Drees & Sommer SE | 70173 Stuttgart,München, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Leipzig, Berlin, Hamburg
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BWI GmbH | 53111 Bonn
Sikla GmbH | 41061 Hagen, Düsseldorf, Köln, Herisau
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Die Sache mit dem digitalen Bauen ist so eine: Mal wird ein gewaltiger Hype daraus gemacht, dann wieder herrscht die große Ernüchterung. Und mitten in diesem Zickzack bewegt sich der Berufsalltag einer BIM Managerin, eines BIM Managers – auch in Mönchengladbach, wo die Baustellen nicht nach Metropole schreien, aber längst keine Provinzposse aus Beton mehr sind. Wer hier einsteigen will oder von woanders rüberwechselt, braucht nicht nur ein Händchen fürs Modellieren von Bauwerksdaten, sondern zuweilen auch das dicke Fell einer Schildkröte und den Spürsinn eines Detektivs. Jedenfalls kommt es mir bisweilen so vor.
Viele glauben ja, BIM sei vor allem eine Frage der Tools: Revit, Navisworks, Solibri – irgendein Zaubertrick aus der digitalen Wunderkiste wird’s schon richten. Tatsächlich ist das nur die halbe Wahrheit, besonders in einer Stadt wie Mönchengladbach, wo große Wohnquartiere, Gewerbebauten und renovierungsbedürftige Bestandsimmobilien Hand in Hand gehen. Die eigentliche Aufgabe steckt woanders: Koordination, Datenmanagement, Schnittstellenzauberei zwischen Architektur, Haustechnik und Tragwerksplanung. Und dann diese Meetings … Wer noch glaubt, als BIM Manager gliche man einem einsamen Techniker vorm Monitor, dem empfehle ich eine Planungsrunde mit lokalen Ingenieurbüros. Danach weiß man, auf welches Kaliber Abstimmung man sich hier einlässt.
Im Rheinland, Mönchengladbach inklusive, begegnet einem der Fortschritt mit einem individuellen Zwinkern. Die einen sagen: „Hauptsache, die Planung passt und wackelt nicht.“ Die anderen: „Wenn schon digital, dann aber richtig!“ Wer als Berufseinsteiger in diesem Spannungsfeld landet, muss, wie soll ich sagen, den Spagat beherrschen. Keine Stadt des Landes steht so sehr für Experimentierfreude wie Düsseldorf – da bleiben wir bodenständiger. Mönchengladbach taugt vielleicht nicht zur Großwildjagd in Sachen Bau-IT, aber die Mischung aus traditioneller Baukultur und wachsendem Druck auf Effizienz und Kostenkontrolle spielt dem BIM-Ansatz ordentlich in die Karten. Gerade städtische Wohnungsbaugesellschaften und Betriebe der Energie- und Versorgungswirtschaft treiben das Thema voran – mal nach Lehrbuch, mal eher so Pi mal Daumen. Manchmal, so mein subjektiver Eindruck, ist die unternehmerische Kreativität größer als beim Start-up aus Berlin.
Jetzt zum Geld. Das kann, ehrlich gesagt, je nach Erfahrung und Verantwortungsbereich stark schwanken. Wer als Berufseinsteiger in einem lokalen Büro beginnt, darf mit etwa 3.000 € rechnen, je nach Branche und Bauprojekten können es 3.500 € bis 4.200 € werden. Wer bereits ein paar Jahre auf dem Buckel und komplexere Projekte koordiniert hat – besonders, wenn’s in Richtung Großprojekte oder städtische Bauherren geht – landet nicht selten zwischen 4.200 € und 5.500 €. Aber Achtung: Das Spiel mit der Erwartungshaltung kennt auch die andere Richtung. Manche Betriebe zahlen entschieden weniger, da beißt kein Fuchs die Maus ab.
Zur Wahrheit gehört auch: Die Digitalisierung im Bau läuft in Mönchengladbach nicht wie am Schnürchen. Mal stockt der Server, mal passen die importierten IFC-Daten nicht zum Bestand, und immer wieder wandern neue Vorschriften ins Pflichtenheft. Gerade für Quereinsteiger birgt das Chancen, wenn man bei Abstimmungen, Fehleranalysen und Schulungen nicht gleich die Nerven verliert. Umgekehrt muss man Ambitionen mit Augenmaß dosieren: Manchmal ist zu viel Digitalisierungsdrang schlicht kontraproduktiv. Die besten Leute, die ich kennenlernte, bringen Offenheit mit – aber auch eine gewisse Sturheit. Und, nicht zu vergessen, einen pragmatischen Humor, der den Baustellenalltag hier erträglich macht. Ob das alles attraktiv klingt? Hebt die Hand, wer das Stresslevel liebt.
Was Weiterbildungen angeht, gibt es inzwischen seriöse Angebote auch abseits der Fernuni. Lokale Weiterbildungsinstitute, Hochschulkooperationen, selbst größere Bauunternehmen bieten spezielle Trainings zu BIM-Standards, Software und Managementmethoden an. Der Bedarf ist hoch, der Markt bewegt sich, die Nachfrage nach Leuten, die IT, Bauwesen und Projektmanagement unter einen Hut bringen können, steigt. Und ja: Wer die lokalen Eigentümlichkeiten zu schätzen weiß – Dialekte, Kaffeepausen mit Butterbrot und den ganz eigenen Charme mancher Projektpartner –, wird in Mönchengladbach seine Nische finden. Ich sage immer: Kein Berufsbild ohne Widersprüche. Hier trifft die Vision vom digitalen Fortschritt auf die Realität rheinischer Planungstradition. Das macht den Job als BIM Managerin oder BIM Manager keineswegs einfacher – aber sicherlich spannender, als viele von außen vermuten.
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