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VIRES CONFERRE GmbH | 58636 Iserlohn
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Wie viel Digitalisierung steckt in Dortmund – und wie viel Wirklichkeit im Berufsbild des BIM Managers? Die Frage ist, zugegeben, nicht nur rhetorischer Natur. Wer in der Ruhrmetropole als Berufseinsteiger, Umsteiger oder Branchenkenner über diesen Job nachdenkt, landet schnell in einem interessanten Spannungsfeld: Die Bau- und Immobilienwelt ist nervös, die Nachfrage nach digital versierten Fachleuten wächst; gleichzeitig holpert es noch regelmäßig in der Umsetzung. Sind wir hier am Pionierstandort von Building Information Modeling, oder schleppt Dortmund – wie so viele Städte aus der zweiten Reihe – die digitalen Fußfesseln des Altbaubestands mit sich herum? Ein Blick auf die Fakten und ein paar persönliche Notizen aus meinem Dortmunder Alltag.
BIM Manager klingt fancy und ein bisschen nach Luftschloss: Man denkt an Software-Zauberer, digitale Bauherrenflüsterer, Schnittstellen-Spezialisten zwischen Bau, Planung, IT und Betriebswirtschaft. Tatsächlich ist es einer der seltenen Jobs, bei denen die Begriffe „Kollaboration“ und „Datenstrategie“ auch im Alltag Bestand haben (sonst eher Marketing-Sprech, ich weiß). Aber in Dortmund? Da kommt noch einiges dazu. Hier bedeutet BIM Management häufig, zwischen sehr unterschiedlichen Welten zu vermitteln: Ingenieure, Architekten, IT-Teams, kommunale Entscheider, manchmal auch Handwerksbetriebe aus dem Sauerland – sie alle wollen irgendwas vom Pixelgebäude. Und wer die Schnittstellen nicht beherrscht, den lässt das System – oder gleich der gesamte Bauzeitenplan – gnadenlos scheitern.
Wer hier einsteigt, merkt schnell: Die formalen Anforderungen (Studium Bauwesen, Architektur, technische Informatik oder etwas Vergleichbares) sind nur die Eintrittskarte. Viel wichtiger ist die Fähigkeit, nicht ständig die Nerven zu verlieren – oder zumindest überzeugend so zu tun. Im Tagesgeschäft gibt es immer noch jede Menge klassische Beharrungskräfte. Manche Planungsbüros arbeiten weiterhin nach Etherpad-Motto („Das haben wir schon immer so gemacht!“). Und mittendrin: der BIM Manager, der konsequent nachfragt, dokumentiert, Workshops gibt und Datenformate bändigt – wieder und wieder. Was viele unterschätzen: Es geht weit mehr um Diplomatie, schlichte Ausdauer und das Übersetzen von IT-Kauderwelsch ins Bau-Deutsch als um reine Software-Expertise. Wer nicht gelegentlich kleine Rückschläge mit einem Kopfschütteln und einem Kaffee abtun kann, sollte vielleicht nochmal gründlich über die eigene Resilienz nachdenken.
Gefühlt – ich sage „gefühlt“, weil die offiziellen Statistiken wie üblich der tatsächlichen Marktdynamik Monate (wenn nicht Jahre) hinterherhinken – ist die Nachfrage nach BIM Professionals in Dortmund stabil anziehend. Kommunalprojekte, neue Büroimmobilien an der B1, der ewige Umbau des Hauptbahnhofs: Überall dampft es digital, auch wenn der Qualifikationshunger der Unternehmen gelegentlich optimistisch ist. Was verdient man hier? Für Einsteiger sind es meist rund 3.400 € bis 3.800 €; Fachkräfte mit einigen Jahren Erfahrung landen schnörkellos bei 4.200 € bis 5.000 € – Aufwärtsspielraum inklusive, gerade bei komplexen Großprojekten oder Zusatzverantwortung. Die Spannweite ist, ehrlich gesagt, nicht zuletzt Ergebnis der individuellen Verhandlungslust – und davon, ob man es schafft, dem Chef zu erklären, warum ein sauber aufgesetztes Modell im Zweifel zwei Monate Bauverzug erspart. Nicht jeder will es hören, aber: Das Gehalt ist selten das Problem, sondern eher die Frage, wie lange man den Spagat zwischen Prozessmaus und Projektmagier durchhält.
Was ist speziell an Dortmund? Vielleicht der Mentalitätsmix: technikaffine Mittelständler, ein paar energiegeladene Start-ups, alteingesessene Bauunternehmen und eine Verwaltung, die – mal so, mal so – digitale Ambitionen signalisiert. Weiterbildung? Ja, gibt’s, mit lokalen Hochschulangeboten, Verbundprojekten zwischen Universität und Wirtschaft sowie privaten Akademien, die alles Mögliche mit „Smart“ und „Digital“ im Namen anbieten. Entschieden wird aber im Alltag: Wer Anschluss an die aktuellen Softwarelösungen der Branche nicht verliert und ein Ohr bei den lokalen Projektpartnern hat, bleibt im Spiel. Manchmal wundere ich mich, wie schnell hier aus Pilotprojekten neue Standards werden – und wie oft dann doch wieder jemand die alten Pläne aus dem Aktenschrank zieht. So ist das nun mal. Wer diese Wechselhaftigkeit als Chance und nicht als ewigen Verdruss begreift, findet im BIM-Management in Dortmund ein Berufsfeld, das weit mehr bietet als formale Stellenbeschreibungen vermuten lassen. Hype oder Handwerk? Wahrscheinlich beides – mitten im Revier.
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