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Beckhoff Automation GmbH & Co. KG | 33415 Verl
ASO GmbH Antriebs- und Steuerungstechnik | 59555 Lippstadt
ORANGE Engineering | 31134 Hildesheim
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Man kann es sich einfacher machen. Wer sich heute, ob als Einsteiger oder Branchenwechsler, mit dem Beruf des Bildredakteurs beschäftigt (und das nicht aus reinem Zufall – der Weg entsteht, wie so oft, erst beim Gehen), merkt ziemlich schnell: Hier geht’s nicht um Technologie-Junkies – aber es reicht eben auch nicht, einfach nur ein gutes Auge zu haben. In Kassel, dieser seltsam lebendigen Stadt mit ihren Brüchen irgendwo zwischen Documenta-Schatten, Medienstadtambitionen und nordhessischer Bodenständigkeit, bekommt das Berufsbild zusätzlich eine regionale Färbung, die man anfangs unterschätzt.
Wer meint, das sei ein Tagesjob im Bilderarchiv, hat sich vermutlich nur ein paar verwaschene Fernsehklischees angesehen. Den Alltag eines Bildredakteurs beherrscht eher das Jonglieren mit unvollständigen Informationen, ethischen Fragen, Copyright-Dschungel, Formatvorgaben und der subtilen Kunst des Weglassens. Im besten Fall liefern Fotografen oder Agenturen ein halbes Dutzend passender Motive – im schlechteren recherchiert man, was das Internet und lokale Kontakte hergeben, wägt die Balance zwischen Aktualität und Aussagekraft, Visualität und Wahrhaftigkeit. Und ja, manchmal steht man mehr im Kontakt zum Urheberrechtsanwalt als zur Redaktion. Wer das nicht mag, sucht sich besser ein anderes Metier.
Jetzt taucht Kassel auf der Bildfläche auf: Eine Stadt, in der sich kulturelle Diskurse und dokumentarische Fotografie berühren, ein tolerantes, manchmal eigensinniges Umfeld mit Blick für das Detail, geprägt durch die Kunsthochschule und die Geschichte als Schauplatz der Documenta. Viele Bildredakteurinnen – so meine Erfahrung – stoßen hier auf eine Erwartungshaltung, die mehr will als glatte Symbolbilder: Die Latte hängt im künstlerischen wie journalistischen Umfeld hoch, regionale Medien und Magazine achten auf lokale Handschrift, Motive mit Haltung, manchmal sogar auf das große Bild hinter der Aufnahme. Ach, und noch so ein Kasseler Detail: Eine gewisse Skepsis gegenüber purem Hochglanz und allzu „stockigen“ Bildern. Authentizität, das Buzzword vergangener Jahre, hat hier noch einen Preis.
Aber was genau muss man eigentlich können? Bildredaktion heute heißt: Quellen bewerten, visuelle Trends beobachten, Datenbanken beherrschen, schnelle Bildbearbeitung (meist unter Zeitdruck), Umgang mit Lizenzen – und, so trivial das klingt, Team-Kommunikation auf Augenhöhe mit Grafik, Text, Technik. Wer schon einmal in einem Kasseler Medienhaus gearbeitet hat, weiß: Hier ist Multitasking keine Floskel, sondern Überlebensinstinkt. Gut, das betrifft nicht nur Bildleute, aber den Spagat zwischen Kunstanspruch, journalistischer Präzision und technischen Vorgaben zu meistern, ist schon eine Kunst für sich. Mein Eindruck: Es gibt hier im Norden Hessens oft einen gewissen Hang zum Allroundertum, was manchen anfangs überrascht – aber mittelfristig den größten Reiz ausmacht. Einzelkämpfer? Funktioniert selten.
Wie sieht es mit Jobs und Gehalt aus? Realistisch gesprochen: Die großen Medienhäuser in Kassel sind rar gesät, lokale Zeitungen, Fernsehsender, Agenturen und zunehmend auch Unternehmen mit eigenen Medienabteilungen bilden das wesentliche Feld. Das Einstiegsgehalt liegt meist bei 2.600 € bis 2.900 €, mit Erfahrung und guten Spezialkenntnissen sind 3.000 € bis 3.400 € möglich, vereinzelt auch mehr – sofern man sich nicht scheut, Zusatzaufgaben zu übernehmen oder Nischenthemen zu besetzen (beispielsweise visuelle Social-Media-Redaktion, Kulturprojekte). Wer sich weiterbilden will, findet in der Region vielfältige, wenn auch oft projektbezogene und praxisnahe Angebote – von Workshops der Kunsthochschule bis zu spezifischen Kursen bei Verbänden oder regionalen Medienakademien. Nachhaltige Festanstellungen? Selten geworden, aber nicht unmöglich. Wer stabile Perspektiven sucht, braucht entweder Geduld oder Flexibilität. Oder ein Talent, Risiken ein wenig gelassener zu nehmen als andere.
Ist der Beruf in Kassel ein Sprungbrett, eine Sackgasse oder ein Abenteuer mit offenem Ausgang? Eher letzteres – mit gelegentlichen Tücken und einer Stadt, die mehr Möglichkeiten bietet, als man auf den ersten Blick ahnt. Was viele unterschätzen: Nicht die Bildlehre entscheidet, sondern oft das Vermittlungsgeschick. Zwischen Kunst und Kompromiss, zwischen Lokalkolorit und digitalem Wandel, navigiert man als Bildredakteur in Kassel auf eigene Faust über so manche Untiefe. Leicht wird’s nie, aber gerade deshalb kann es Spaß machen – wenn man ehrlich genug ist, sich von der Bilderflut nicht betäuben zu lassen. Und den Begriff „Authentizität“ gelegentlich auch infrage zu stellen. Zumindest ein bisschen.
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