Vermessungstechniker Jobs und Stellenangebote in Hagen
Beruf Vermessungstechniker in Hagen
Vermessungstechniker in Hagen: Zwischen Tachymeter und Taunebel – eine eigensinnige Nahaufnahme
„Können Sie das Gelände einmal eben vermessen?“ – So leicht dahin gesagt, meistens von Bauleitern mit frisch aufgeschlagenem Zeitplan, selten aber von den Leuten, die das aus dem Effeff könnten: Wir, die Vermessungstechniker. In Hagen, zwischen Industriebrache und Ruhrauen, gleicht dieser Beruf mehr einer Gratwanderung zwischen Präzision und Improvisation — ein Job, bei dem die Schuhe häufig schmutzig sind, die Gedanken aber erstaunlich klar bleiben. Oder zumindest so klar, wie der morgendliche Kaffee in der Bauwagenküche.
Schaut man kühl auf das Bild: Vermessungstechniker gelten als mittlere technische Fachkräfte, angesiedelt zwischen Handwerk und Ingenieurwesen. Wer wissen will, was das praktisch heißt: Viel draußen, viel drin. Mal stehst du im Matsch und misst via GPS einen Gartenzaun, mal sitzt du vor Software, die dir anzeigt: Das Geländer, das du eben in Regen und Wind eingemessen hast, will – Achtung – digital nachberechnet werden. Sparte? Technische Dienstleister, Bau, öffentliche Verwaltung. Oder, um es auf Hagens Alltag runterzubrechen: Du vermisst die Reste von Kohleindustrie – und die Anfänge immer neuer Wohngebiete. Bleibt manchmal ein fauler Kompromiss übrig. Aber einer mit Excel-Tabelle und Messprotokoll.
Warum bitte Hagen? Nun, die Stadt ist nicht München und erst recht nicht Berlin, aber sie hat in Sachen Geodaten, Infrastruktur und dem ewigen Kampf gegen Hangrutsch und Kanalschäden ihren eigenen, eigensinnigen Charme. Hier geht es selten um spektakuläre Hochhäuser, eher um Nahverkehrsbau, gelegentlich um Denkmalschutz – und, ganz praktisch, um Häuser, die offenbar schon immer ein Stückchen schiefer standen, als sie eigentlich dürften. Stadtentwicklung in Hagen ist so ein bisschen wie das legendäre Hohenlimberger Wetter: Mal geht es rasant voran, mal stockt die Sache im Nebel. Und mittendrin: Menschen, die am Rand stehen und sagen, „diese Null hier, die war gestern aber woanders“.
Einsteiger und Wechsler blinzeln zu Recht auf das Gehalt: In Hagen, sagen Praktiker, liegt das Einstiegsniveau meistens im Bereich von 2.600 € bis 2.900 €. Wer einige Jahre dabei ist, relevante Fortbildungen vorweisen kann und manchem Toleranzbereich (und Vorgesetzten) die Stirn bietet, kann gelegentlich bis an die 3.400 € oder ein Stück darüber hinauskommen. Nicht üppig, aber – wie ich finde – für die Mischung aus Draußenluft und Digi-Dschungel halbwegs angemessen. Für Technikinteressierte mit Hang zum Schrauben gibt’s zudem Weiterbildungen, speziell im Bereich Geoinformatik. In Hagen rollt dazu gerade eine Welle smarter Vermessungstechnologie an – Drohnen, Laserscanner, 3D-Modellierung. Was viele unterschätzen: Die klassische Grenzvermessung stirbt nicht aus, aber die Art, wie wir sie ausführen, ändert sich rapide. Der Pioniergeist wird also auf Standby gehalten, manchmal eben durch einen Firmware-Update ersetzt.
Natürlich gibt’s auch Fallstricke. Manchmal fragt man sich, gegen wen man hier eigentlich häufiger rempelt: Den Zeitplan oder die feuchten Ruhrwiesen, auf denen das GPS plötzlich spinnt. Ein kluger Kopf hat kürzlich am Stammtisch behauptet – und vermutlich nicht ganz zu Unrecht: Wer die Gelassenheit eines Ruheständlers mit dem Energielevel eines Frühaufstehers kombiniert, hat es im Hagener Vermessungsalltag leichter. Vielleicht, weil hier Präzision und Pragmatismus öfter aufeinanderprallen als anderswo.
Trotzdem bleibe ich dabei: Wer in Hagen Vermessungstechniker wird, entscheidet sich für einen Beruf, der weit mehr ist als Messen und Nachrechnen. Es ist eine Mischung aus einer gewissen Sturheit, Spaß an technischer Spielerei und dem ehrlichen Wunsch, Dinge wirklich auszurichten – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Ich für meinen Teil mag diesen Wechsel zwischen Kabeltrommel, Kontrollmessung und der Frage, warum manchmal einfach alles einen halben Meter verschoben ist. Vielleicht ist das eben typisch Hagen.