Bundeswehr | Stetten am kalten Markt
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BG prevent GmbH | 77871 Ulm
IWB Industrielle Werke Basel | 4000 Basel
HNO am Theater, Dres. M. Deeg, N. Deeg, Prof. Dres. J. Pfeiffer, G. Ridder | Freiburg
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An kaum einem anderen Ort prallt barocke Gelassenheit so charmant auf Hightech-Medizin wie in Freiburg im Breisgau. Wer morgens das Kopfsteinpflaster zwischen Münster und Uniklinik entlanggeht, ahnt: Hier werden nicht nur Öko-Träume gehegt, sondern auch Zähne gezogen, versorgt, poliert und – ja, auch mal mit Skepsis betrachtet. Aber wie sieht das Berufsbild Zahnarzthelferin im Alltag eigentlich aus – gerade für all jene, die noch am Anfang stehen oder überlegen, den Sprung ins Freiburger Zahnteam zu wagen?
Dass der Job der Zahnarzthelferin mehr ist als nur Helfen am Stuhl – geschenkt. Wer einmal an einem hektischen Freiburger Montagmorgen im Empfangsbereich einer Praxis gestanden hat, weiß: Ohne Organisationstalent, ein bisschen diplomatische Frustrationstoleranz und den berühmten badischen Humor geht’s nicht. Neben der klassischen Assistenz während der Behandlung jongliert man Termine, organisiert Patientenflüsse (Stichwort: Fahrradstadt und notorisch verspätete Kundschaft!), überwacht Hygienevorgaben und meistert kleinere wie größere Technikpannen. Wer sich darunter nur das routinierte Saugen und Anreichen von Instrumenten vorstellt, unterschätzt den Job gewaltig.
Jetzt kommen wir zur Gretchenfrage: Lohnt sich das? Über das Gehalt wird nicht gern gesprochen – und trotzdem reden alle drüber. Gerade im Raum Freiburg mit seinen hohen Lebenshaltungskosten kratzt das Anfangsgehalt (meist zwischen 2.300 € und 2.600 €) erstmal am Selbstwert, nicht selten auch am Kontostand. Erfahrene Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen – beispielsweise in Prophylaxe oder Abrechnung – können allerdings durchaus auf 2.800 € bis 3.200 € kommen. Klingt nach trockener Statistik, für manche reicht es trotzdem nur zum halben WG-Zimmer in Uninähe. Die Realität? Wer wirklich weiterkommen will, muss bereit sein, sich fortzubilden. Zum Beispiel in Richtung Prophylaxeassistenz oder Praxismanagement – das zahlt sich langfristig aus, finanziell wie fachlich. Aber ganz ehrlich: Eine Garantie ist das auch nicht, jedenfalls nicht überall.
Manche reden ja vom „Papierlosen Büro“ wie von einem neuen Lebensgefühl. In Freiburger Zahnarztpraxen ist die digitale Patientenakte spätestens seit Corona kein Zukunftsthema mehr, sondern Alltag. Ich erinnere mich an meine erste Schicht mit einem neuen Software-Update – ein einziger Irrgarten aus fehlenden Dokumenten und blinkenden Hinweisen. Wer glaubt, Digitalisierung bedeute weniger Stress, täuscht sich. Mehr Tempo, mehr Datensorgfalt – und zwischendurch das berühmte „Wie ging das noch mal?“, wenn der Scanner wieder streikt. Für Berufseinsteigerinnen ist das Lernkurve und Mutprobe in einem. Mein Eindruck: Wer technikaffin und bereit für ständigen Wandel ist, bleibt gelassen. Wer nur auf Routine setzt, dürfte sich nach den handgestrickten Karteikarten zurücksehnen.
Vielleicht einzigartig für den Berufszweig: Der Mix der Menschen. Zwischen Studierenden aus aller Welt, alteingesessenen Breisgauern (mit klaren Vorstellungen zur Zahnhygiene!) und Innovationsgeist aus der Uniklinik wird es selten langweilig. Die Anforderungen sind vielfältig, der Ton manchmal direkt, aber meist freundlich. Wer offen, geduldig und vielleicht ein bisschen „multitasking-resistent“ ist, entkommt den typischen Anfängerfallen – ja, auch dem Perspektivwechsel zwischen Kaugummikauern, Kitakindern und Senioren mit Spezialwünschen. Und – Verzeihung für die Ironie – Zahnarztangst bleibt auch in Freiburg ein treuer Begleiter im Wartezimmer. Auf das sanfte Händchen kommt es an. Und auf die Fähigkeit, nach einem herausfordernden Tag durch die engen Gassen der Altstadt zu schlendern und genau zu wissen, warum man diesen Beruf gewählt hat. Für mich: ein Mix aus handfester Notwendigkeit und echtem Team-Flow, mit gelegentlichen Kopfschüttel-Lachsen im Pausenraum.
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