Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
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Tina - Deine Job-Beratung | 20095 Hamburg
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Tina - Deine Job-Beratung | 20095 Hamburg
Vieles in diesem Berufsfeld ist schwer zu greifen, ehe man mittendrin steckt. Wer glaubt, als Verkäuferin oder Verkäufer für Drogeriewaren in Bremen stünde man bloß gemütlich an der Kasse und wünscht einen schönen Tag – tja, da liegt was gewaltig daneben. Eigentlich fängt der ganze Zirkus erst genau dann an, wenn die Türen am frühen Morgen aufgehen, die Rollcontainer klackern und die ersten duftenden Pflegeprodukte ausgepackt werden. Nicht zu vergessen die Liste im Kopf: Hygiene, Kosmetik, Haushalt, vielleicht noch Babynahrung und – meistens unvermeidlich – irgendein Rabattstapel, der sich wie von selbst im Kassenbereich vermehrt. Irgendwie ist das ein schönes, manchmal aber auch erstaunlich forderndes Spielfeld, gerade wenn man noch neu ist oder, nennen wir’s offen, keine Lust auf ewige Routine im Lebensmitteleck hatte.
Ich weiß noch, wie ich relativ neu im Job stand – da hat mir eine Kollegin gemurmelt: „Vergiss nie, hier in Bremen will fast jeder ‚seine‘ Marke, und wehe, du sagst zu früh das Regal sei leer.“ Nun, nicht alles ist Legende. Fakt ist aber: Drogerien in Bremen sind weit mehr als anonyme Verkaufsstationen. Viele Kundinnen und Kunden kommen regelmäßig, kennen die Leute vom Team, bringen ihre Sorgen und manchmal auch ihre Kinder mit. In Stadtteilen rund um Schwachhausen oder im Bremer Westen ticken die Ansprüche oft anders als im Viertel oder am Stadtrand. Das macht die Arbeit anspruchsvoller – und ehrlicherweise auch abwechslungsreicher. Ein Gespräch über Hautcremes kann hier genauso schnell in einen halben Gesundheitsratgeber ausarten wie in anderen Städten ein Smalltalk über das Wetter.
Nicht zu leugnen: Die Digitalisierung kriecht auch in die Drogerieecke. In Bremen, wo zwei, drei große Ketten wetteifern und lokale Anbieter immer mal für Farbtupfer sorgen, wird schon kräftig aufgerüstet. Self-Checkout-Kassen? Werden mehr. Lager-Scanner? Alltag. Und doch, der berühmte „Kundenkontakt“ ist immer noch Kern des Berufes. Wer als Verkäuferin oder Verkäufer Drogeriewaren schultert, muss nicht nur den Barcode treffen, sondern die oft ungeplanten Fragen der Kundschaft beantworten. Kein Algorithmus kann das Händchen für den kleinen Plausch oder das feine Sensorium für Zwischentöne ersetzen. Technik hilft, ja – aber wirklich voran kommt, wer Menschen und Waren gleichermaßen „liest“.
Gern verwechselt: Ein Verkäuferjob ist „nur so ein Nebenjob“. Unsinn. Die Einstiegsgehälter in Bremen liegen meist zwischen 2.300 € und 2.800 €, mit individuellen Abweichungen – kein Goldesel, klar, aber ehrliches Geld. Wer Verantwortung übernimmt – etwa als Schichtleitung – oder nach ein paar Jahren Erfahrung eine Fortbildung draufpackt (Stichwort: Handelsfachwirt) kann den Sprung auf 3.000 € bis 3.600 € schaffen. Vans fahren kauft davon keiner Hals über Kopf, aber ein solides Fundament für mehr ist gelegt. Entscheidend: Die Durchlässigkeit im Beruf ist größer, als Außenstehende ahnen. Immer wieder wechseln Leute aus anderen Branchen herein, bringen neue Ideen, mustern alte Routinen aus.
Hand aufs Herz: Es gibt Tage, da ist alles zu viel. Lieferengpässe, neue Produkte, panische Suche nach irgendeiner Nische-Marke, weil irgendwer in der Facebook-Gruppe sie für „unverzichtbar“ erklärt hat. Dann die Frage: „Warum tun wir uns das eigentlich an?“ Vielleicht weil dieser Job – zwischen Putzregal und Kasse – ein kleines Abbild der Gesellschaft ist. Fremde Lebensgeschichten, echte Begegnungen, Ärger und kurze Glücksmomente: Es ist ein Job für diejenigen, die Menschen mögen und sich nicht zu schade sind, auch mal Shampoo zu stapeln oder Großmutter Klara die neue Lesebrille herauszukramen.
Wer den Mut hat, einzusteigen oder zu wechseln, entdeckt in Bremen eine überraschend offene Bühne: Hier wird täglich improvisiert, gewirtschaftet, beraten und organisiert. Ein Berufsfeld, das Wandel erlebt – und dabei manchmal die alten Werte bewahrt, manchmal erstaunlich modern wirkt. Sicher, nicht jeder Tag riecht nach Parfümproben. Aber jede Runde macht klüger. Und manchmal, ja, ist das sogar mehr wert als ein Second-Hand-Van.
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