REWE | 33034 Brakel
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Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
dm-drogerie markt GmbH + Co. KG | 59872 Meschede
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Unterschätzt, öfter belächelt – und doch ein Job, der Kassel jeden Tag ein wenig reibungsloser am Laufen hält. Verkäuferinnen und Verkäufer für Drogeriewaren stehen selten im Rampenlicht, aber eigentlich könnte man behaupten, dass sie mehr von Menschen verstehen als mancher gepflegte Bürostuhlbewohner. Gerade für Berufseinsteiger, Berufswechsler oder Leute, die vom üblichen Arbeitsmarkt genug haben, öffnet sich hier eine Tür, hinter der überraschend viel steckt. Wirklich.
Ein Drogeriemarkt – auf den ersten Blick: Regale voller Shampoos, Reinigungsmittel, Pflaster, die Kassierer lächeln und scannen. Aber der Schein trügt. Wer hier arbeitet, weiß: Man verkauft keine Shampoos, sondern Lösungen für kleine Krisen – vom Pickel vorm ersten Date, bis zur Babycreme nach einer durchwachten Nacht. Die Fachkräfte und ihre Kolleginnen sind gefragt, wenn es um Produktwissen, Allergien, Nachhaltigkeitstrends oder, ganz bodenständig, das korrekte Nachfüllen der Regale geht. Und dann steht die Zeit nicht still: Kassel ist zwar kein Berlin-Chaos, aber die Mischung aus Land und Stadt sorgt für eine abwechslungsreiche Kundschaft. Wer Empathie mitbringt, kann dabei seine Menschenkenntnis täglich schärfen.
Kassel ist keine Modestadt, keine boomende Metropole und trotzdem – hier wohnen erstaunlich viele, die Wert auf das „wirklich Richtige“ legen. Wird ein neuer Naturkosmetik-Katalog ausgelegt, merkt man schnell, wie interessiert (und kritisch!) manche Kundengruppen sind. Regionalität ist wieder gefragt: Produkte aus der Kasseler Umgebung füllen mehr Regale, Fragen nach Inhaltsstoffen und Herkunft landen direkt an der Verkaufstheke. Ich habe erlebt, wie ein forscher Schüler seinem ersten Nebenjob in der Drogerie begegnete – skeptisch, aber nach wenigen Wochen schon wandelte er sich zum Produktexperten für ökologisches Waschmittel. Kein Witz.
Was viele unterschätzen: Digitalisierung macht auch vor dem Drogeriewaren-Verkauf nicht halt. Kassensysteme, digitale Warenbestellung, Scanner-Technik – das klingt simpel, aber die Arbeit ist längst kein Knopfdruck mehr. Wer mitdenkt, sich auf Neues einlässt, hat das Nachsehen garantiert nicht auf seiner Seite. Außerdem: Die Palette an Produkten wächst ständig. Kein Tag ohne neue Trends, ohne Sortimentserweiterung. Da heißt es, nicht den Überblick zu verlieren. Und manchmal fragt man sich: Muss ich wirklich jede neue Zahnbürstenmarke verstehen? Die Antwort ist leider: Jein. Besser man versucht’s.
Jetzt kommt die Gretchenfrage: „Und was verdient man?“ In Kassel bewegen sich die Einstiegsgehälter für Verkäufer im Drogeriebereich laut aktuellen Tarifverträgen meist zwischen 2.200 € und 2.600 €. Mit wachsender Erfahrung, Spezialisierung zum Beispiel im Bereich Naturkosmetik oder als Filialverantwortliche, können es 2.700 € bis 3.100 € werden – Ausreißer nach oben mit sehr viel Zusatzaufgaben möglich, aber selten. Reich wird man nicht. Aber ehrlich: Wer einen Job braucht, bei dem er Menschen begegnet, Eigenverantwortung trägt, immer wieder etwas Neues lernt – der handelt sich hier einen ziemlich abwechslungsreichen Alltag ein. In Kassel, das darf man nicht vergessen, sind die Lebenshaltungskosten noch erträglich – ein entscheidender Faktor.
Wer den Sprung in diese Branche wagt, muss nicht geborene Verkäuferin sein. Was zählt, ist Neugier, ein Mindestmaß an Organisation – und ein Herz, das nicht vor der dritten Kundennachfrage in die Knie geht. In Kassel, so mein Eindruck nach zig Geschichten aus dem Kollegenkreis, geht vieles über kurze Wege und ehrliche Ansprache. Natürlich, gerade am Anfang gibt’s Momente, die sind zu hektisch, zu verworren, zu banal. Und trotzdem – am Ende des Tages weiß man, was man geschafft hat. Und das ist, Hand aufs Herz, im Berufsleben keine Selbstverständlichkeit mehr.
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