Nordhäuser Fürstenhof | Nordhausen
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Hotel FREIgeist | 37083 Göttingen
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Strandhaus37 Restaurant - Lounge - Beach Club | 37083 Göttingen
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Bar Chef in Erfurt zu sein – das hat nichts mit Shaken nach Rezept von der Stange zu tun. Wer das für „nur ein bisschen Drinks und Smalltalk“ hält, unterschätzt den Spagat zwischen Organisation und Improvisation, zwischen der Lust am Handwerk und dem ständigen Zupacken im Alltag. Die Innenstadt? Durchwachsen. Mal quirlig, mal schleppend – und immer öfter mit Gästen, die wissen (oder zu wissen meinen), was sie wollen. Wer als Berufsstarter oder Umsteiger in Erwägung zieht, hinterm Tresen den Ton anzugeben, sollte sich auf ein Terrain einstellen, das herausfordernder ist, als es von außen oft wirkt.
So ein Bar Chef ist, nüchtern betrachtet, mehr als Getränkekreateur. Klar, die Standards: Cocktails, Kaffee, Spirituosen – na ja, reicht nicht. Wer in Erfurt eine Bar Struktur geben will, plant, kalkuliert, kümmert sich um Einkauf, Personalverwaltung, Hygiene und (man glaubt es kaum) sogar um Social Media. Die Szene in Erfurt ist dabei – verglichen mit Berlin oder Leipzig – bodenständiger, der Gast fordert keine molekularen Experimente, sondern handfeste Qualität. Ein gepflegter Gin Tonic oder ein kreativer alkoholfreier Drink – beides muss sitzen. Und das Personal? Wandelndes Puzzle. Wer ein festes Team hat, darf sich glücklich schätzen. Meist heißt es: Schulen, motivieren, jeden Abend neu abstimmen.
Erfurt und High-End-Gastronomie – ein Paar, das sich langsam erst findet. Klar, in manchen Hotelbars glänzt die Ausstattung, und auf manchem Fachkräfteschild wird nach Meistern gerufen. Aber oft sind es kleine Betriebe mit flachen Hierarchien. Manchmal sogar Eigentümer geführte Läden, in denen die Chefin von der Steuer bis zum letzten Schnapsglas alles stemmt. Für Berufseinsteiger – oder Leute, die aus der Systemgastronomie wechseln – ein Feld mit Licht und Schatten. Klingt romantisch, ist aber ziemlich direkt: Wer als Bar Chef einsteigt, findet sich schnell in einer Doppelrolle wieder. Am einen Tag Gastgeber, am anderen Tag Problemlöser, und dann auch noch Zigarren- oder Kaffee-Experte. Improvisationstalent, Fingerspitzengefühl, ein bisschen Stahl in den Nerven – unterschätzt das nicht.
Die nackten Zahlen: In Erfurt rangieren die Einstiegsgehälter für Bar Chefs meist zwischen 2.300 € und 2.800 €. Das klingt solide, aber ist manchmal auch hart erarbeitet – abendliche Nachtschichten, lückenlose Wochenenden, wenig Luft für klassische Freizeit. Mit wachsender Verantwortung und – sagen wir – unauffälligem Reklamationsmanagement am Tresen sind auch 3.000 € bis 3.400 € drin. Wer sich auf Barschulen, Spirituosenkunde oder Barista-Fortbildung einlässt, kann die Latte noch ein Stück höher legen. Allerdings: Das höchste Ross steht im eigenen Laden, und das will – regional deutlich spürbar – verdient sein. Die laufenden Kosten, vor allem Mieten und Energiepreise, haben auch in Erfurt für kleinere Bars einen Kältehauch.
Was bleibt am Ende? Es ist diese Mischung aus Authentizität, Organisationstalent und unermüdlicher Neugier, die den Unterschied macht. Technik entwickelt sich weiter – Kaffeemaschinen mit Temperaturprofil, digitale Bestellsysteme, sogar Gäste-Feedbacks per QR-Code; wer nicht mitzieht, bleibt zurück. Die Gäste in Erfurt sind sensibel: Zu hohe Preise? Wird gemurmelt. Zu wenig Herzblut? Merkt man sofort. Wer allerdings bereit ist, zwischen Hektik und Stammgastflirt eigene Akzente zu setzen – der kann, auch ohne Berliner Szene-Glamour, einen echten Fußabdruck hinterlassen. Am Ende zählt, was an der Bar passiert. Und damit meine ich: wirklich an der Bar, in Echtzeit – nicht auf Instagram.
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