BASF | 50667 Köln
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IU Internationale Hochschule GmbH | 53604 Bad Honnef
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Wer morgens in Köln durch Ehrenfeld Richtung Mediapark schlendert, stößt oft auf Leute wie mich – frischgebackene Medieninformatik-Assis, zu schnell für den Bus, zu spät für den Kaffee, aber meistens mit Tech-Tasche und einem gewissen Restfunken in den Augen. Ganz ehrlich: Medieninformatik klingt nach Seitenwechsler-Beruf, irgendwas zwischen Software und Storytelling – und, ja, ein bisschen ist es das auch. Nicht Fisch, nicht Fleisch, aber dafür mit dem Vorteil, dass die Sache in Köln erstaunlich konkret ist. Nah dran an Agenturen, Medienhäusern, Gaming-Start-ups. Und immer ein bisschen am Puls der Stadt, die zwar nicht Berlin ist, aber technologisch längst aus dem Schatten tanzt.
Der Beruf „Assistent Medieninformatik“ – klingt erstmal so, als ob man Leuten die Mäuse anreicht oder Kameras aus dem Lager fischt. Ist aber Quatsch. Die eigentliche Arbeit ist ein bunter Bastelteppich aus Datenorganisation, Webentwicklung light, Mediengestaltung und technischen Supporttätigkeiten, ab und zu ein wenig Projektmanagement und, keine Überraschung, gelegentlich Pixel schubsen. Das Niveau: fordernd, aber nicht erschlagend. Wer die Basics von HTML, Bildbearbeitung und vielleicht sogar kleine Scripts beherrscht, ist meistens schon besser vorbereitet als der durchschnittliche Quereinsteiger.
Warum gerade Köln? Interessant: Die Medienlandschaft hier ist so fragmentiert wie das WLAN in der Studenten-WG. Film, Verlag, Agentur, eCommerce, Digital-Learning – überall tauchen Medieninformatik-Assistenten auf. Eine Kollegin erzählt mir kürzlich, dass sie morgens Social-Media-Assets für einen Sender aufbereitet und nachmittags Support für AR-Projekte eines Museums gibt. Diese Vielseitigkeit ist typisch kölsch: Der Jobbegriff ist nämlich nicht von gestern, sondern wächst mit der Szene. Und die wächst, auch handfest. Wer meint, Großstädte wie Hamburg oder München seien digital-affiner, wird spätestens bei den hiesigen Gehältern überrascht: Die Spanne reicht – je nach Branche, Größe des Betriebs und Erfahrung – von 2.300 € bis 2.800 €. Klar, mit Luft nach oben für die Hartnäckigen – oder Neugierigen, die nach der Ausbildung nicht gleich weiterziehen.
Hand aufs Herz: Vieles, was man heute als Medieninformatik-Assi lernt, ist in zwei Jahren wieder veraltet – und das ist kein Drama, sondern eher ein treibender Motor. Wer weiterkommen will, sollte bereit sein, sich an neue Tools, Workflows und hybride Produktionsumfelder zu gewöhnen. In Köln gibt es dafür erstaunlich viele Angebote: Fachschulen, Workshops der Industrie- und Handelskammer, sogar ein paar experimentelle Netz-Treffs, bei denen es – Hände hoch, wer ahnt es – wirklich nicht nur um leeres Buzzword-Bingo geht. Ich habe selbst erlebt, wie ein simpler Kurs zu Content Management in einer Medienakademie Türen öffnet, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat. Ein Must-have? Nicht unbedingt. Aber ein Türöffner für alle, die sich nicht in Richtung technische Sackgasse bewegen wollen.
Jetzt mal ehrlich: Es gibt Tage, da fühlt sich der Job so an, als ob man die hundertste Bilddatei umbenennt und dabei unmerklich in die Bürokraten-Lähmung kippt. Und dann platzt plötzlich ein spontaner Videodreh oder die Deadline für ein Webprojekt rein. Genau dieses Pendeln zwischen Routineaufgaben und kleinen kreativen Ausbrüchen hält viele bei der Stange – und manchmal wach nachts. Wer Lösungen statt Spektakel sucht, findet hier einen sicheren Hafen. Wer Gestaltungsspielraum will, muss ihn sich meist erst freischaufeln. Das klingt wie ein Nachteil, ist aber auch eine Aufforderung. Typisch Köln: Schlechte Laune zieht selten Weitstrecke. Lieber noch mal einen Kaffee holen, die Sache von einer anderen (medialen) Seite betrachten und Netzwerke in der Firma selbst nutzen. Zugegeben, manchmal überlege ich, wie lange das reizvoll bleibt – aber solange die Branche nicht in Schockstarre verfällt, ist Luft nach oben.
Nein, es ist kein hipper IT-Job wie bei Software-Giganten, und nein, „Assistent Medieninformatik“ klingt manchmal nach „für alles zuständig, aber selten für die Führungsriege relevant“. Aber: Wer das Metier versteht, die Offenheit für neue Formate mitbringt und Routine nicht als Endstation sieht, findet in Köln eine erstaunlich lebendige Spielwiese. Wenn ich so drüber nachdenke – die Mischung aus Technik, Medienkultur und ein wenig typisch rheinischer Gelassenheit macht diesen Beruf vielleicht weniger spektakulär, aber umso nachhaltiger. Und das, mal ehrlich, zählt am Ende oft mehr als die nächste Buzzword-Welle.
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