Hotel Kö59 Düsseldorf – Member of Hommage Luxury Hotels Collection | 40213 Düsseldorf
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Hotel Kö59 Düsseldorf – Member of Hommage Luxury Hotels Collection | 40213 Düsseldorf
Wer als Bankettleiter in Bochum antritt, landet nicht einfach im nächsten x-beliebigen Hotel oder Veranstaltungshaus irgendwo zwischen Ruhrpott-Industriekulisse und frischem Gastronomieaufbruch. Der Job, das merkt man schnell, ist ein kleiner Kosmos aus Improvisation, Diplomatie, Stressmanagement und – ich sage es mal ganz unprätentiös – Alltagsmagie. Klingt nach Pathos? Vielleicht. Aber wer einmal ein Bankett mit 200 hungrigen Gästen, zwei gestörten Kühlanlagen und übereifrigen Veranstaltern gestemmt hat, weiß, dass hier keine romantische Übertreibung am Werk ist.
Im Kern ist Bankettleitung Handwerk und Kopfsache zugleich. Am Morgen bespricht man mit Küche und Personal die Menüfolge, diskutiert Dekoration und Tischordnung – am Nachmittag führen schon kleine Missverständnisse dazu, dass auf einmal kein veganer Hauptgang mehr übrig bleibt oder der Beamer den Geist aufgibt („Ach, das gehört also auch noch zum Job?!“). Manchmal fühlt es sich an, als jongliere man gleichzeitig mit Tellern, Dienstplänen und latent gereizten Tagungsgästen. Und ja, Kommunikation: Zwischen Küche, Service, Technik und den berüchtigten „Sonderwünschen“ geben sich Ansagen, Bitten und stille Alarme oftmals die Klinke in die Hand.
Wer meint, dass Bochum banketttechnisch hinter Düsseldorf oder Frankfurt abfällt, hat die Region nicht wirklich gesehen. Die Eventlandschaft ist so abwechslungsreich wie das Stadtbild: Altehrwürdige Hotels, umgebaute Industriehallen, moderne Tagungszentren – alles auf engem Raum. Und weil Kulturhauptstadt-Feeling und Nahbarkeit hier so schön zusammenstoßen, sind die Gäste ebenso bunt wie die Anlässe. Vom Mitarbeitersommerfest internationaler Konzerne bis zur inzwischen fast ironisch hippen Currywurst-Gala (ich habe beides erlebt) reicht das Spektrum. Es gibt diese Mentalität: Pack ma’s, gucken, was geht, und vor allem – was sich besser machen lässt als beim letzten Mal. Das Schöne daran ist, dass Bochum einen nicht mit Luxus überfrachtet, sondern handfesten Servicegeist und eine gewisse Nonchalance pflegt. Anspruchsvoll? Ja. Aber dabei erstaunlich wenig abgehoben.
Was viele unterschätzen: Bankettleiter bewegen sich, je nach Betrieb und Verantwortung, meistens irgendwo zwischen 2.800 € und 3.600 €. Klar, in der Spitze kann es auch mal Richtung 4.000 € gehen – aber ehrlich gesagt bleibt da selten viel Zeit, das Geld zu genießen. Dienst an Wochenenden ist fast selbstverständlich; Flexibilität, Improvisationsgeschick und Nervenstärke sind eher Voraussetzung als Bonus. Wer nach einem Job sucht, bei dem um Punkt 17 Uhr das Licht ausgeknipst wird, verpasst hier seinen Absprung.
Spannend wird es bei der Entwicklung: Die Corona-Zeit hat einiges durcheinandergewirbelt, aber Bochum war, was Anpassungsdruck angeht, meist erstaunlich dickfellig. Ob Hybrid-Events oder ausgeklügelte Hygienekonzepte – man nimmt Herausforderungen sportlich. Junge Berufseinsteigerinnen und Umsteiger können mit modernen IT-Tools, digitalem Buchungsmanagement und CRM-Systemen punkten – wobei: Papier und handgeschriebene Checklisten sind in einigen Läden erstaunlich langlebig. Weiterbildungen? Ja, werden angeboten, von Managementtrainings bis zu Food-Trends. Aber manches lernt man erst im Maschinenraum – sprich: auf dem Parkett, wo Stress, Team und Improvisation sich abwechseln. Am Ende bleibt die Erkenntnis: Man wächst hier an den Ecken, nicht in der Komfortzone.
Vielleicht fragt man sich manchmal, warum man sich diesen Wahnsinn antut – ausgerechnet mit Bochumer Ehrgeiz irgendwo zwischen Ruhrgebiets-Charme und Veranstaltungsdruck. Ganz simpel: Weil am Abend, wenn die Gäste satt und zufrieden gehen, ein stilles, sehr echtes Berufsstolzgefühl bleibt. Jeden Tag neu. Und das ist dann doch mehr als „nur ein Job“.
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