Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
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Man könnte meinen, in einer Stadt wie Frankfurt am Main läuft das Geschäft mit Shampoos, Hautcremes und Zahnpasta fast von allein. Die Skyline türmt sich in den Himmel, die Menschen hasten zwischen Bänken, Büros und Bahnhöfen – immer auf dem Sprung, immer gestresst. Doch im Drogeriemarkt? Da herrscht ein ganz eigener Pulsschlag. Hier trifft Multikulti-Gemurmel auf Duftschwaden und hektisches Klingen an der Kasse. Für Verkäuferinnen und Verkäufer in der Branche ist das kein reines Schaulaufen, sondern oft ein Balanceakt – zwischen Beratung, Warenwissen und, wenn wir ehrlich sind, gelegentlicher Improvisation im Großstadtchaos.
Wer frisch in den Beruf startet oder mit dem Gedanken spielt, sich neu zu orientieren, sollte wissen: Drogeriewaren-Verkauf ist mehr als „Pack doch mal die Regale voll“. Weil in Frankfurt Menschen aus zig Nationen aufeinandertreffen, ist Verständigung – manchmal auch mit Händen und Füßen – ein Muss. Der Alltag reicht vom einfachen Kassieren über die Beratung zu Babyernährung bis hin zu Produktempfehlungen für vegane Haarkuren; was hier zählt, ist Vertrauen und die Gabe, auch dann freundlich zu bleiben, wenn im Hintergrund längst die nächste Lieferung wartet.
Die große Stärke in diesem Beruf? Beobachtungsgabe und Flexibilität. Wer behauptet, das sei „hauptsächlich Routine, Tag aus Tag ein“, der irrt. Täglich prasseln Fragen auf einen ein, die so niemand im Handbuch findet: „Was hilft gegen Pollenallergie bei sibirischen Windhunden?“ – keine Seltenheit. Da hilft manchmal nur ein ehrliches Lachen.
Jetzt zur Geldfrage – kein leichter Themenwechsel. In Frankfurt bewegt sich das Gehalt meist zwischen 2.300 € und 2.900 €. Wer Berufserfahrung mitbringt, Zusatzaufgaben übernimmt oder in einer Filiale mit hoher Frequenz arbeitet, kann auf 3.000 € bis 3.400 € kommen. Klingt nicht nach goldenem Handschlag – aber angesichts der Mietpreise ist das Thema Gehalt hier mehr als eine statistische Größe. Es entscheidet ganz konkret, ob das WG-Zimmer oder die eigene Wohnung drin ist.
Die Belastung? Nicht zu unterschätzen. Stoßzeiten, Lieferengpässe, der ständige Wechsel an Sortimenten – das kann Kraft kosten. Aber es gibt auch die andere Seite: die Nähe zu Stammkunden, die Dankbarkeit einer älteren Dame, weil man beim Heben geholfen hat, diese kleinen Lichtblicke. Wer Freude an Begegnungen und Alltagsorganisation hat, erlebt hier manchmal tatsächlich so etwas wie Alltagspoesie – na gut, fast.
Frankfurt ist ein Brennglas – Trends kommen schneller an, die Konkurrenz ist schärfer, das Publikum anspruchsvoll. Die Einführung digitaler Kassensysteme, automatisierte Warenwirtschaft oder die ersten Testläufe für Self-Scanning: All das passiert hier oft zuerst. Wer technikaffin ist oder wenigstens keine Angst vor neuen Abläufen hat, punktet. Und dann – nicht zu vergessen – die Vielfalt an Sprachen und Kulturen, die sich in kaum einer anderen deutschen Stadt so ballen. Das kann fordern. Aber es macht auch wach. Lebendig.
Eine kleine Anekdote am Rande: Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Kollegin. Sie sagte, für sie sei der Job so etwas wie „ein tägliches Mini-Abenteuer, bei dem das letzte Wort nie gesprochen ist“. Recht hat sie wohl.
Wer hier länger bleibt, merkt schnell: Stillstand fühlt sich selten richtig an. Wer sich mit den ständig wechselnden Kosmetiktrends, naturbewussten Produkten oder sogar in veganen Sortimenten weiterbildet, verschafft sich echte Vorteile. Viele Arbeitgeber unterstützen Fortbildungen etwa zu Naturkosmetik – das wird von der Kundschaft, die in Frankfurt oft gut informiert (oder jedenfalls meinungsstark) auftritt, honoriert.
Bleibt die Frage, wer in Frankfurt im Drogeriemarkt glücklich wird. Wer belastbar und neugierig ist, wer keine Angst vor Kontakt oder schneller Veränderung hat, der wird – zumindest nach meiner Erfahrung – recht bald merken, dass sich hier mehr als bloß Duschgel einsortieren lässt. Das ist keine Raketenwissenschaft. Aber eben auch kein Spaziergang, schon gar nicht zwischen Hochhäusern und Hochbetrieb.
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