Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
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dm-drogerie markt GmbH + Co. KG | Castrop-Rauxel
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Es gibt Berufe, die leuchten nicht im Rampenlicht, fallen selten mit Superlativen auf – und doch tragen sie das tagtägliche Leben auf ihren Schultern. Mancher würde sagen: Verkäufer für Drogeriewaren, das ist so einer. Und Hamm? Eine Stadt mit knapp 180.000 Einwohnern, westfälisch nüchtern, aber nicht ohne Eigenheiten. Wer sich als Berufseinsteiger oder als wechselbereite Fachkraft für den Handel von Kosmetika, Waschmitteln und all dem anderen entscheidet, der wählt einen Beruf, der mehr mit gesellschaftlichem Puls zu tun hat, als es auf den ersten Blick scheint. Man steht, wenn man das mal so sagen darf, mit beiden Beinen zwischen Gläschen mit Badezusatz, Regalen voller Bio-Shampoos – und Kunden, die mal freundlich, mal grantig, mal so dringend was brauchen, dass man selber ins Schwitzen kommt.
Die Aufgaben? Vielseitiger, als Außenstehende meist glauben. Klar, Ware auspacken und Regale auffüllen ist Basisarbeit, aber wer glaubt, es bleibe dabei, irrt gewaltig. Beratung, Sortimentspflege, Kassentätigkeit, Reklamationsbearbeitung, Preisauszeichnung, Hygienevorgaben einhalten… und das Ganze im ständigen Rhythmus der Saisonware und Produkt-Launches. In Hamm beispielsweise, geprägt von eher bodenständigem Publikum und einer ordentlichen Portion Stammkundschaft, spürt man noch das klassische Vertrauensverhältnis. Wer nicht reden kann – nicht im Sinne von Schwatzen, sondern erläuternd, geduldig, ein bisschen Psychologe – wird’s schwer haben. Manche Entwicklungen, etwa der Trend zu nachhaltigen oder lokal produzierten Artikeln, haben inzwischen auch die Regale an der Lippe erreicht. Da reicht es nicht, zu wissen, wo die Wattestäbchen stehen. Wer Leute begeistert, kann in Hamm sogar ins Gespräch über die Unterschiede zwischen veganer Naturkosmetik aus dem Münsterland und der Discount-Alternative geraten. Kurios, aber wahr.
Was viele unterschätzen: In den Drogeriemärkten zwischen Rhynern und Heessen sind nicht nur Verlässlichkeit und Detailwissen gefragt. Die Digitalisierung hat auch hier längst Einzug gehalten – elektronische Warenwirtschaft, Self-Checkout-Kassen, Bestellsysteme und interne App-Lösungen sind Alltagswirklichkeit. Die Filialteams sind oft gemischt: Schülerkräfte, junge Eltern, langgediente Verkaufspersönlichkeiten, hin und wieder Quereinsteiger auf der Suche nach planbaren Arbeitszeiten. Der Zusammenhalt? Schwankt. In manchen Teams eine gelebte Nachbarschaft, in anderen Abteilung für Abteilung ein eigenes Universum. Hamm bietet hier – bodenständig, mit leichtem Hang zum Pragmatismus – solide Strukturen, aber kein überbordendes Innovationsfieber. Wer Großstadtflair sucht, schaut Richtung Dortmund. Wer Verlässlichkeit, Eigenverantwortung und den zwischenmenschlichen Aspekt schätzt, findet in Hamm seinen Platz. Na gut, manchmal wünschte ich mir ein bisschen mehr Mut im Team, wenn es um neue Technik geht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Viele fragen sich natürlich: Lohnt sich das überhaupt? Kurz und nicht ganz schmerzlos: Das Gehalt für Verkäufer Drogeriewaren in Hamm liegt meist zwischen 2.200 € und 2.800 €. Für erfahrene Fachkräfte, die mehr Verantwortung (etwa als Teamleitung) übernehmen, sind bis zu 3.200 € möglich. Natürlich – Branchenriesen zahlen oft ein paar Euro mehr, Familienbetriebe punkten dagegen mit Flexibilität. Wer Weiterbildung sucht, findet in Hamm fachbezogene Angebote zu Themen wie nachhaltiger Warenpräsentation, Kundenbindung oder Digitalisierung. Das klingt erstmal nach Pflichtprogramm, aber: Wer sich die Mühe macht, kann sich spezialisieren – etwa auf Naturkosmetik oder Beratung zu Sensitivprodukten. Nicht selten entwickelt sich aus so einer Nische ein eigenes Profil im Team. Stillstand? Kann man machen, ist aber verschenkt.
Noch was, das mir am Herzen liegt: Hamm tickt eigen. Der Anteil an Kunden, denen Nachhaltigkeit und Transparenz wichtig sind, wächst – aber langsam, fast gemächlich. Bio, vegan, plastikfrei? Immer häufiger Thema, aber sicher keine Welle wie in Großstädten. Trotzdem merken Verkäufer, dass sich Beratung und Produktkenntnis weiterentwickeln müssen. Wer hier noch „nur verkaufen“ will, verpasst die Musik. Weiterbildung auf eigene Faust, etwa zu Produkten ohne Mikroplastik oder inklusiven Kosmetiklinien, zahlt sich aus. Kunden spüren Kompetenz – und vor allem Ehrlichkeit. Gerade in Hamm, wo „Schnickschnack“ schnell enttarnt wird. Ein Beruf für Leute, die sich nicht verstecken, sondern Position beziehen.
Verkäufer für Drogeriewaren in Hamm – klingt nach Alltagsjob, ist es irgendwie auch. Und trotzdem spüren viele, die hier ihr Handwerk lernen oder sich verändern, dass sie näher am gesellschaftlichen Wandel sind, als sie zugeben würden. Wer Lust hat, zwischen Deo-Spray-Displays und Reformhaus-Ecke ein Stück Zukunft mitzugestalten, ist hier nicht verkehrt. Stehen, zuhören, mit Menschen umgehen, Trends deuten und trotzdem die Bodenhaftung behalten – das kann man nicht automatisieren. Noch nicht. Und ehrlich: Will man es überhaupt?
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