Theodor Freise GmbH | 94469 Deggendorf
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Beck Trockenbau GmbH | 10115 Berlin
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Brandschutz: für viele klingt das nach trockenen Paragraphen, nach roten Kästen an der Wand, nach Rauchmeldern, die gern falsch ansprechen. Klingt ein bisschen, als würde man Zettel sortieren oder Leitungen markieren, die im Ernstfall sowieso nie gebraucht werden. Aber wer das denkt – der war noch nie morgens um halb sieben als Brandschutzmonteur auf einer Hamburger Baustelle unterwegs. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Tag: leichter Nieselregen, Hafenluft und die Frage, wie viel Verantwortung in so einem unscheinbaren Metallkasten wirklich steckt. Schnell gemerkt: Das ist nichts, was man mal eben nebenbei macht.
Die Jobbeschreibung ist so klar wie fordernd: Montieren, prüfen, instand setzen. Brandschutztüren, Löschsysteme, Wandhydranten, Rauchmelder – klingt simpel, ist aber eine Nummer härter, als mancher Neuling meint. Klar, man schraubt, verkabelt, dämmt nach, hat den Plan unter dem Arm und den Zollstock griffbereit. Aber da sitzen Kontrollen im Nacken: nach DIN-Normen, Hamburger Landesbauordnung, technischen Anschlussbedingungen. Einerseits die rote Linie. Andererseits – das echte Leben. Wer glaubt, dass Handwerk hier nur Muskelkraft verlangt, der hat nie erlebt, wie man gegen Bauzeiten, Eigenarten der Kollegen und die wechselnden Brandschutzanforderungen der HafenCity ankämpfen muss. Niemand will später derjenige sein, dessen Montage einen Brand nicht gestoppt hat. Das bleibt im Hinterkopf – auch beim zwanzigsten Türschließer.
Hamburg wächst. Alte Speicherhäuser verwandeln sich in Büros, in Altona entstehen neue Quartiere, überall wird gedämmt, umgebaut, aufgestockt. Und überall – kein Scherz – braucht es Leute mit Brandschutz-Fingerspitzengefühl. Es gibt Zeiten, da habe ich mich gefragt, ob der Bedarf jemals sinkt. Aktuell jedenfalls: keine Spur davon. Die Zahl der Unternehmen (ob groß, mittel, winzig) wächst, die Anforderungen werden strenger – und es geht schon lange nicht mehr nur um Neubauten. Bestandsimmobilien werden fit gemacht für neue Brandschutzverordnungen, und ja: In Hamburg bedeutet das nicht selten Nachtschichten, knarzende Dachböden, wo man die Elbe riechen kann. Wer routiniertes Schrauben sucht, wird enttäuscht. Wer aber gern selbst denkt und keine Angst vor Verantwortung hat? Der fühlt sich hier wohl – auch wenn es mal hektisch wird.
Was muss man eigentlich können? Viel Technikverständnis, keine Angst vor Höhen (so eine Steigleiter mit Elbpanorama ist keine Seltenheit), ein bisschen Talent für Improvisation. Papier gibt’s freilich auch: Die Sachkunde ist Pflicht, je nach Betrieb werden Zusatzqualifikationen gewünscht (Wartung von Sprinkleranlagen, Fluchtwegsicherung und der ganze Katalog). Fortbildungen? Laufen hier wie der Hafenverkehr – ständig, überall, manchmal zu oft. Aber besser öfter, als einmal zu wenig. Und was verdient man dabei? Ehrliche Antwort: Es schwankt. In Hamburg bewegt sich das Grundgehalt meistens zwischen 2.600 € und 3.200 €, mit Erfahrung und Spezialisierungen sind auch 3.400 € bis 3.800 € machbar. Nacht- und Bereitschaftsdienste, Sonderzuschläge? Diskutiert jeder Betrieb anders aus – und ja, es lohnt sich sorgfältig hinzuschauen, was wirklich gezahlt wird. Klar: Alles kein Reichtum à la Elbchaussee-Villa. Aber man verdient solide, und oft zahlt das Wissen, dass man mit seiner Arbeit Leben und Sachwerte schützt, mehr als die Lohntüte allein.
Kurz gesagt: Wer Brandschutzmonteur wird, landet selten im Sesselbüro. Es ist schmutzig, es ist manchmal chaotisch, und manchmal fragt man sich, ob die Wertschätzung größer sein könnte. Ich habe Kollegen erlebt, die nach fünf Jahren wechseln wollten – nicht, weil ihnen die Aufgabe zu schwer war, sondern weil ihnen der Alltag zu „unsichtbar“ erschien. Andererseits: Wer vor Technik keine Angst hat, ein Mindestmaß an Chaos akzeptieren und sich auf wechselnde Anforderungen einstellen mag, den lässt dieser Beruf selten wieder los. Vielleicht auch, weil er spürt, dass zwischen all dem Alltag noch immer ein echter, stiller Stolz steckt.
Warum tut man sich das an? Viele Gründe – kaum einer, der nur aufs Geld schielt. In Hamburg, zwischen Reeperbahn und Rathaus, gibt es genug Gelegenheiten, selbst herauszufinden, was einen antreibt: Verantwortung, Neugier, Kollegengeist. Und vielleicht, ganz zum Schluss – diese leise Gewissheit, abends nach Hause zu gehen und zu wissen, man hat konkret dafür gesorgt, dass der nächste Brand eben nicht alles zerstört.
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