Lactalis Deutschland GmbH | 77694 Kehl
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Manchmal, ganz ehrlich, frage ich mich, wer eigentlich den Begriff „Assistent Informatik“ erfunden hat. Klingt irgendwie nach Kaffee holen und Akten sortieren am Rande von Serverracks – und hat, bei Lichte betrachtet, mit der Realität draußen im Saarbrücker Arbeitsalltag ungefähr so viel zu tun wie ein Altbauflur mit einem Glasfaserkabel. Aber gut: Die Begriffe sind gesetzt, die Rollen verteilt. Und wer sich für diese Schublade entscheidet – oder hineingeschoben wird, je nach Lebenslage – der bekommt in Saarbrücken einen Arbeitsplatz, der zwischen bodenständiger Systempflege, sprödem Alltagscode und digitalem Aufbruchselan praktisch alles bietet, was das informatisch grundierte Berufsherz begehrt.
Die harte Wahrheit zuerst: Die Aufgaben eines Informatikassistenten – Schrägstrich Informatikassistentin, versteht sich – sind nie eine One-Man-Show. Es ist kein Job, bei dem man solo den Code verfasst und nach drei Wochen zum Teamleiter ernannt wird. Nein, man sitzt mittendrin im Maschinenraum der IT, als Stütze für Entwickler, Systemadministratoren oder sogar für Geschäftsprozesse, die ohne diese „helfenden Hände“ gnadenlos ins Schlingern geraten würden. Klar, ein paar Träumereien aus der Ausbildung werden rasch abgeklopft. Die Wirklichkeit: komplexe Netzwerke, Softwarepflege, Anwendersupport und die leidlich charmante Aufgabe, Schritt-für-Schritt-Anleitungen für völlig IT-fremde Kollegen zu schreiben. Keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Oder, wie ein Kollege neulich sagte: „Wenn’s läuft, fragt keiner; wenn's knallt, schreit jeder.“ Das trifft’s.
Nun, Saarbrücken. Die Stadt mag nicht so klingen, als strotze sie vor Digitalpionieren – aber unterschätzt sie nicht. Die Nähe zu Frankreich sorgt für diverse IT-Aufträge, europäische Förderprojekte sind überraschend präsent, und im Hintergrund zieht manchmal das örtliche Software-Cluster Fäden, von denen der Durchschnittsbürger wenig ahnt. Gerade für Berufseinsteiger hält das Chancen parat. Die Unternehmenskultur? Meistens bodenständig und gar nicht so steif wie vermutet. Kleine und mittelständische Firmen dominieren, Hand aufs Herz: Hier wird nicht nur programmiert, sondern auch mal improvisiert, gemischt aus Erfahrung und Bauchgefühl. Wer frisch einsteigt – ob umgelernt oder grün hinter den Ohren –, der kann also darauf gefasst sein, dass er oder sie rasch mitten im Geschehen steht, ansprechbar ist, gefragt wird. Vorausgesetzt, man hat keine Hemmungen, auch mal die Extrameile zu laufen. Oder den PC vom Chef entstaubt. Passiert. Glauben Sie mir.
Finanzielle Seite? Das heikle Thema, oft umbrüllt von Mythen und Halbwahrheiten. In Saarbrücken liegt das Monatsgehalt für Assistenten in der Informatik meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Wer mehr auf dem Kasten hat, etwa durch spezielle Fachkenntnisse – Stichwort Datenbanksysteme, Support für französischsprachige Kunden oder tiefere Kenntnisse in Netzwerksicherheit –, der kann auch locker Richtung 3.000 € schielen. Für Saarland-Standards ein solides Auskommen, aber auch kein Freifahrtschein zum Tech-Millionär. Realismus schadet nicht. Das Schöne: Die meisten Betriebe legen Wert auf Weiterbildung. Förderprogramme, Inhouse-Schulungen, manchmal auch externe Zertifikate werden unterstützt – sofern man Eigeninitiative zeigt. Wer erwartet, dass ihm alles mundgerecht serviert wird, hat die Rechnung ohne den Betrieb gemacht.
Was viele unterschätzen: Die eigentliche Qualität des Jobs liegt im täglichen Transfer zwischen Technik und Mensch. Mal ehrlich, das steht so in keinem Lehrbuch – ist aber im Alltag alles. Es sind die stillen Erfolge, wenn ein Netzwerk plötzlich läuft, der Chef nicht mehr „dieses komische Update-Fenster“ sieht oder eine Stunde Mehrarbeit den Tag für alle besser macht. Berufseinsteiger, Umsteiger, neugierige Fachleute – für sie hat Saarbrücken genug Aufgaben parat. Nicht immer glamourös, oft pragmatisch, manchmal auch nervig. Aber das Gefühl, abends rauszugehen und zu wissen, dass die digitale Welt in der eigenen Firma irgendwie rund läuft – das bleibt. Und falls nicht: Morgen gibt’s neue Herausforderungen. So betrachtet, ein Job, der nicht blenden muss, um das Gefühl von Relevanz zu wecken. Und das ist, wenn Sie mich fragen, definitiv mehr wert als jede schillernde Visitenkarte.
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