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Breidenbacher Hof | 40213 Düsseldorf
Maritim Hotel Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
HOTEL OBERHAUSEN NEUE MITTE affiliated by Meliá | 46045 Oberhausen
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Was bewegt einen eigentlich dazu, Bankettleiter ausgerechnet in Mülheim an der Ruhr zu werden? Sicher, Glamour à la Paris gibt’s hier nicht – aber wer sich mit Herzblut zwischen Silbertabletts und Flipcharts bewegt, weiß, dass sich hinter der Rolle weit mehr verbirgt als nur ein bisschen Gastgeberschaft. Zumindest, wenn man genauer hinguckt.
Eine Sache vorweg: Der typische Arbeitstag? Gibt’s nicht. Mal Zwischensprints auf polierten Marmorböden, mal stille Kopfzerbrechen über Personaleinsatz und Warenbestände; gelegentlich auch Beinahe-Feuerwehr, weil irgendwer die Limetten gegen Zitronen getauscht hat (passiert häufiger, als man denken würde). Bankettleiter jonglieren mit Zeitplänen, Dienstlisten, Menüwünschen und – Hand aufs Herz – nicht selten mit den Launen anspruchsvoller Kunden. Und als wäre das nicht genug, marschieren seit Corona Digitalisierung und neue Hygienevorgaben im Gleichschritt mit. Tablet-Bestellungen, ausgefeilte Kalkulations-Apps, lückenlose Dokumentationen: Wer steckenbleibt, verliert.
Gerade in Mülheim, das seinen Charme schnörkellos zwischen Rheinpreußenhalle und Wasserbahnhof ausrollt, sind Bankettabteilungen oft der heimliche Motor hinter Tagungshotels, Veranstaltungslocations und – ja, auch Vereinsheimen mit Anspruch. Der Markt ist speziell. Einerseits gibt’s den starken Mittelstand – Familienfeiern, Firmenevents, Kulturszene. Andererseits die Konkurrenz: Essen, Duisburg, Oberhausen, alles in Griffweite. Da bedeutet Flexibilität eben: Nein, nicht bloß das Menü ändern, sondern radikal umdenken. Wer als Bankettleiter erfolgreich durch diese Region navigiert, braucht Organisationstalent – logisch –, aber eben auch die Haut eines Nashorns, gepaart mit einem ziemlich sensiblen Innenohr. Empathie ist Gold wert. Vom Lehrbuch? Eher nicht.
Die Einstiegsfrage, fast schon klassisch: „Und was verdient man eigentlich…?“ Tja. Wer in Mülheim frisch von der Hotelfachschule einsteigt, kann mit 2.700 € bis 3.100 € rechnen. Klingt nach solidem Mittelmaß – ist es auch. Aufstiegsluft schnuppert, wer sich in die großen Tagungsbetriebe der Stadt vorwagt: 3.300 € bis 3.800 € sind machbar, vorausgesetzt, die Prozesse laufen rund, das Team ist eingespielt und der berühmte „nordrhein-westfälische Pragmatismus“ sitzt tief genug. Auf der Kehrseite: Überstunden, Wochenenden, Feiertagsheldentum. Nicht wenige Booten nach zwei Saisons wieder ab – weil das Drumherum schnell zur Belastungsprobe für Nerven, Familie und private Projekte wird. Ein Knochenjob? Teilweise ja – aber auch etwas, worauf man durchaus stolz sein kann. Manchmal fragt man sich beim Blick in den leeren Veranstaltungssaal: War’s das wert? Meist schon, wenn die Gäste am Ende klatschen und der Service ohne Stolpern durch die Türen huscht.
Apropos Entwicklungen: Mülheims Szene ist beweglich – jedoch nicht rastlos. Vieles, was in den Metropolen als Trend auftaucht, sickert mit Verspätung an die Ruhr. Green Events, digitale Live-Buffets, nachhaltige Lieferketten. Wer als Bankettleiter bereits jetzt auf regionale Anbieter, Recycling-Konzept und Social Catering setzt, sammelt Pluspunkte. Vieles bleibt allerdings Handarbeit – Mensch steht im Mittelpunkt, nicht das System. Was unterschätzt wird: Die gesellschaftlich-soziale Komponente wächst. Bankettleitung ist heute auch Konfliktmoderation, Diversity-Management, Krisenprofi. Denkt man an das Durchschnittsalter der Stammgäste oder die zunehmende Zahl inklusiver Veranstaltungen, kommt rasch das Gefühl auf: Hier wird nicht nur serviert, sondern gesellschaftlicher Zusammenhalt buchstabiert.
Noch ein Gedanke (kein unbedeutender): Die Weiterbildungslandschaft – solide, wenn auch klassisch. Seminare zu Eventmanagement, Kommunikationspsychologie, Digitalisierung im Gastgewerbe – in Theorie alles greifbar. Besonders für Quereinsteiger oder Wechselwillige bietet gerade das Ruhrgebiet Chancen: Wer schon Erfahrung aus der Gastro, Hotellerie oder Veranstaltungsbranche mitbringt, wird oft mit offenen Armen empfangen. Blinder Aktionismus ist nicht gefragt – wohl aber die Bereitschaft, sich auf ständig neue Situationen einzulassen.
Unterm Strich? Bankettleiter in Mülheim an der Ruhr zu sein, heißt, jeden Tag ein bisschen Improvisationskünstler, Menschenkenner und Krisenmanager zu sein. Klingt anstrengend, und ist es auch. Aber, mal ehrlich: Wer einmal das Gefühl erlebt hat, wenn ein eigentlich chaotischer Abend plötzlich in kollektives Schulterklopfen umschlägt – der versteht, warum viele sagen: Hier steckt mehr drin als in mancher Chefetage.
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