Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e.V. (BTB) | 37083 Göttingen
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thomas gruppe | Dornburg-Camburg
STRABAG GmbH | 36251 Bad Hersfeld, bundesweit
HANSA Baustoffwerke Parchim GmbH | 99986 Niederdorla
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Es gibt Berufe, in denen man abends nicht einfach abschaltet. Baustoffprüfer gehört definitiv dazu. Wer dabei an eine monotone Tätigkeit mit Messschieber und Drahtbürste denkt, unterschätzt, was in Erfurt — irgendwo zwischen Dorfkante und Thüringer Industrieregion — tatsächlich gefordert ist. Aber was bewegt Leute dazu, gerade hier diesen Beruf zu wählen? Und wofür steht die Arbeit heute wirklich – Handwerk oder Hightech? Ich habe mir das aus der Perspektive von Einsteigern und Wechselwilligen mal genauer angeschaut. Manchmal denkt man, man hätte das Handbuch zur Branche gelesen, aber dann kommt die wuchtige Realität eines Betonbohrkerns daher und stellt alles infrage.
Lasst euch nichts vormachen: Im Alltag von Baustoffprüfern geht es mitunter ruppig zu – mal mit Kittel in sterilen Prüfräumen, mal in Sicherheitsweste direkt an der Baugrube. Das heißt, Proben nehmen, analysieren, dokumentieren, diskutieren. Ein hartes Brot manchmal, besonders bei Windkante an Erfurts Stadtrand, wenn die Baustellen im Winter nicht stillstehen. Da ist klamme Finger garantiert, aber abends weiß man wenigstens, was man gemacht hat. Die andere Seite: Viel Arbeit findet tatsächlich drinnen statt. Hightech-Messverfahren, Prüfmaschinen mit Laser und Ultraschall, digitale Dokumentation im Akkord. Das ist schon ein Sprung zur staubigen Zettelwirtschaft früherer Tage. Manche Kollegen schimpfen, dass das Handwerk “verdampft” – aber ohne Technik läuft hier längst nichts mehr.
Was viele unterschätzen: Baustoffprüfung ist nicht bloß Ergebnisabheften. Wer hier erfolgreich sein will, braucht einen Riecher für Details – und eine Art “technischen Spürsinn”. Manchmal merkt man nach Jahren, wie scharf es auf Zeit und Toleranzen ankommt. Ein zu feuchter Estrich, Sand mit seltsamer Körnung, Beton, der nachgibt, obwohl keiner darauf gewettet hätte… Der Fehler lässt sich nicht immer sofort sehen. Er muss gefühlt, gesucht, notfalls ertrotzt werden. Und dann noch aufschreiben: penibel, nachvollziehbar, für andere klar. Was schadet da? Ein gewisser Galgenhumor, wenn wieder einmal ein Ingenieur nervös nachhakt, ob die Tragfähigkeit der Betonkernbohrung reicht – und man weiß, dass die eigene Messung den Ausschlag gibt. Es geht schließlich um Sicherheit für zig Menschen, nicht nur das Abheften von Laborzetteln.
Erfurt, vielleicht im ersten Blick provinziell, entwickelt sich gerade enorm – große Verkehrsprojekte, Wohnungsbau auf Brachen, mehr Infrastruktur. Neue Bauweisen tauchen auf, andere Baustoffe, dazu die Nähe zu Forschungseinrichtungen und Betrieben. Wer den Wechsel zum Baustoffprüfer wagt, erlebt hier tatsächlich noch alles: Altbauumbauten, Bahnschienenprojekte, Hightech-Gewerbebauten, ökologische Pilotprojekte im Wohnungsbau. Das macht das Berufsfeld reizvoll, weil hier immer wieder andere Situationen gefragt sind. Erfahrungen, die mir Kollegen aus anderen Landesteilen schildern, kann ich nicht eins zu eins auf Erfurt übertragen. Hier testet man nicht nur für Betonpisten auf dem Land, sondern auch für historische Balken oder recycelte Bausubstanzen. Wer nicht bereit ist, umzudenken, bleibt zwischen den Welten hängen.
Jetzt zum Geld (ohne Illusionen, aber ohne Schwarzmalerei): Viele Berufseinsteiger rechnen mit 2.600 € bis 2.900 €. Das kann in Ausnahmefällen auch höher gehen, je nach Betrieb, Weiterqualifizierung und Projekterfahrung. Wer länger dabei ist, schafft in Erfurt auch 3.000 € bis 3.400 €, manchmal etwas mehr. Es gibt Unterschiede, klar – gerade zwischen öffentlichen Prüflaboren und privaten Dienstleistern. Dennoch: Wer fachlich fit bleibt und nicht nur die Stunden absitzt, hat gute Chancen, das Gehalt auszubauen. Weiterbildung, etwa in Richtung Werkstofftechnik oder Qualitätsmanagement, ist möglich. Und ganz ehrlich: Manche Arbeitgeber sind pragmatisch – Erfahrung zählt, nicht nur der Zettel an der Wand.
Ob als Einsteiger, Umsteiger oder alter Hase: Baustoffprüfer in Erfurt zu sein heißt, sich auf immer Neue einzulassen. Es ist wie ein Beruf zwischen den Zeiten – bodenständig, aber mit technischem Anspruch, manchmal rau, oft überraschend vielseitig. In den Gesprächen, die ich führe – mal im Labor, mal draußen am Bauzaun – schwingt fast immer Stolz mit. „Wir halten zusammen, wenn’s drauf ankommt.“ Oder? Vielleicht bin ich da auch zu sentimental. Aber unterschätzen darf man diese Branche nicht. Wer Substanz sucht statt Fassade, findet hier garantiert seine Prüfung – jeden Tag neu.
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