Veranstaltungstechniker Jobs und Stellenangebote in Karlsruhe
Beruf Veranstaltungstechniker in Karlsruhe
Veranstaltungstechniker in Karlsruhe – zwischen Hightech, Improvisation und der Liebe zum Chaos
Man stelle sich eine Kulisse vor: Backstage in einer der Karlsruher Locations – sagen wir, im Kongresszentrum oder im Substage, gleich um die Ecke. Es ist später Nachmittag, draußen irrt irgendwo ein Foodtruck herum, drinnen türmen sich Cases, Kabel, Scheinwerfer. Genau hier fängt für viele von uns der eigentliche Arbeitstag erst an. Veranstaltungstechniker in Karlsruhe – das klingt beim ersten Hinhören nach Kabelkistenschleppen und Licht dimmen. In Wirklichkeit ist es ein Beruf zwischen Handwerk, Tüftlerwahn und manchmal purer Improvisation.
Wer glaubt, dass sich die Technik überall ähnelt, irrt. Es macht nämlich einen Unterschied, ob man im alten Staatstheater unter historischem Putz arbeitet oder modernste LED-Wände bei einer Industrieveranstaltung im ZKM aufbaut. Die Karlsruher Szene ist erstaunlich facettenreich: Von kleinen, studentisch geprägten Festivals über klassische Messen bis hin zu hybriden High-End-Events, die irgendwo zwischen Präsenz und Stream schweben – alles ist dabei. Die meisten Einsteiger staunen nicht schlecht, wie schnell man hier zwischen den Welten springen muss. Gestern noch Sprachbeschallung, heute Moving-Heads und Timecode, morgen vielleicht ein Live-Mitschnitt mit zehn Kameras. Routine? Gibt’s, aber sie hält selten lange.
Und dann die Technik selbst. Digitalisierung ist auch in Karlsruhe kein leeres Schlagwort mehr – ganz im Gegenteil. Die Veranstalter, selbst die mit schmalem Budget, erwarten inzwischen, dass man drahtlose Audiosysteme und smarte Mischpulte nicht nur anschließen, sondern auch wirklich verstehen kann. Video-Streaming aus dem Homeoffice der Geschäftsführung? Standard. Eine Lichtshow mit Pixel Mapping? Passiert eben mal zwischendurch. Wer hier einsteigt, braucht also nicht nur solide Grundlagen. Manchmal reicht es schon, wenn man zugeben kann, dass Dante kein italienischer Dichter, sondern ein Netzwerkprotokoll ist. Oder zumindest in beiden Welten zu Hause sein – auch keine schlechte Eigenschaft.
Was dagegen viele unterschätzen: die körperliche Seite. Ein Flightcase bleibt ein Flightcase, auch wenn es Bluetooth kann. Die meisten Veranstaltungsorte in Karlsruhe bieten zwar angenehme Arbeitsbedingungen, aber spätestens, wenn man zu dritt die 250-Kilo-Endstufe in den ersten Stock wuchtet (Treppe, das gute alte Karlsruher Kellergeschoss), weiß man, warum Durchhaltevermögen gefragt ist. Auf der anderen Seite lernt man früh, wann sich der Griff zum Rollwagen lohnt – oder wie man mit lokalen Hausmeistern ins Gespräch kommt, um den Aufzugschlüssel zu ergattern (hier trennt sich die Spreu vom Weizen, übrigens).
Und dann, ja, Gehalt. Nicht der einzige Grund, warum man den Beruf wählt – aber definitiv ein gewichtiger. In Karlsruhe pendeln die Einstiegsgehälter meistens zwischen 2.600 € und 2.900 €. Wer Berufserfahrung und vielleicht noch eine Zusatzqualifikation (Stichwort: Elektrofachkraft oder Meisterbrief) mitbringt, der landet rasch im Bereich von 3.100 € bis 3.700 €. Irgendwo dazwischen spielt sich die Realität ab – Überstunden mal ausgenommen. Klar, ein Industrietechniker verdient mitunter mehr, aber fragen Sie mal, wie viel Herzblut dort abends im Bühnenlicht steckt. Eben.
Nicht zu vergessen ist die Weiterbildung. Die IHK in Karlsruhe bietet regelmäßige Fachkurse, von Veranstaltungssicherheit bis Rigging-Schein, aber auch kleinere Anbieter – manchmal ganz unscheinbar in den Randgebieten – locken mit Spezialtrainings. Wer weiterkommen will, muss hier aber nicht unbedingt den klassischen akademischen Weg gehen. Ich persönlich halte viel davon, sich bewusst in verschiedene Bereiche reinzuhängen: Heute Ton, morgen Licht, übermorgen eine fette Streaming-Produktion. Das macht den Alltag abwechslungsreich, hält den Kopf auf Trab und – man glaubt es kaum – schützt sogar ein bisschen vor Burnout im Dauertrubel.
Unterm Strich? Veranstaltungstechniker in Karlsruhe zu sein heißt nicht, immer im Rampenlicht zu stehen. Eher im Schatten der Bühnen. Aber ohne diese Schatten würde manches Licht gar nicht auffallen. Und wenn am Ende der Applaus brandet – gut, den hören meist die Künstler, maximal der FOH-Techniker. Trotzdem beruhigt es einen, zu wissen: Das Chaos hat funktioniert. Und das, Hand aufs Herz, ist in dieser Stadt manchmal schon ein kleines Wunder.