Mercedes-Benz AG | 71032 Böblingen
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expertum GmbH | Ingelheim am Rhein
IQVIA CSMS GmbH | Großraum Rhein-69117 Main, Frankfurt
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Manchmal frage ich mich, wie bewusst einem eigentlich das Wechselspiel aus Technikverliebtheit und Bodenständigkeit werden muss, um als Assistent für Medieninformatik in Heidelberg nicht irgendwann zwischen Bits und Bausparvertrag verloren zu gehen. Die Berufsbezeichnung klingt glatt: Assistenz, Medien, Informatik – ja, irgendwie alles dabei, was nach Zukunft riecht. Doch sobald man hier am Neckarufer nicht mehr nur spaziert, sondern als Berufseinsteiger oder „alter Hase im neuen Feld“ loslegt, spürt man rasch: Digital ist nicht gleich digital. Und schon gar nicht in dieser Stadt, die flott zwischen Forschungstradition und Start-up-Geflüster hin und her wechselt – als wäre der technische Fortschritt hier ein ewiger Begleiter, aber einer, der auf den zweiten Blick doch verdammt eigensinnig ist.
Was tut ein Assistent für Medieninformatik hier also tatsächlich? Nun, weder ist das bloße Klicken auf Play-Buttons gemeint, noch reicht die Affinität zu Instagram und Taktgefühl bei TikTok. Gewünscht sind vielmehr diese Leute, die früh erkennen: Ein Medienprojekt ist weit mehr als schöne Oberfläche, und Informatik bedeutet auch Datengetümmel im Hintergrund. Ob es nun um die Betreuung von Lernplattformen an der PH, die Teamarbeit in Agenturen am Stadtrand oder Datenpflege in einem traditionsreichen Verlag geht – der Arbeitsalltag spielt selten nach Drehbuch. Mal liegt eine Woche zwischen kreativem Brainstorming in Adobe und feinstem Fehlerprotokoll in Excel; mal sitzt man stundenlang im Schatten der Schlossruine und kämpft mit Content-Management-Systemen, von denen so mancher Maschinenbau-Professor nur die Hälfte versteht. Ach, und dann wären da noch die Hochschulen mit ihren Dauerbaustellen im Digitalbereich – aber das ist wieder ein anderes Kapitel.
Wer als Neuling einsteigt oder über einen Fachwechsel nachdenkt, wundert sich womöglich: Ist das Arbeitsfeld nun technisch geprägt, oder zählt eher die kreative Hand? Kurz gesagt: Beides, aber auf einem Level, das nicht sofort beeindrucken muss. Wer etwa nach einem Informatikstudium landet, wird manchmal schräg angeschaut – zu viele Spezialkenntnisse, zu wenig Alltagsnähe? Andersherum schleppen sich klassische Medienmenschen mit einem alten Printreflex immer noch durch drei schlechte PowerPoint-Präsentationen, bevor sie sich an einfache Schnittsoftware herantrauen. Hier, zwischen Tüfteln und Gestalten, ist Platz für all jene, die Unschärfen aushalten (können), doch keine Angst vor Systemabstürzen haben – und notfalls auch nachmittags um vier noch den zweiten Kaffee aufsetzen, um eine Datenbank zu retten. Wer sich fragt: „Wie kriege ich alle ins Boot?“ – das ist exakt der Sound, den der Beruf verlangt. Soft Skills sind keine Floskel, sondern manchmal der letzte Rettungsring kurz vor Abgabeschluss.
Noch ein paar Worte zu Gehalt und Perspektiven – der realistische Blick macht nüchtern: Einstieg meist zwischen 2.400 € und 2.900 €, klassisch verortet irgendwo zwischen öffentlichem Dienst und spezialisierter Mittelstandsfirma. Tendenz leicht steigend, vor allem im privaten Segment; in Agenturen oder forschungsnahen Bereichen dürfen optimistische Kandidaten gelegentlich an der 3.100 €-Marke kratzen – aber auch nicht viel drüber. Es gibt Kolleginnen, die ihre Stellen mit Zusatzaufgaben aufstocken müssen, weil der Lebenshaltungskostenindex in Heidelberg nun mal von Studierendenbergen und Immobilieninteressenten immer wieder nach oben gedrückt wird. Seriös? Ja, mit stabilem Vertrag; kurzfristig üppig? Eher nicht. Aber wie immer – ein bisschen Geschick im Austausch mit Chefin oder Chef (und ein Händchen für Zusatzqualifikationen) bereiten den Weg nach oben vor.
Und das vielleicht Wichtigste – was viele unterschätzen: Wer hier als Medieninformatik-Assistentin oder -Assistent arbeitet, ist keineswegs nur Statist. Gerade im Südwesten, wo zwischen Uniklinik-Projekten und Kreativwirtschaft manchmal Welten liegen, ist Flexibilität Goldwert. Fort- und Weiterbildungen – sei es in Richtung Webentwicklung, Usability-Testing oder Datenanalyse – sind keine Kür, sondern Pflicht, wenn man nicht von einer Digitalwelle überrollt werden will, die in Heidelberg bekanntlich häufiger schwappt als anderswo. Klingt dramatisch? Sicher. Aber vielleicht ist genau das der Reiz: Dieser Beruf bleibt ein bisschen unbequem. Ein bisschen Zwischentöne, ein bisschen Spagat, viel echtes Leben dazwischen. Wer das mag – und bereit ist, sich regelmäßig neu zu erfinden, statt sich auf seinen Titeln auszuruhen –, hat hier mehr als nur einen Job gefunden. Ob das Beruf oder Berufung ist, kann jeder für sich herausfinden. Ich schwanke manchmal noch. Aber die Stadt – und dieses sonderbare Berufsfeld – bringen einen immer wieder in Bewegung.
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