Umkircher Fahrradlädele GmbH | 79098 Umkirch bei Freiburg
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Umkircher Fahrradlädele GmbH | 79224 Umkirch
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Freiburg im Breisgau. Schon das Wort nach Feierabend auf der Zunge – klingt irgendwie nach Feierabendbier am Fluss. Aber tagsüber, zwischen Kettenfett und Akkuprüfgerät, liegen die Prioritäten ganz woanders. Wer als Zweiradmechaniker hier anfängt oder sich umorientieren will – und ich spreche da aus mehr als nur einmal Hinhören –, landet in einer Branche, die ganz im Trend, aber selten im Glanzlicht steht. Wobei, bei Sonnenschein durch die Innenstadt: Das Fahrrad, das zählt in Freiburg längst als Statusobjekt; der Mechaniker, nun ja, als jemand, der’s wieder zum Laufen bringt, wenn der E-Antrieb mal nicht will.
Wer glaubt, in der Fahrradwerkstatt wäre die Welt noch wie zu Opas Zeiten, der sollte mal ein paar Minuten neben der Annahme stehen. Da rollt der E-Bike-Kunde mit GPS-Problem rein, danach die sportliche Pendlerin mit filigranem Carbonrahmen, und dann steht schon ein Lieferdienstfahrer da – Kette hinüber, Zeitdruck im Nacken. Auf gut Deutsch: Schraubenzieher allein genügt nicht mehr. Längst verlangt der Job ein Auge für Elektronik und immer öfter IT-Feinheiten. Ich habe früh unterschätzt, wie tief ich mich in Software-Updates für Antriebssysteme einarbeiten musste. Mechanik und Diagnosetool: ein neuer Alltag. Da bleibt kein Platz für Nostalgie.
Freiburg platzt vor Rädern – man könnte meinen, am Dreisamufer wächst das Fahrrad wie andernorts der Löwenzahn. Die Nachfrage nach Serviceleistungen steigt seit Jahren. Für Einsteiger klingt das nach Jobgarantie; für erfahrene Fachkräfte nach Stress, wenn das Material wieder knapp ist oder ein Kunde die dritte Inspektion in sechs Monaten fordert. Solide Arbeitsverhältnisse sind die Regel, das Gehalt bewegt sich in aller Regel zwischen 2.600 € und 3.200 € – selten weniger, manchmal auch mehr, insbesondere mit Spezialisierung auf E-Mobilität oder hochwertige Marken. Aber keine Illusionen: Zu Stoßzeiten fühlt sich der Arbeitstag gelegentlich an wie ein schnelleres Radrennen, nur mit Werkzeugkoffer statt Trikot.
Sicher, vieles hat sich verändert. Die Ausbildung umfasst heute digitale Module, das Nachjustieren klassischer Bremsen läuft neben Schulungen für elektrische Sicherheit. Wer Technik nicht nur als Broterwerb, sondern beinahe als Lebensgefühl begreift, merkt ziemlich schnell: Freiburg ist einer der Hotspots. Projekte zu Lastenrädern für die City-Logistik tauchen gefühlt an jeder Ecke auf, Dienstfahrrad-Leasing blüht und fast jede zweite Werkstatt sucht längst nach weiteren Händen – oder klugen Köpfen, die nicht vor Schaltkreis-Schaltplänen zurückweichen.
Was viele unterschätzen: Mit dem Kunden reden, zuhören, beraten – das gehört zum Handwerk dazu, ob man will oder nicht. Typisch für Freiburg, vielleicht: Der Kunde tritt meist entspannt auf, aber nach einem Platten im Regen kann selbst der freundlichste Freiburger spitz werden. Routine hilft, Humor ist Gold. Wer mit Technik, Menschen und Tempo klar kommt, findet in der Stadt mehr als nur einen Arbeitsplatz – sondern einen ziemlich lebendigen Umschlagplatz für Mobilität. Ja, es gibt weiter Luft nach oben bei Lohn und Wertschätzung, das wird auch regional gespiegelt. Aber wer drin ist, weiß: Kein Tag wie der andere, oft mehr Rückenwind als Gegenwind – jedenfalls solange der Akku hält.
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