HANSA nord Baustoff Vertriebs- GmbH & Co. KG | 19370 Parchim
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Hansa Baustoffwerke Parchim GmbH | 19370 Parchim
EHL AG | 23730 Albersdorf
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Wer an Rostock denkt, sieht vielleicht erstmal die Kräne am Überseehafen, endlose Container, Ostseewind – doch wer genauer hinsieht, der erkennt: Hier schlägt auch das Herz einer robusten, aber meist unterschätzten Branche. Gemeint ist die Betonsteinindustrie, irgendwo zwischen traditioneller Handwerkskunst und moderner Produktionstechnik. Und ja, für Berufseinsteiger und Wechselwillige: Es geht hier nicht nur um „Steine kloppen“, so flapsig das gelegentlich klingen mag.
Wer morgens die Halle betritt (und in Rostock kann das durchaus bei salziger Seeluft sein), steht selten vor Routine à la Fließband. Die Herstellung von Pflastersteinen, Bordsteinen oder Spezialbauelementen verlangt Präzision – aber auch das Gespür fürs Unerwartete. Nein, eine automatische Mischanlage läuft nicht immer wie im Prospekt. Manchmal schreit die Presse wie ein Seemann im Sturm, mal hakt das Trocknungsregal, mal bringt eine neue Rezeptur die Abläufe durcheinander. Ich habe erlebt, wie erfahrene Kolleginnen morgens erst die Maschinen „begrüßen“ – sprich: Zuhören, riechen, manchmal fluchen. Gerade das macht’s interessant: Technik, Material und Menschen bilden ein eigenwilliges Trio. Wer sich für den Beruf entscheidet, sollte Freude an handfesten Arbeiten mitbringen, aber mindestens ebenso viel Neugier für Prozesse, Wartung, kleine Innovationen. Beton ist wandelbarer, als Außenstehende oft glauben. Echt jetzt – mal eben von grauem Rechteck auf farbige Designfliese? Das ist im Werk Alltag.
Anders als in süddeutschen Industrie-Ballungszentren ist die Betonsteinbranche in Rostock überschaubarer und geprägt von Mittelständlern, mitunter von Familienbetrieben, die ihren eigenen Kopf haben. Man kennt sich. Fluktuation und Fachkräftemangel? Ja, das ist spürbar – und sorgt dafür, dass Einsteiger oft schneller Verantwortung übernehmen als anderswo. Ich habe oft beobachtet, wie Azubis nach ein paar Monaten als eine Art „Allrounder“ gefragt werden. Das klingt verlockend, ist aber auch fordernd. Wer hier arbeitet, landet nicht selten direkt in kleinen, autarken Teams – manchmal gefühlt wie in einer Großfamilie, manchmal mit Ecken und Kanten. Schichtarbeit? Kommt vor, vor allem bei saisonalem Hochdruck. Dafür liegt das Monatsgehalt zum Einstieg meist irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 €, mit viel Luft nach oben – je mehr Knowhow, desto steiniger der Lohnpfad nach oben, klar. Aber: Firmen sind häufiger bereit, Extraleistungen rauszurücken – ob es jetzt Zuschläge sind oder spontane Grillrunden am Freitagnachmittag.
Was mich immer wieder überrascht: Die Lust auf Innovation ist größer, als das Etikett „altmodische Branche“ ahnen lässt. In Rostock halten Automatisierung, digitale Steuerungen und sogar nachhaltige Betonzusätze kräftig Einzug. In mancher Werkshalle geht’s digitaler zu als in manchem Verwaltungsjob! Materialprüfungen, Qualitätskontrolle, Wartung mithilfe von Tablets – das ist hier längst kein Zukunftsbild mehr. Und ja, wer technikaffin ist, kann sich schnell unentbehrlich machen. Die Möglichkeiten zur Weiterbildung in der Region sind übrigens ordentlich: Betriebe kooperieren regelmäßig mit Bildungsträgern und Fachschulen – vom klassischen Schweißerschein bis zur Bedienungs- und Wartungsfortbildung. Ich würde behaupten: Wer sich nicht scheut, mal einen Schraubenschlüssel gegen ein Notebook zu tauschen (oder auch umgekehrt), trifft jetzt den Nerv der Zeit.
Zwischen all den Zahlen, Maschinen und Arbeitsklamotten sollte man eins nicht vergessen: Der Job ist kräftezehrend – klar, das lässt sich nicht schönreden. Aber er ist eben auch ehrlich, sinnstiftend, fast schon archaisch. Und im Gegensatz zu so manchem schicken Bürojob sieht man am Feierabend, was man geschaffen hat. Die Nachfrage nach Beton- und Pflastersteinen bleibt stabil, nicht zuletzt, weil städtische Infrastruktur und Wohnungsbau auch hier im Norden wieder anziehen. Die Kehrseite? Wer Verantwortung will, muss sie sich erarbeiten; geschenkt wird nichts. Und: Die Luft an der Küste kann plötzlich ruppig werden – draußen wie drinnen.
Für mich bleibt die Betonsteinindustrie in Rostock eine Mischung aus ehrlichem Handwerk, technischer Spielwiese und regionaler Verwurzelung. Kein Job für Leute, die jeden Tag Exoten-Feeling brauchen – aber definitiv einer für alle, die Substanz suchen, Entwicklungsspielraum wollen und nicht vor schmutzigen Händen zurückschrecken. Wer bereit ist, Neues zu lernen und die lokale Eigenart zu schätzen weiß, der findet hier seinen ganz eigenen, rauen Rhythmus. Und am Ende des Tages? Sieht man auf dem Werksgelände nicht nur Beton, sondern auch ein Stück echtes, norddeutsches Lebensgefühl.
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