Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
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EDEKA Kaiser | 66701 Beckingen
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Manchmal frage ich mich, ob die Leute überhaupt eine Ahnung haben, was in einer Drogerie wirklich abläuft. Für viele ist es bloß ein Praktikantenjob: Ein bisschen Shampoos aufschichten, dann ab an die Kasse, freundlich lächeln und am Ende auf den Feierabend hoffen. Wer sich, wie ich, schon mal ernsthaft mit dem Beruf Verkäufer Drogeriewaren beschäftigt hat, wird schnell eines Besseren belehrt. Saarbrücken ist nicht Berlin, okay, aber unterschätzen sollte man diesen Alltag auf keinen Fall – nicht als Berufseinsteiger und schon gar nicht, wenn man mit dem Gedanken spielt zu wechseln.
Die Vielfalt der Produkte erschlägt einen zu Beginn regelrecht. Da stehen Kosmetika, Babynahrung, Bio-Putzmittel – alles in endlosen Variationen. Wer glaubt, es reicht, die einzelnen Marken auseinanderzuhalten und ab und zu eine Zahnbürste nachzufüllen, hat die Rechnung ohne die Kundschaft gemacht. Hier in Saarbrücken, irgendwo zwischen St. Johann und Malstatt, prallen Erwartungen aufeinander: Die einen wollen Beratung wie in der Parfümerie, die anderen fix einen Drogerie-Discount-Deal und die nächsten sind auf der Suche nach dem regionalen Biosortiment. Das verlangt mehr als Standardwissen: Man braucht echtes Gespür für Menschen und ein Händchen für Sortimentsvielfalt.
Natürlich, Kassieren mit Scanner – das Bild kennt jeder. Aber in Saarbrücken – wie auch anderswo – hält Digitalisierung Schritt für Schritt Einzug. Digitale Preisschilder, automatische Lager-Updates, mobile Endgeräte für Bestandskontrolle. Wer da einfach im Rhythmus von „Scannen, Lächeln, Wechselgeld herausgeben“ verharrt, bleibt schnell auf der Strecke. Ich habe erlebt, wie ältere Kollegen erst skeptisch waren, sich dann aber erstaunlich flink umgestellt haben. Was viele vergessen: Technische Neuerungen beim Warenmanagement können die Arbeit nicht nur beschleunigen, sondern auch anspruchsvoller machen. Plötzlich muss man Daten plausibel interpretieren statt nur Verpackungseinheiten zu zählen. Kein Hexenwerk, aber auch kein Selbstläufer.
Über Geld redet man nicht? Irrtum – vor allem, wenn man am Monatsende nachrechnet, wie weit man mit dem Gehalt kommt. Saarbrücken bewegt sich, was das durchschnittliche Gehaltsniveau für Verkäufer im Drogeriebereich betrifft, nicht am bundesweiten oberen Rand. Einstiegsgehälter liegen häufig zwischen 2.200 € und 2.400 €, mit ein paar Jahren Berufserfahrung sind bis zu 2.700 € bis 2.900 € drin. Natürlich, Ausreißer gibt’s immer, vor allem mit Zusatzaufgaben oder Spezialisierung auf Parfüm- und Kosmetikberatung. Aber wer erwartet, dass die Kasse sich wie von selbst füllt – tja, da muss ich enttäuschen. Es reicht, um über die Runden zu kommen, viel mehr ist es – gerade für Einzelpersonen – selten. Familienfreundlich? Hängt stark von Schichtmodellen und Zuschlägen ab. Das wird schnell mal unter den Tisch gekehrt.
Was ich beobachte: Wer sich weiterbildet – etwa zur Fachkraft für Verkauf und Beratung oder auf das Filialmanagement zielt –, hat durchaus Chancen, die sogenannte „Glasdecke im Einzelhandel“ zu durchbrechen. Auch im Saarbrücker Raum sind gezielte, oft praxisorientierte Weiterbildungen gefragt. Offenheit für Neues, vernetztes Denken (Stichwort: regionale Lieferanten, Nachhaltigkeitstrends), das bringt einen eher voran als stures Festhalten am Abteilungsdenken. Klar, viele Kolleginnen und Kollegen sind heimatverbunden und nicht unbedingt bereit, für kleine Karriere-Sprünge die Stadt zu wechseln. Kann ich verstehen – man wächst mit den Menschen, nicht mit Quadratmetern Verkaufsfläche. Aber wer raus aus dem Hamsterrad will, muss aktiv werden. Die Möglichkeiten abseits der alten Routinen sind da – aber serviert werden sie niemandem.
Mein Eindruck: Verkäufer Drogeriewaren prägen das tägliche Leben in Saarbrücken. Vom Familienvater bis zur Studentin auf Nebenjob-Suche – es ist ein Schmelztiegel regionaler Geschichten. Ja, der Job kann anstrengend sein. Kunden, die ihren Frust abladen. Liefertermine, die sich verspäten. Kurz: Sonnenseite sieht anders aus. Und doch, wer zuhören kann, wer nicht nur Produkte, sondern auch kleine Hoffnungen verkauft, erlebt in dieser Stadt tatsächlich noch echten Kontakt. Vielleicht nicht glamourös, aber ehrlich. Und öfter als man denkt stolpert man beim Regalauffüllen über Gespräche, die mehr geben als nur Wechselgeld. Ich übertreibe nicht: Es gibt Tage, da fühlt sich der Beruf wie Stadtleben im Kleinen an – inklusive aller Ecken, Kanten und gelegentlichen Zwischentöne.
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