TO Event & Gastronomiegesellschaft mbH | 38312 Achim
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eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH | 38100 Braunschweig
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Magdeburg und seine Bars – das ist kein Vergleich mit den Neonlichtern Berlins oder dem burschikosen Altstadt-Charme von Leipzig, aber unterschätzen sollte man die Szene hier keineswegs. Wer neu hinter dem Tresen steht, merkt schnell: Barkeeper in Magdeburg zu sein, ist eine Mischung aus Handwerk, Dienstleistung und – ja, manchmal auch ein bisschen Lebensberatung. Der Nachtschwärmer-Strom entlang der Leiterstraße, die Clubs an der Sternbrücke, ein paar schummrige Kneipen in Stadtfeld – das Publikum? So bunt wie das Nachtleben selbst. Doch wie sieht eigentlich der Alltag aus? Und was wäre anders, würde man diesen Job in einer anderen Stadt machen? Manchmal frage ich mich das selbst noch.
Drehen wir das Klischee einmal auf links: Magdeburger Barkeeper stehen nicht den ganzen Abend da und gießen Longdrinks, bis die Eiswürfel zur Neige gehen. Klar, Mixen will gelernt sein – die Klassiker ebenso wie ausgefallenere Signature-Drinks, die mit regionalen Spirituosen experimentieren. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt ein ganz normales Bier zapfte, ohne dass irgendein Gast eine kleine Show dazu sehen wollte. Hier will man unterhalten werden, aber nicht wie im Varieté, sondern auf Augenhöhe. Die Fragen? Manchmal nerdig: „Habt ihr noch was Neues von der Magdeburger Gin-Brennerei?“ – und ich muss gestehen: Mehr als einmal habe ich improvisiert und einen halbstarken Craft-Gin zur Spezialität erklärt. Kundenorientierung nennen das die Berater, aber am Tresen ist das viel pragmatischer. Es geht um Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl – und Ausdauer. Bis zum Morgengrauen, nicht selten.
Natürlich: Wer sich für den Bartresen entscheidet, erwartet keine goldenen Löffel. In Magdeburg rangiert das monatliche Grundgehalt für Einsteiger meistens zwischen 2.100 € und 2.400 €, mit Erfahrung, Spezial-Qualifikationen oder in besser laufenden Häusern kann man durchaus die Marke von 2.800 € knacken. Trinkgelder sind Glückssache – an Fußballabenden deutlich mehr als in der ruhigen Bahnhofsbar. Wer also glaubt, Barkeeper sei ein „Job fürs schnelle Geld“? Der irrt. Und doch: Mit etwas Ehrgeiz, Einsatzbereitschaft und Lust am Umgang mit Menschen kommt mehr zusammen, als viele Branchenfremde annehmen. Was viele unterschätzen: Die Belastung für Rücken, Beine, Stimme – keine Kleinigkeit nach acht Stunden lauter Musik und Spülmaschine, die wieder dröhnt wie ein mittlerer ICE. Die idealisierten TV-Bilder vom coolen Barkeeper in stylischer Bar lassen ahnen: Die Realität kratzt an der Fassade. Macht nichts. Wer das will, hält durch.
Magdeburg ist nicht Hamburg, nicht München. Dafür aber in Bewegung. Wer sich die Gastronomieszene der letzten Jahre ansieht, entdeckt eine spannende Dynamik: Die Restaurantszene professionalisiert sich, Bars setzen auf Nachhaltigkeit, regionale Produkte und Erlebnisgastronomie werden wichtiger. Plötzlich experimentiert man mit lokalem Quittenbrand, Bier aus kleinen Manufakturen wird stolz auf der Karte geführt – da fragt man sich als Berufseinsteiger schon, wie weit der eigene Einfluss reicht. Tatsächlich wird von Barkeepern heute weit mehr erwartet als reines Handwerk. Tasting-Kompetenz, Kenntnisse über Trends in der Getränkeszene, oft sogar ein Hauch Mixologie-Kreativität. Weiterbildung ist kein Zauberwort: Wer sich mit den neuen Techniken (Infusionen, Fermentierung, Zero-Waste-Drinks) beschäftigt, merkt schnell, dass auch am „unsichtbaren Tresen“ Karriere gemacht wird. Aber: In Magdeburg läuft alles eine Spur bodenständiger. Großstadt-Show braucht hier niemand – ein guter Kontakt zum Gast und glaubwürdiger Service wiegen mehr als jeder Cocktail-Shaker im Wert eines Kleinwagens.
Eines, das wird mit jedem Arbeitstag deutlicher: Der Barkeeper von heute ist Bindeglied, Entertainer, Beschwichtiger, Spielerfinder und manchmal sogar Kummerkasten. Klingt übertrieben? Ist aber so. In Magdeburg schätzt man das direkte Wort, einen ehrlichen Spruch, keine große Geste. Hier entscheidet die Fähigkeit, auf Augenhöhe mit Azubis, Handwerkern und Jung-Akademikern auszukommen, mehr als das bullige Auftreten mit Bart und Tätowierung. Manchmal – ganz selten – vermisse ich den Glanz aus den Cocktailbüchern. Aber spätestens wenn die Stammgäste ihrem Lieblingsdrink einen Namen geben wollen, weiß ich, warum ich diesen Beruf gewählt habe. Alles andere? Ist Gewöhnungssache. Oder Sache von hartem Training und der Bereitschaft, sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Denn im Ernst: Am Tresen von Magdeburg ist jeder Abend der Beginn einer neuen Geschichte. Und das ist eigentlich der größte Lohn – neben dem 50-Euro-Schein, der manchmal im Sparschwein landet.
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