse. Spätestens aber bei der ersten Brandabschottung in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus wird klar: Handwerkliches Geschick bleibt auch digital unersetzlich.
Was viele unterschätzen: Im Vordergrund steht nicht die Montage nach Schema F. Wer morgens in der Altstadt aktiv ist und am Nachmittag in einen Industriepark muss, spürt die Gegensätze hautnah. Inmitten der engen Altbaustrukturen – verwinkelte Flure, zugige Keller, Jahrhunderte an improvisierten Installationen – ist Improvisation gefragt. Gleichzeitig sitzt oft ein strenger Brandschutzprüfer im Nacken: Jeder Kabelschacht, jede Abschottung wird millimetergenau begutachtet. Und dann die Unternehmen: Pharma, Druckmaschinen, Medizintechnik – Mainz ist keine klassische Industriestadt, aber unterschätzen sollte man die hiesige Vielfalt nicht, gerade beim Brandschutz. Wer einmal in einer Klinik an einer Brandmeldeanlage gewerkelt hat, fragt sich unweigerlich: Wie viele Hände, wie viele Entscheidungen stecken eigentlich hinter einem solchen System? Mehr als man denkt.
Spannend wird es beim Blick aufs Gehalt: In Mainz starten EinsteigerInnen selten unter 2.800 €. Je nach Vorbildung, Spezialisierung – etwa in der Prüfung von Rauchabzugsanlagen oder im Bereich Sprinklertechnik – bewegen sich erfahrene Monteur*innen meist zwischen 3.000 € und 3.500 €. Spitzenkräfte mit Sonderqualifikationen können die 3.700 € durchaus erreichen. Klar, das sieht in Frankfurt mit seinem Hochhausboom vielleicht noch eine Spur üppiger aus. Aber verglichen mit dem deutschen Durchschnitt? Sehen Mainzer Brandschutzler nicht schlecht aus. Was aber wirklich zählt: Die Nachfrage. Kleine und mittlere Unternehmen suchen händeringend nach guten Leuten – und hier und da werden schon Quereinsteiger eingestellt, die bereit sind, sich gründlich einzuarbeiten. Man muss allerdings bereit sein, sich fortlaufend mit neuen Regelwerken, Materialinnovationen und (ja, auch das) Bürokratie auseinanderzusetzen. Es gibt Tage, da fühlt man sich wie ein wandelndes Vorschriftenbuch – und muss es trotzdem mit handfestem Pragmatismus ausbalancieren.
Ich gebe zu: Manche Schulungen wirken auf den ersten Blick nach Zeitverschwendung. Aber während in anderen Berufen das einmal Gelernte oft jahrzehntelang genügt, steht man im Brandschutz regelmäßig vor dem Kurswechsel. Die neuen Bauordnungen, Anpassungen in der DIN 4102, europäische Harmonisierungsvorhaben – es ist kein endloses Picknick. Mainzer Betriebe sind dazu übergegangen, ihre Mitarbeiter*innen regelmäßig für Fortbildungen freizustellen. Und das ist keine leere Floskel: Wer bei smarten Brandschutzsystemen nicht mitzieht, wird von Bauleitern oder Sicherheitsingenieuren ruckzuck in die zweite Reihe gestellt. Immer wieder spreche ich mit Kolleginnen und Kollegen, die davon berichten: Die ersten Monate war alles Handwerk – danach wurde Lernen zum Dauerbegleiter. Und ja, nicht selten ist das abends nach Feierabend. Aber es lohnt sich – auch, weil Zusatzqualifikationen irgendwann handfest bezahlt werden.
Ich für meinen Teil schätze die Mischung aus Routine und Unerwartetem. Mainz bleibt eine Stadt der Gegensätze – und das schlägt sich auch im Brandschutz nieder. Wer Lust hat, praktisch zu arbeiten und sich nicht vor immer neuen Regelwerken fürchtet, findet hier einen Beruf, in dem Verantwortung nicht bloß auf dem Papier steht. Kein reiner Basteljob, aber auch keine verkrustete Büroexistenz. Und wer weiß – vielleicht sieht man sich ja mal, irgendwo zwischen Altbau und Alarmzentrale.
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