DECATHLON Deutschland SE & Co. KG | 85774 Unterföhring
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Wer morgens mit dem Fahrrad an der Isar entlang in Richtung Werkstatt fährt, weiß: München ist längst nicht mehr nur ein Paradies für die Freunde des Biergartens. Die Stadt dreht auf zwei Rädern – und das nicht erst, seit am Wochenende der Mittlere Ring mal wieder voller Blechlawinen steckt. Was bedeutet das für Menschen wie mich, die überlegen, (neu) als Zweiradmechaniker einzusteigen? Geschichten und Gerüchte gibt es viele. Die Wahrheit zeigt sich meistens erst, wenn man die Hände selbst am Werkzeug hat. Am Ende zählt eben, was man aus dem Job macht – und aus sich selbst.
München ist eine Stadt, in der der Drahtesel nie wirklich aus der Mode kam – aber die Werkstätten sehen heute anders aus als noch vor zehn Jahren. Früher reichten Maulschlüssel, Luftpumpe und ein bisschen Improvisation; heute steht neben dem Werkzeugkasten meist ein Diagnosegerät für E-Bikes, gerne mit blinkenden LEDs. Klar, die Montage von Cityrädern oder Rennmaschinen ist geblieben, aber der Lötkolben ist inzwischen fast so wichtig wie der Kettennieter.
Man spürt in den Werkstätten einen Wandel: Die Mischung aus klassischer Handarbeit – Laufräder zentrieren, Schaltungen feinjustieren – und immer mehr Softwareschrauberei. Wer Freude daran hat, sich auch mal am Display durch Fehlermeldungen zu hangeln, ist hier auf dem richtigen Weg. Erst recht, seit immer mehr Münchner Pendler aufs E-Bike umsteigen. Und dann noch die Cargobikes – fünfstellige Beträge auf dem Preisschild, empfindliche Hightech-Anlagen. Respekt einflößend, ehrlich gesagt.
Ich habe oft den Eindruck, dass man als Zweiradmechaniker ein bisschen Detektiv sein muss. „Da klappert was“, „Irgendwas klemmt“ – das sind Sätze, die in München zu Werkstattbeginn genauso dazugehören wie der Kaffee. Aber genau das ist es: Kein Tag ohne neue Herausforderung. Mal klemmt die Nabenschaltung am Lastenrad, mal stinkt ein Akku verdächtig, und beim nächsten Mal steht ein kunstvoll restauriertes Oldtimer-Rad vor der Tür, bei dem jede Schraube ihre eigene Geschichte erzählt.
Routine? Klar, gibt es auch – besonders zur Hochsaison, wenn die Kundschaft in Scharen kommt und „noch vor der Wiesn fertig machen, bitte!“ zur geflügelten Redewendung wird. Aber was viele unterschätzen: Ohne die Bereitschaft, sich ständig Neues draufzuschaffen, ist man schnell abgehängt. Die Anforderungen wachsen, die Maschinen und ihre Software sowieso.
Geld? Ja, auch das spielt eine Rolle, und dazu wird viel genuschelt und noch mehr gemunkelt. Fakt ist: Das Einstiegsgehalt liegt in München meist bei etwa 2.400 € bis 2.700 €. Mit Erfahrung – oder Spezialisierung im Bereich E-Bike-Technik, das lohnt sich! – sind 2.800 € bis 3.600 € drin, gelegentlich sogar mehr. Klar, die Lebenshaltungskosten – keine leichte Nummer in dieser Stadt. Aber es gibt Zuschläge, Sonderzahlungen, manchmal ein kostenloses Jobrad. Und, fast wichtiger: das Lächeln der Kundschaft, wenn ein scheinbar hoffnungsloser Fall wieder läuft. Zugegeben, damit bezahlt man keine Miete, aber es gibt Tage, da reicht das schon für einen kleinen Schub.
Im Übrigen – das ist so ein München-Ding – legt man hier Wert auf Qualität. Wer schlampig arbeitet, wird schnell zum Gespött der Szene. Andererseits: Wer zuverlässig und gewissenhaft ist, „weil's hoid g'hört“, gewinnt Kunden fürs Leben. Und ja, die Konkurrenz ist groß. Nichtsdestotrotz: Fachkräfte werden überall händeringend gesucht, gerade jetzt, da die Zahl der Zweiräder – ob elektrisch oder klassisch – beinahe monatlich steigt.
Wer meint, nach der Ausbildung sei Schluss mit Lernen, der irrt. Klar, Routine kommt – aber dann schickt eine neue Akku-Generation alle guten Gewohnheiten wieder zum Teufel. Herstellerkurse, Zertifikate für E-Bike-Systeme, Workshops zu Lastenrad-Bremsen – in München eigentlich Pflicht, auch wenn es häufig in den Feierabend reinragt. Klingt nach Schinderei? Vielleicht. Aber mir gibt das ein gutes Gefühl, vorne dabei zu sein, statt irgendwann vom Fortschritt überrollt zu werden.
Noch ein Gedanke zum Schluss, sehr subjektiv, aber vielleicht nachvollziehbar: Es gibt viele Gründe, warum man diesen Beruf (wieder) ergreift – handwerkliches Geschick, Spaß an Technik, das Münchner Lebensgefühl. Aber die wichtigste Zutat bleibt: ein bisschen Neugier. Ohne die läuft auf Dauer kein Rad rund – zumindest nicht in München.
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