Schütte Schleiftechnik GmbH | 50667 Köln
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Schütte Schleiftechnik GmbH | 50667 Köln
SCHMEES cast Langenfeld GmbH | Langenfeld (Rheinland)
Düpmann Aluminium-Systeme GmbH | 48231 Warendorf
Rahrbach GmbH | Heiligenhaus
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Wer heute als Betriebsmittelkonstrukteur in Bochum unterwegs ist – sei’s frisch von der Technikerschule oder mit ein paar Jahren Erfahrung im Gepäck –, merkt schnell: Das Ruhrgebiet, traditionell das Herz der deutschen Industrie, ist noch immer ein paradoxes Pflaster. Zwischen dem weichen Duft von Schmieröl in altehrwürdigen Werkhallen und den Tönen aus dem 3D-Drucker-Cluster am Stadtrand findet ein Beruf statt, der oft unterschätzt wird – und mittendrin: der seltsame Spagat zwischen Innovation und Tradition.
Mich treibt seit jeher diese Mischung aus Technikbegeisterung und Pragmatismus um. Im Maschinenbau, Anlagenbau, manchmal sogar bei den großen Zulieferern der Automobilindustrie – überall braucht es Köpfe, die Betriebsmittel nicht nur am grünen Tisch zeichnen, sondern auch ahnen, was auf der Hallenfläche wirklich zählt. Hier in Bochum mischt sich die Nähe zur Wissenschaft mit echtem Handfestem: Die Betriebe sitzen am langen Hebel der Industriekultur, IT-Start-ups und Fertigungsteams arbeiten manchmal Seite an Seite. Allerdings – und das ist kein Geheimnis – der Konkurrenzdruck ist hoch. Ohne solides Fachwissen und ständiges Nachrüsten in Sachen Software bleibt man schnell auf der Strecke.
Wer hofft, als Betriebsmittelkonstrukteur im Tagesgeschäft nur am Bildschirm zu sitzen, wird vermutlich enttäuscht. Ich habe in den letzten Jahren kaum ein Projekt erlebt, bei dem man nach Schema F konstruieren konnte. Ob Vorrichtungen, Prüfstände, Handhabungshilfen oder komplexe Fertigungswerkzeuge: Hier in Bochum sind solide CAD-Kenntnisse Pflicht, aber die eigentliche Musik spielt oft im Dialog mit Fertigung und Montage. Es nutzt wenig, das schickste 3D-Modell zu bauen, wenn der Kollege aus der Werkstatt den Kopf schüttelt und murmelt: „Das klappt so nie.“ Meistens hat er Recht.
Von außen klingt der Berufsstart gar nicht so schlecht: Einstiegsgehälter von 2.700 € bis 3.100 € sind im Vergleich zu anderen technischen Berufen der Region durchaus solide, erfahrene Kraftwerker können mit Werten zwischen 3.200 € und 3.900 € rechnen. Klar, das Geld ist selten der einzige Grund, warum man morgens aufsteht (Behauptung: Wer das nach ein paar Jahren behauptet, hat was falsch verstanden…), aber es beruhigt die Nerven, wenn private Mieten in Bochum auch nicht mehr so günstig sind wie noch zu Opel-Zeiten. Was viele unterschätzen: Die Spreizung bei den Gehältern ist groß – je nach Spezialisierung, Firmengröße und Verantwortungsbereich. Es gibt also nicht „den einen Betriebsmittelkonstrukteur“.
Womit wir beim Wandel in Bochum wären: Die alte Maschinenbau-Nation ist digital geworden, zumindest an der Oberfläche. Augmented Reality zur Produktionsplanung, Simulationssoftware in den Konstruktionsbüros, Automatisierung bis zur Endmontage – vieles wird gehypt, aber nicht alles setzt sich in der betrieblichen Praxis durch. Trotzdem: Wer sich halbwegs sicher auf modernen CAD-Systemen bewegt und offen für neue Technologien bleibt, hat immer noch einen Fuß in der Tür. Es gibt Tage, da kommt man sich vor wie ein Übersetzer, der zwischen E-Motoren, Cloud-Lösungen und dem Handwerker auf Montage vermitteln muss. Nicht immer einfach. Manche Tage sind eine Zumutung. Aber genau das macht den Reiz dieser Zunft aus.
Als Berufsanfänger fragt man sich oft: Wo anfangen, wie dranbleiben? Ich würde sagen: Halte die Ohren offen für das, was auf dem Shopfloor gesprochen wird, aber verlaß dich nicht nur aufs Bauchgefühl. Bochum bleibt ein Standort, an dem man technisches Gespür und soziale Griffigkeit in gleichem Maß braucht – vielleicht mehr, als einem die ersten Werkstudentenjobs glauben machen. Wer das kann, der wird ziemlich sicher nicht so bald leer ausgehen. Oder täusche ich mich? Möglich, aber lieber mit Überzeugung auf die Nase fallen als als Blender durchs Berufsleben schlittern. Im Zweifel gilt: Lieber staubige Jeans und offene Fragen als Hochglanz-CAD und heile Welt.
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