JW Marriott Frankfurt | Frankfurt am Main
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Mercure Hotel Mannheim Am Rathaus | 68159 Mannheim
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Wer sich für die Rolle als Bankettleiter in Frankfurt interessiert – und damit meine ich wirklich interessiert, nicht eine halbherzige Karriereflucht aus dem Front Office –, der sollte erst einmal eines wissen: Bankett in dieser Stadt ist kein stilles Abwickeln von Feierabendgesellschaften mit Häppchen-Standard. Hier, am Main, ist Bankett ein Hochleistungssport mit sozialem Feingefühl, betriebswirtschaftlichem Kalkül und einer dringend notwendigen Prise Humor. Und doch: Genau das macht den Reiz aus. Wer das mag, findet hier weniger einen Job als vielmehr eine Berufung mit gelegentlicher Achterbahnfahrt.
Manchmal kommt es mir so vor, als säßen wir Bankettleiter zwischen zwei Stühlen. Da sind die großen Namen: internationale Hotelketten, exklusive Tagungszentren, auch die traditionsreichen Frankfurter Weinhäuser. Sie alle wollen – ach was, sie verlangen – vom Bankett nicht weniger als Zauberei. 80 Gäste, 200 Gäste, hin und wieder wild zusammengewürfelt aus Ländern mit kulinarischen Eigenheiten, Ernährungsphilosophien, Allergenwünschen und anderen Überraschungen. Ein paar glauben immer noch, Essen werde bei uns von Geistern serviert.
Was unterschätzt wird: Der Spagat zwischen operativer Detailarbeit – Laufwege planen, Personal schulen, Technik testen – und dem Bedürfnis, buchstäblich jedem Gast ein Gefühl zu geben, Teil von etwas Besonderem zu sein. Der Bankettleiter steht morgens als Stratege am Flipchart und nachts als Feuerwehrmann in der Küche, wenn ein Menü platzt. Willkommen in Frankfurt: Wo die Tischordnung am Morgen wenig darüber verrät, wer abends tatsächlich kommt.
Am Rande ein Reizthema: das Gehalt. Ehrlich: Die Spannbreite ist real. Gerade als Einsteiger oder nach einem Branchenwechsel landet man häufig im Korridor von 2.500 € bis 3.200 €. In mondäneren Häusern sind mit etwas Berufserfahrung und nachweisbarer Nervenstärke auch 3.400 € bis 4.000 € realistisch – falls kein Privatbankett auf dem Messeturm mit 48-Stunden-Marathon ansteht. Geld ist das eine; der berühmte "Kick" in der Bankettleitung kommt aber vor allem aus der Mischung aus Verantwortung, Gestaltungsspielraum und… ja, auch gelegentlichem Lampenfieber. Wer glaubt, hier werde nur geräuschlos der Schampus eingeschenkt, hat definitiv die Hitze einer Großveranstaltung noch nicht erlebt.
Das Frankfurter Publikum ist bunt, anspruchsvoll, manchmal fordernd – und immer neugierig. Wer auf Eintönigkeit hofft, ist fehl am Platz. Ich habe erlebt, wie ein vermeintlich „kleiner Geburtstag“ zur Networking-Party halber Bankenviertel wurde oder ein Vegan-Dinner zum kulinarischen Minenfeld. Spätestens da merkt man: „Standard“ gibt’s hier nicht. Das Frankfurt-Gefühl ist eine Mischung aus Tempo, Ambition und gelegentlicher Selbstironie. Und ja, an der Garderobe steht vielleicht ein Hedgefonds-Manager neben einem Opernregisseur. Don’t ask.
Ein ernst gemeintes Wort zu den „Hard Facts“: Digitalisierung und Service-Innovation haben die Bankettlandschaft verändert – und zwar spürbar. Moderne Veranstaltungstechnik, digitale Ablaufpläne, kontaktlose Gästekommunikation… das ist längst Standard. Wer sich _nur_ auf Menschenkenntnis verlässt, wird im Zweifel von der nächsten Update-Mail überrollt. Ich habe erlebt, wie eine einzige Panne beim Streaming einer Hybrid-Veranstaltung mehr Nerven gekostet hat als drei überbuchte Galadinner.
Was ich sagen will: Weiterbildung ist keine Option, sondern Teil des Jobs. Spezielle Kurse, etwa zur Veranstaltungstechnik, zu digitalen Tools oder Food-Trends, sind aus meiner Sicht mehr als eine nette Zugabe. Gerade in Frankfurt werden Weiterbildungsmöglichkeiten übrigens zunehmend auf Englisch oder in interkulturellen Kontexten angeboten. Ein netter Nebeneffekt, wenn man die Vielfalt der Gäste betrachtet.
Ist Bankettleiter in Frankfurt das Richtige für den Start oder Neuanfang? Manchmal frage ich mich das selbst. Was viele übersehen: Es ist kein Nine-to-Five und auch kein klassischer Dienst nach Vorschrift. Hier zählt Flexibilität, Spürsinn für Menschen und Strukturen, eine hohe Stressresistenz – und ein bisschen diese ungesunde Neugier, wie der Abend wohl wirklich endet. Wer das mitbringt, findet in Frankfurt nicht nur Arbeit, sondern eine Art verdichtete Gegenwart der Servicekultur. Alles andere kann man lernen. Oder besser: muss man.
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