Veranstaltungstechniker Jobs und Stellenangebote in Krefeld
Beruf Veranstaltungstechniker in Krefeld
Der etwas andere Blick auf das Handwerk hinter den Krefelder Bühnen
Manchmal fragt man sich ja, was in so einem unscheinbaren Container hinter der Großbühne eigentlich passiert. Wenn man als Veranstaltungstechniker in Krefeld einsteigt – oder darüber nachdenkt, aus woanders her einen Neuanfang zu wagen –, dann wird schnell klar: Hier regiert weniger das große Rampenlicht, als vielmehr das feine, oft ziemlich improvisierte Zusammenspiel aus Technikverstand, regionalem Pragmatismus und einer Prise Nervenstärke. Ich habe schon mehr als eine Nachtschicht in stickigen Hallen verbracht, den Schraubenschlüssel verschwitzt in der einen, den Walkie-Talkie in der anderen Hand.
Von Klangfarben, Lichtbalken und regionalen Besonderheiten
Was viele unterschätzen: Krefeld ist nicht Berlin, aber eben auch nicht Provinz. Wer hier als Veranstaltungstechniker loslegt, sieht mehr als nur stumpfe Massenabfertigung – die Szene mischt Großevents in der Yayla Arena, zähe Tagungen im Seidenweberhaus und – ja – überraschend intime Jazznächte in winzigen Clubs. Die Anforderungen sind mal Standard, mal absurder Zirkus. Heute Lichtdesign am Pult, morgen Lastausgleich an der Traverse, übermorgen dann improvisierte Audioverkabelung im Museumsfoyer, weil das Kulturbüro wieder „nur kurz“ was umstellen will. Wer hier Talent hat – und nicht nur Zettelwisser ist –, spürt, dass regionale Strukturen in Krefeld oft noch fast familiär ticken. Die Kollegen im Lager, die Hausmeister, der Typ vom Getränkeservice – alle gehören ins Netz, und ohne eigenes Drahtseil aus Kontakten läuft am Ende kein Scheinwerfer.
Geld, Realität und der Wert der Arbeit
Klar, Frage aller Fragen: Wovon lebt man eigentlich hier? Berufseinsteiger können sich in Krefeld auf ein Gehalt im Bereich von 2.600 € bis 2.900 € einstellen – Luft nach oben gibt’s bei Erfahrung, aber Millionäre werden auf diese Weise, naja, nur sehr wenige. Viele springen bei Event-Spitzen auf projektbasierte Einsätze, gerade wenn Messen oder Festivals die Stadt für ein Wochenende wachrütteln. Ich kenne Kollegen, die im Frühjahr kaum aus der Halle kommen und dann im Sommer in den Tagebau nach Grevenbroich abwandern, nur weil der Markt gerade schwächelt. Eine unerschütterliche Festanstellung gibt es selten, dafür allerdings abwechslungsreiche Projekte und, man glaubt es kaum, überraschend viel technisch-fachliches Eigenleben. Kaum ein Event gleicht dem anderen; Leerlauf ist selten, und manchmal macht gerade das auf Dauer mürbe – oder eben lebendig, je nach Sichtweise.
Technik, Trends und die Sache mit der Weiterbildung
Es wird öfter so getan, als wäre der Veranstaltungsbereich eine Art ewiger Nischenberuf – aber das stimmt so nicht. Gerade in Krefeld merkt man, dass Digitalisierung und neue Steuerungstechnik inzwischen auch kleine Häuser und Außenspielstätten erreicht haben. Wer sich für Medienserver, Netzwerktechnik oder drahtlose DMX-Systeme begeistern kann, findet schnell Anknüpfungspunkte. Und Weiterbildungen? Angebote gibt’s – von gefühlt überlaufenen IHK-Kursen bis zu regionalen Fachseminaren, die der ein oder andere Altmeister noch als „laufenden Betrieb“ versteht. Wer will, kann sich spezialisieren: Licht, Ton, Video, Rigging, sogar Nachhaltigkeitsthemen werden langsam präsenter (wobei Green Events hier noch Luft nach oben haben). Wer sich weiterentwickeln will, kommt an Selbstmotivation nicht vorbei. Die Stadt liefert – salopp gesagt – wenig Glamour, aber gute, solide Strukturen für Leute, die sich auf Technik und Zusammenarbeit einlassen wollen.
Persönlicher Schwenk am Rande
Wirklich: Es ist nicht jeder Tag Gold, was im Backstage schimmert. Wer Krefelds Eventszene betritt, sollte sich keine Illusionen machen: Die Kunst, in hektischem Umfeld ruhig zu bleiben, den Überblick zwischen Digitalpult und Kabelsalat zu behalten und (ganz wichtig) den eigenen Humor nicht zu verlieren, ist am Ende oft mehr wert als das nächste Zertifikat. Vielleicht bin ich da zu nostalgisch, aber manchmal wünsche ich mir mehr Anerkennung für all die, die abseits vom Scheinwerferstrahl die Show am Laufen halten. Und das fängt in Krefeld eben schon mit dem ersten Handgriff morgens an – und hört manchmal erst dann auf, wenn das letzte Flightcase im Sprinter verschwunden ist. Ob das romantisch verklärt klingt? Klar. Aber ohne solchen Eigensinn blieben viele Bühnen in dieser Stadt wohl einfach dunkel.