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Wem es nach Geradlinigkeit, gepflegtem Smalltalk und manchmal überraschend schweren Holzböden verlangt – nun, der sollte über eine Zukunft im Verkauf von Drogeriewaren nachdenken. Zugegeben, als ich das zum ersten Mal in Erwägung zog, klang es nicht nach der Karriere, die einen zu staubigen Trophäenregalen führen würde. Man verkauft halt. Oder? Die Praxis vor Ort, in Gelsenkirchen – zwischen Rhein-Herne-Kanal, Altstadt und Emscher, umringt von dieser spezifischen Mischung aus Ruhrgebietslässigkeit und unterschätzter Geschäftigkeit – die sieht deutlich vielschichtiger aus.
Der Verkauf in der Drogerie hat, anders als viele glauben, eine feine, eigensinnige Dynamik. Das Sortiment? Ein beständiger Drahtseilakt zwischen Markenartikeln, Eigenmarken, innovativen Cremes, kuriosen Bio-Zusätzen und den alten Vertrauten – Pampers, Persil, Penaten. Natürlich, die Kasse piept, das Deo rollt (über das Band), aber oft genug gibt’s diese Momente, in denen ein Gespräch zu Babynahrung zum halben Beratungsgespräch wird. Da steht man, sieht das zögerliche Stirnrunzeln der Kundin, und plötzlich ist Detailkenntnis gefragt – Inhaltsstoffe, Nachhaltigkeit, Allergien. Alles keine Hexerei, aber eben auch keine Nummer zum einfach Abhaken.
Gelsenkirchen galt lange als Stadt mit eher gemächlichem Einzelhandelstempo, doch die letzten Jahre waren turbulent. Sinkende Kaufkraft? Sicher. Doch Drogerieprodukte bleiben erstaunlich krisenstabil. Die großen Ketten ziehen durch die Stadtteile, kleinere Läden haben sich Nischen erkämpft – manche muten an wie Wohnzimmer-Labore, in denen Kund:innen nicht bloß Produkte, sondern auch ein Stück Alltag abholen. Die Einstiegsgehälter pendeln im Schnitt zwischen 2.200 € und 2.600 €, mit wachsender Erfahrung und Übernahme spezieller Aufgaben (Bestellwesen, Ladenorganisation, Teamleitung) klettern die Löhne nicht selten auf 2.800 € bis 3.100 €. Reich wird hier keiner, aber: Wer gut ist, bleibt selten lange reglos. Gerade jetzt braucht das Geschäft Menschen, die mitdenken und mitgehen.
Der Gelsenkirchener Alltag im Drogeriefachgeschäft folgt eigenen Spielregeln. Man begegnet nicht nur dem Kind mit Schnupfnase und der Oma, die ihr Lieblingsshampoo seit dreißig Jahren kauft, sondern auch Urbanisten, Influencern und allerlei Suchenden auf Jagd nach dem neuesten TikTok-Hype (Sie lachen – aber spätestens, wenn plötzlich fünf Teenagergruppen nach Kohle-Zahnpasta fragen, wirkt der Trend sehr real). Nicht jeder Tag folgt einem festen Skript, und manchmal gibt’s diese kuriosen Momente, in denen ein alter Bekannter auf dem Weg zum Stadion genauso Beratung braucht wie der Zugezogene aus Düsseldorf. Ruhrpott eben: schnoddrig, nahbar, direkt. Wer offen bleibt und keine Angst vorm ehrlichen Wort hat, kann in dieser Berufswelt viel finden – auch Routine, Wertschätzung und, wer ordentlich mit anpackt, überraschend viel Verantwortung.
Digitalisierung? Sie klopft an, teils lauter als die Eingangs-Glocke. Bestandsaufnahme via Handscanner, die erste Zettelwirtschaft wird von Tablets abgelöst, aber Papier und Menschenkenntnis – die braucht kein Update. Gelsenkirchen steht hierbei nicht an der Innovationsfront, profitiert aber von Nahbarkeit. Wer anpackt, kann sich in Zusatzqualifikationen – von Kosmetikberatung bis Naturproduktwissen – fortbilden. Und dieses Wissen wird geschätzt: Die Stammkundin fragt nicht bei YouTube, sondern bei der Verkäuferin ihres Vertrauens nach dem nächsten Wundermittel gegen Pickel. Natürlich wäre es gelogen, zu behaupten, das alles sei stressfrei; hektische Tage, Schichtpläne, steigender Zeitdruck gehören dazu. Aber: Die Mischung aus Planbarkeit und überraschenden Alltagshelden-Momenten – das hat was. Und ganz im Ernst: Einen besseren Kompass für echten Kundenkontakt als im Gelsenkirchener Drogeriemarkt findet man selten. Wer glaubt, der Beruf habe keine Entwicklungschancen, hat den Wandel schlicht nicht mitbekommen.
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