Veranstaltungstechniker Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Veranstaltungstechniker in Lübeck
Verfehltes Scheinwerferlicht – was sich der Berufsalltag in Lübeck wirklich traut
Wer als Veranstaltungstechniker:in in Lübeck startet oder mit dem Gedanken spielt, die Branche (oder den Arbeitgeber, oder die eigene Weltsicht) noch mal gründlich durchzulüften: Willkommen! Genau hier begegnet einem diese seltsame Mischung aus Möglichkeitsrausch und bodenständigem Frust. Lübeck – Hansestadt mit Geschichte, Brüggenostalgie, einer Altstadt, die vor lauter UNESCO fast erstarrt. Und drinnen in den Veranstaltungsräumen: Leute wie wir, die sich um Licht, Ton, Bühne – und manchmal auch um die ungeliebten Zigarettenautomaten – kümmern. Wer glaubt, hier sei alles Routine und nur noch Plug-and-play, der irrt. Schön wär’s. Manchmal staubt der Beruf, manchmal leuchtet er.
Zwischen Stativ und Scheinwerfer: Der Job ist weder Glamour noch monotone Technik
Was viele unterschätzen: Veranstaltungstechnik ist keine Schublade. Du musst improvisieren können wie ein Jazzmusiker und trotzdem das Handbuch im Kopf behalten. Lichtmischpulte aus den Neunzigern abgestaubt? Möglich. Aktuelles Digitalpult mit Netzwerkanbindung? Kommt auch vor. Und weil Lübecks Kulturbetrieb zwischen Traditionsbühne und Elektro-Experiment oszilliert, landen Berufseinsteiger:innen genauso im ehrwürdigen Theater wie auf Indie-Festivals in alten Lagerhallen. Man kann das mögen, muss aber auch mit seltsam unvorhersehbarem Publikum, rückbaubaren Bühnenbildern und echten Zeitfenster-Tretminen umgehen. Ach ja, „mal eben einen Ton machen“ ist so ziemlich der Satz, der einen in den Wahnsinn treibt – egal, wie oft man ihn hört.
Anforderungen: Keine Raketenwissenschaft, aber mit steilem Anspruch
Ein gutes Gehör schadet nicht. Technisches Verständnis: Pflicht. Teamgeist – mehr als bloßes Lippenbekenntnis. Die Wahrheit ist: Wer sich als Veranstaltungstechniker:in durchsetzen will, der muss Licht setzen können, ohne in Panik zu verfallen, wenn die Backline schlappmacht. Lübeck hat, was die Branche angeht, einen gewissen Hang zu Hybrid-Veranstaltungen entwickelt – analog, digital, Livestream, Podcast, alles in einem Setup. Klingt spannend, ist es auch. Aber Achtung: Wer den Wandel verschläft, landet beim Verkabeln von Schützenfesten, während andere längst in komplexe Medienproduktionen aufsteigen. Ich will niemandem zu nah treten, aber Weiterbildung ist hier wie Strom auf der Bühne: Wer sie nicht hat, merkt es spätestens, wenn es kracht. Anbieter gibt's mehr, als man in eine Kiste räumt – die Frage ist: Wann nimmt man sich die Zeit?
Gehalt, Perspektiven und der Charme des „Hansesalärs“
Viele fragen sich: Was verdient so jemand eigentlich hier? Die nackten Zahlen – unspektakulär, aber ehrlich – liegen für Einsteiger in Lübeck meist um die 2.400 € bis 2.800 €. Wer Erfahrung, Spezialgebiete (zum Beispiel Rigging oder Medienserver) und ein bisschen Nonchalance vorweisen kann, landet oft bei 3.000 € bis 3.600 €. Mit Glück und am richtigen Ort vielleicht mal darüber. Aber ehrlich, die Luft nach oben ist dünn, vor allem, wenn bei den Veranstaltern wieder nur „der Tonmann“ gesucht wird. Lübeck ist keine Millionenmetropole – kleinere Häuser, viele Saisonbetriebe, einiges Honorargeschäft. Trotzdem: Der Mix macht's. Wer flexibel ist, gewerkeübergreifend arbeitet und notfalls auch mal am Wasser stehen kann (Stichwort: Open-Air am Kanal, da hat man schon alles erlebt), wird selten lange auf der Bank sitzen.
Was bleibt? Alltag zwischen Kabelsalat und Applaus
Ist das also der Traumjob für Technikbegeisterte in Lübeck? Vielleicht. Oder auch nicht. Es ist ein Beruf, der selten Routine duldet, punktuell ins Schwitzen bringt und erstaunliche Zufriedenheit schenkt, wenn nach acht Stunden Aufbau die erste Bassdrum durch den Saal dröhnt. Man lernt Menschen kennen, die kaum einen Tag nach Plan arbeiten. Man sieht Bühnen, die spektakulärer scheitern, als so mancher es plant. Und manchmal – will man einfach nur ein paar Minuten Ruhe, irgendwo im hintersten Winkel des Backstagebereichs. Veranstaltungstechniker:in in Lübeck – das ist kein Spaziergang. Aber eben auch kein Leben im Schatten. Wer’s kann, bleibt nicht lange unsichtbar. Und wer noch zweifelt: Einfach mal den Strom einschalten. Manchmal wirkt’s Wunder.