Bräumann GmbH & Co. KG Edeka | 83413 Fridolfing
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dm-drogerie markt GmbH + Co. KG | 45127 Essen
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Ein unscheinbarer Morgen in Aachen, das Schaufenster glänzt, Kunden treten ein – beginnt hier der Alltag eines Verkäufers für Drogeriewaren? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wer die Branche kennt, weiß: Verkäufer in der Drogerie, das ist längst mehr als Kassieren oder das einsilbige Arrangieren von Shampoo-Flaschen. Erst recht, wenn man in einer Stadt wie Aachen arbeitet, irgendwo zwischen westfälischer Bodenständigkeit und der eigentümlichen Grenznähe, die ihren ganz eigenen Rhythmus diktiert.
„Was macht man da eigentlich den ganzen Tag?“ Diese Frage begegnet mir oft, wenn ich erzähle, dass ich einmal in einer Aachener Drogerie mit angepackt habe. Die kurze Antwort: erstaunlich viel Unterschiedliches. Klar, Kassentätigkeit, Warennachschub, Regalpflege. Doch die Bandbreite reicht weiter. Wer glaubt, hier gehe es immer „nur“ um Seife und Zahnpasta, merkt schnell, dass Beratung heute das A und O ist. Gerade in Aachen, wo der Mix aus Studierenden, Grenzgängern und Senioren für ständig wechselnde Fragen sorgt – von veganer Kosmetik über Bio-Babynahrung bis hin zu Nahrungsergänzung für die Großeltern. Wer hier im Verkauf steht, braucht solides Produktwissen, Fingerspitzengefühl und, nicht zu vergessen: ein dickes Fell. Kundenverständnis lernt man übrigens nicht in der Berufsschule.
Und das liebe Geld? Nun, die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Anspruch und Alltag. In Aachen wird meist etwas gezahlt, das man in vielen Regionen als „soliden Einstieg“ bezeichnet: die Einstiegsgehälter liegen häufig im Bereich von 2.200 € bis 2.700 €, mit Steigerungen je nach Erfahrung – Fortbildungen, etwa im Bereich Naturkosmetik oder Beratung für allergenfreie Reinigungsmittel, können eine Rolle spielen. Was viele nicht sehen: Auch Teilzeit-Jobs werden zunehmend attraktiver gestaltet, immerhin lebt ein beträchtlicher Teil der Aachener Belegschaft vom Spagat zwischen Arbeit, Kindern und – nicht selten – einem zweiten Standbein in mittelständischen Familienbetrieben. Die Großstadt zahlt zwar manchmal ein paar Scheine mehr, aber das Plus an Lebensqualität, das viele hier schätzen, wiegt oft schwerer.
Aachen liegt nicht nur auf Landkarten an der Grenze, auch in den Köpfen. Wer hier als Verkäufer arbeitet, begegnet einer Mischung aus belgischer Unaufgeregtheit, niederländischer Pragmatik und rheinischer Direktheit – ein Schmelztiegel, der im Kundenkontakt für Spannung sorgt. Dazu kommt der digitale Wandel: Scannerkassen, Online-Abholstationen, Beratung per QR-Code – klingt nach Zukunftsmusik, ist aber schon Alltag. Viele Kollegen sehen das mit gemischten Gefühlen: Entlastung einerseits, Mehraufwand beim Pflegeaufwand andererseits. Und nicht zu vergessen: Nachhaltigkeit spielt in Aachen eine größere Rolle, als es viele von außerhalb vermuten würden. Die Nachfrage nach veganen Drogerieartikeln oder plastikfreien Alternativen ist greifbar. „Was, das habt ihr nicht da?“ – solche Fragen kommen häufiger, als mancher Betriebsleiter wahrhaben möchte.
Manchmal fragt man sich schon, wie der Berufsstand von außen gesehen wird. Verkäufer in Drogeriemärkten – das klingt für viele immer noch nach Nebenjob. Dabei sind die Anforderungen mittlerweile gravierend gestiegen. Wer in Aachen mithalten will, braucht mehr als ein freundliches Nicken. Produktkenntnis, Hygienevorschriften, Warenwirtschaft, Kassenabrechnung, saisonale Aktionen, Reklamationsmanagement – dann noch schnell den Brandmelder erklären, weil der Azubi mal wieder fragend dreinschaut. Nein: Routine sieht anders aus.
Dazukommen Trends, Weiterbildungsmöglichkeiten – etwa zum Fachberater für Gesundheitsprodukte, Umweltbeauftragten oder für digitale Prozesse im Handel. Die Realität? Wer bereit ist, sich ein bisschen aus der Komfortzone zu trauen, kann sich eine Nische schaffen, die über das Alltägliche hinausgeht. Sicher, nicht alles ist Gold, was unter den LED-Lichtern glänzt. Aber langweilig? Das ist der Job in Aachens Drogerien so schnell nicht.
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