Markert Filtration GmbH | Neumünster
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Hamburg. Klingt nicht nach Steinkohle, auch nicht nach schwarzen Fingernägeln am Schichtende. Wenn ich mit Kolleginnen über Bergbautechnik spreche – speziell in diesem hanseatischen Kontext – kommt oft als erstes ein Stirnrunzeln. Stimmt, das Herzstück des deutschen Bergbaus schlägt heute anderswo. Und dennoch: Wer meint, Hamburg habe mit Bergbautechnik nichts am Hut, verpasst einen ganzen Wirtschaftszweig, der im Schatten der großen Container terminiert und weiterarbeitet: Untertage? Fast nie. Aber Bergbau? In Technikum, Planung, Sanierung und – ja, das gibt’s tatsächlich – im Spezialtiefbau rund um Elbvertiefung, Tunnelbau und Grundwassersteuerung. Verblüffend vielseitig.
Die Jobs im bergbautechnischen Umfeld in Hamburg sind selten das, was man am Stammtisch erzählt. Kein Helm, kaum Grubengas, dafür ein bisschen mehr Excel, Laser und GPS unter chronisch grauem Himmel. Was viele unterschätzen: Wer fachlich sattelfest ist, bringt sich hier in anspruchsvollen Gebieten ein. Der traditionsreiche Handelshafen steht ständig vor neuen Herausforderungen – etwa beim Bau von U-Bahn-Schächten oder beim Umbau alter Industrieflächen, die noch jede Menge Altlasten im Boden bergen. Altlastenmanagement, Spezialtief- oder Tunnelbau – diese Standortfaktoren sind tatsächlich spröde, aber sie bieten Fachleuten Chancen, die anderswo kaum vorkommen.
Ob es die Baustellen unter der Elbe sind oder die Sicherung wasserführender Schichten im Hafengebiet: Wer in Hamburg in der Bergbautechnik arbeitet, braucht beides – solides, praxisgerechtes Wissen (Geotechnik, Hydrologie, Baustellensicherheit gehört zum Grundinventar) und eine Portion Pragmatismus. Was bei uns eher selten gefragt ist: der klassische Streb-Abbau, das tiefe Fördern von Kohle. Dafür rücken Planung, Überwachung und Sanierung in den Vordergrund. Viele sichern sich durch Weiterbildungen ab – etwa im Bereich Geoinformatik oder Altlastenerkundung. Die klassischen „Schichten“ kennt man bei uns eher aus der Hafenlogistik.
Die Nachfrage nach bergbautechnischen Fachkräften in Hamburg ist… wie soll man sagen? Speziell. Großunternehmen wie Baugesellschaften, Ingenieurbüros, Wasserbetriebe und Spezialisten für Umwelttechnologien beschäftigen zwar nicht im Dutzend billiger, aber sie suchen regelmäßig kluge Köpfe für technische Überwachungen, Umweltgutachten und Sanierung alter Bergbaustandorte. Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.800 € bis 3.200 €. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung und gezielten Weiterbildungen, zum Beispiel in Richtung Umwelttechnik oder Baubegleitung, verschiebt sich das Ganze auf 3.200 € bis 3.800 € – wohlgemerkt: je nach Verantwortung und Arbeitgeber, manchmal auch ein paar Hundert Euro darüber. Reich wird hier vermutlich niemand, aber wer stabile Nerven und Spaß an technischen Herausforderungen hat, findet eine Nische. Und diese Nische hat – Überraschung! – teilweise langjährige Perspektiven.
Vielleicht bin ich befangen, aber was an Hamburgs Bergbautechnik reizt, ist die Mischung aus hanseatischer Gelassenheit und ziemlich handfesten Problemen. Wer hier einsteigt – ob frisch von der Ausbildung oder aus anderen technischen Berufen wechselnd –, muss bereit sein, querzudenken. Schon mal einen Altlastenverdacht bei Nordwestwind beseitigt, während ein Frachter festgemacht wird? Keine Routine – eher tägliche Improvisation. Es ist ein Feld, in dem man sich – trotz aller Spezialisierung – breit aufstellen kann und ein echtes Stück Infrastruktur sichert. Und jede technische Herausforderung ist irgendwie auch ein bisschen Abenteuer. Wer hätte das über Hamburger Bergbautechnik vermutet?
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