Veranstaltungstechniker Jobs und Stellenangebote in Nürnberg
Beruf Veranstaltungstechniker in Nürnberg
Veranstaltungstechniker in Nürnberg: Wo der Scheinwerfer auf Allrounder fällt
Gibt es eigentlich Berufe, in denen man beim Abbau schon an den Aufbau des nächsten Jobs denkt – und das mit so viel Leidenschaft, dass der Schweiß nicht nur Hürde, sondern irgendwie gelebte Berufung ist? Wer in Nürnberg als Veranstaltungstechniker einsteigt, balanciert täglich irgendwo zwischen Handwerk, Technik, Improvisation und – ja, ich sag’s ganz offen – einer Prise Magie. Denn egal, ob man am Mischpult steht, unter der Bühne klemmt oder einen Truss bis zur Schmerzgrenze stemmt: Ohne uns läuft wortwörtlich nichts auf den Nürnberger Brettern, die die Veranstaltungswelt bedeuten. Aber der Schein trügt gern, gerade im Scheinwerferlicht.
Der Anfang ist oft ernüchternd. Kaum jemand outet sich schon in der Schulzeit mit „Ich werde Veranstaltungstechniker!“. Man landet häufig auf Umwegen dort: Mal kommt jemand vom Elektriker, mal aus dem Messebau – die klassische Ausbildung, meist in Betrieben rund um Nürnberg, vermittelt zwar das Handwerkszeug (Ton, Licht, Bühne, Rigging und ein bisschen Sicherheit on top), aber viel bleibt learning by doing. Die Aufgaben sind selten planbar: Backstage gibt es keinen dressierten Tagesablauf. Mal einen Kabelbrand hier, eine gerissene Sicherung dort, und zwischendrin die letzte halbe Stunde vor Einlass, in der aus einem technischen Problem plötzlich eine Nervenfrage wird. Wer Nerven aus Stahl für sich beansprucht, aber in Wahrheit lieber im Zickzack rennt als stehenbleibt, ist trotzdem herzlich willkommen. Die Branche hat ihre Eigenarten, glaubt mir. Techniktrends, die heute Standard sind, können morgen schon wirken wie ein Windows-95-Aufbau im Zeitalter des Holo-Bühnenbilds.
Gerade Nürnberg wirft für Veranstaltungstechniker ein eigenes Lichtspiel auf die Bühne. Hier verschränken sich die typischen Jobs – Stadthalle, Messe, Staatstheater, Konzertvenues – mit einer wachsenden Szene aus Hybrid-Formaten, die seit der Pandemie Fuß gefasst haben. Streaming? Echtzeit-Übertragung? Plötzlich Standard, sogar im Fränkischen. Ich kenne Kollegen, die noch 2019 den Begriff „Digitale Regie“ mit rollenden Augen weggewischt hätten – heute basteln sie Lösungen, die zwischen Funkmikro und Glasfaser changieren, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Wer die Wandelbarkeit sucht: Bitteschön, Nürnberg ist ein Labor. Vieles wird hier in mittelgroßen Teams gefahren, oft mit regionalem Zusammenhalt, aber immer häufiger auch vernetzt mit internationalen Produktionen.
Und was gibt’s für all die Schufterei zu holen? Wenn ich ehrlich bin: Ja, das Gehalt schwankt. Einstiegsgehälter fangen häufig bei rund 2.400 € an. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen (Sicherheitslehrgänge, Schwerpunkt Tontechnik oder Beleuchtung) lassen sich Beträge zwischen 2.800 € und 3.300 € erreichen. Jenseits der magischen 3.500 € wird’s enger, zumindest in der klassischen Eventtechnik – freie Projekte können Ausreißer nach oben bringen, aber auch mal Volllast bedeutungsloser Einsatztage, die nie bezahlt werden (Verhandlungsfrage, ehrlich gesagt).
Was viele unterschätzen: Die Weiterbildungsangebote hat man in Nürnberg nicht erfunden, aber unterschätzen sollte man sie auch nicht. Lokale Betriebe schulen zunehmend in Richtung digitaler Veranstaltungstechnik, was neue Jobfelder öffnet. Und, kleiner Spannungsbogen – die Szene ist nicht ganz so hemdsärmelig, wie oft von außen behauptet. Wer sich im IT-lastigen Bereich, etwa beim Einsatz von Medienservern, spezialisieren will, findet Anschluss und Entwicklungschancen. Man muss zwar selbst die Fühler ausstrecken (niemand nimmt einen an die Hand!), aber mit Eigeninitiative kommt man konstruktiv weiter. Ob das jetzt das große Besteck ist? Nein, aber eine solide Grundlage, auf der sich bauen lässt.
Was bleibt als Zwischenfazit aus dem Maschinenraum der Veranstaltungstechnik Nürnbergs? Ausbildung hilft, Flexibilität ist Pflicht, Frustresistenz manchmal auch – und der Wunsch, sich stetig aufs Neue in unbekannte Gewässer zu werfen. Wer nur nach Routine sucht, landet spätestens während einer Freitag-Nacht-Schicht wieder auf dem Boden der Tatsachen. Ehrlich gesagt: Ich kann keinen schöneren Job empfehlen – zumindest nicht, wenn der Drang nach Abwechslung und technischem Tüfteln so groß ist wie der Wunsch nach Bühne. Am Ende – und das meine ich so, wie ich’s schreibe – wird umso deutlicher: In Nürnberg sind Veranstaltungstechniker selten Rampensäue, aber immer die, ohne die keine Show zum Laufen kommt. Und seien wir ehrlich: Wer will schon im Schatten stehen, wenn man das Scheinwerferlicht bedienen kann?