Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
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EDEKA Kramp | 24641 Stuvenborn
Tina - Deine Job-Beratung | 20095 Hamburg
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Hamburg. Die Hansestadt glänzt nicht mit Hollywood-Glamour, aber sie hat ihre ganz eigenen Bühnen. Eine davon, oft unterschätzt und doch beinahe allgegenwärtig: der Drogeriemarkt. Hier landet man als Verkäufer oder Verkäuferin nicht nur hinter der Kasse – das wäre zu einfach. Vielmehr ist man Dreh- und Angelpunkt im Mikrokosmos Konsum. Gerade für Einsteiger – und all jene, die mit dem Gedanken spielen, dem Jobwechsel ein Nordseebad zu gönnen – bleibt der Verkauf von Drogeriewaren in Hamburg ein seltsames Zwischending: zwischen bodenständigem Handwerk und moderner Dienstleistung.
Es klingt banal: Produkte einräumen, Kunden beraten, manchmal ein bisschen Werbung machen. Doch so schnöde ist die Sache nicht. Wer an einem Freitagnachmittag versucht hat, einer Hamburger Mutter schlüssig den Unterschied zwischen 14 Zahnpastasorten oder 17 Sorten Shampoo zu erklären – Respekt. Der klassische Schichtbetrieb ist das Gerüst, die Regale sind die Bühne. Aber die eigentliche Kunst liegt im Umgang mit Menschen – und mit sich selbst. Ob Hygieneartikel, Naturkosmetik oder Nahrungsergänzungen: Gerade in Hamburgs Drogeriemärkten wächst die Produktvielfalt gefühlt schneller, als man den Barcode scannen kann.
Digitalisierung macht auch vor der Drogerie nicht halt. In Hamburg, der Stadt der Innovationsträumer, experimentieren einige Filialen längst mit Self-Checkout-Kassen und Bestandssoftware. Aber – und das lässt sich nicht schönreden – ein Automat erklärt keine Haarfarbe. Smarte Regale, Bestandsapps und vielleicht bald ein Chatbot im Markt: Technisch tut sich was, aber bis der Alltag völlig digital ist, wird noch reichlich Zeit ins Land ziehen. Und Menschen – so mein Eindruck – suchen gerade hier manchmal mehr als nur ein "Darf's noch was sein?": Ein ehrliches Lächeln, ein Tipp gegen Heuschnupfen, vielleicht der Plausch über den Hamburger Schnack an der Kasse. Das nimmt (bisher) kein Bildschirm ab. Zum Glück.
Die Frage nach dem Einkommen ist so alt wie die Branche selbst. In Hamburg sind im Verkauf von Drogeriewaren Gehälter von 2.400 € bis 2.900 € üblich, wobei Quereinsteiger meist am unteren Ende landen. Wer länger dabei ist, kann – mit etwas Geduld und der nötigen Portion Eigeninitiative – wenigstens auf 3.100 € bis 3.400 € schielen. Klingt solide, ist aber – angesichts der Mietpreise zwischen Altona und Eimsbüttel – nicht unbedingt ein Lottogewinn. Kurios: Manche unterschätzen die Nebengeräusche wie saisonale Spitzen (Weihnachten = Stress plus Überstunden), körperliche Anforderungen (Paletten schleppen ist kein Zuckerschlecken) oder die stille Kunst, nach drei Stunden Kassenschlangen innerlich nicht auszurasten.
Doch ehrlich: Stillstand ist nichts für diesen Job. Weiterbildung ist keine bloße Pflichtübung – wer nach drei Jahren immer noch nicht weiß, was Hyaluronsäure ist oder wie sich Online-Bestellungen auf den Filialbetrieb auswirken, steht schnell auf dem Abstellgleis. Hamburg bietet eine bunte Auswahl: Seminare zu Naturkosmetik, Produktschulungen für Technikanwendungen am POS, Trainings für Konfliktmanagement. Möglich, dass viele den Sprung auf die Teamleitung oder zum Fachberater unterschätzen. Aber genau hier liegt die eigentliche Karrierechance – nicht im reinen Abscannen, sondern im eigenen klugen Blick für das, was zwischen Mensch und Produkt passiert.
Würde ich den Beruf weiterempfehlen? Nicht für Leute, die „einfach nur so irgendwie arbeiten“ wollen. Wer echtes Interesse an Menschen hat, neugierig auf Produktwissen ist – und ein kleines Plädoyer für Gelassenheit halten kann, selbst wenn der Hamburger Regen mal wieder von der Seite peitscht – ja, unbedingt. Ansonsten? Gibt’s sicher ruhigere Jobs. Aber wenige, die so alltäglich wie einzigartig sind.
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