KLEUSBERG GmbH & Co. KG | Wissen-Wisserhof bei Siegen
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Zimmermann & Klütsch GbR | 51465 Bergisch Gladbach, Köln
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Es kommt selten vor, dass ich auf einer Oberhausener Baustelle hinter einer Trockenbauwand stehe und nicht kurz über das Image meines Berufs nachdenke. Meist ein Nicken vom Elektriker, ein Schulterklopfen vom Maler – und irgendwo dazwischen, mit Handschuhen voller Gipsstaub, fragt man sich: Wer versteht eigentlich, was wir hier leisten? Merkwürdig, wie unsichtbar der Beruf geblieben ist, obwohl ohne Trockenbaumonteure in vielen Wohnungen schlichtweg der Alltag einbrechen würde.
Der Trockenbau in Oberhausen – das ist weniger staubige Routine als ein Tanz auf ständig wechselndem Parkett. Wände, Decken, Raum-in-Raum-Systeme: Die Ansprüche der Kunden wachsen, mit ihnen die Anforderungen an uns. Es gibt kaum einen Industriezweig, der so konsequent mit Wandel zu tun hat. Da reicht es nicht aus, nur Platten auf Profile zu schrauben. Feuer- und Schallschutz, klimatechnische Details, smarte Integrationslösungen – ehrlich, wer da noch von „Rigips an die Wand“ spricht, ist mindestens zehn Jahre hinterher. Und doch: Viele Neueinsteiger unterschätzen, wie sehr die Arbeit im Takt regionaler und technischer Entwicklungen pulsiert.
Oberhausen ist kein Hotspot für Glanzprojekte wie Düsseldorf oder Frankfurt, aber gerade das bringt Chancen: Wer bereit ist, anzupacken, findet Arbeit. Die Zahl der Aufträge ist stabil – private Sanierung, energetische Modernisierung, Ausbau von Gewerbeflächen, überall drängt es nach schnellen, flexiblen Raumkonzepten. Und weil der Nachwuchs fehlt, haben Einsteiger momentan keine schlechten Karten. Ganz profan gefragt: Was zahlt man uns? Die Einstiegslöhne dürften vielen die Illusion nehmen – viel Ehre für Schweiß, aber oft bloß 2.400 € bis 2.800 €. Luft nach oben? Ja, wenn jemand zupackt, mitdenkt, sich weiterbildet: 3.000 € bis 3.400 € sind drin, vereinzelt mehr in Spezialbereichen. Nur: Wer auf eine Tarifbindung hofft, darf sich vorher die Hände waschen – fest ist da wenig.
Niemand wird als Trockenbaumonteur geboren, und das Handwerk hat zwar seine Wurzeln, aber mittlerweile wuchern neue Triebe: Lehmbausysteme, Akustikplatten, Brandschutztüren mit Sensorik – nicht jeder Betrieb in Oberhausen zieht da mit, manche schon. Wer also ein wenig Lust am Weiterdenken hat, findet Nischen: Weiterbildung zum Techniker, Spezialisierung auf ökologischen Ausbau, was auch immer. Ich habe das oft unterschätzt. Früher hieß es: „Lernen beim Machen“. Heute? Wer nicht Schritt hält, hat verloren. Der Bedarf an Qualifikation wird weder von allein gedeckt noch von Einmalmaßnahmen; das Berufsbild ist längst rausgewachsen aus der Schachtel „zwei Dübel, drei Platten, Feierabend“.
Machen wir uns nichts vor: Es gibt Tage, an denen die Hände schmerzen, der Akkuschrauber zwickt, und die Motivation hängt irgendwo in der Dämmwolle. Oberhausen – das ist nicht Ibiza, aber man kann ehrlich Geld verdienen und an Projekten wachsen, die bleiben. Ich ärgere mich manchmal über das Gerede vom „Arbeiter mit Fließbandblick“, weil es die Wirklichkeit unterschlägt. Wer diesen Beruf mit Sinn und Anspruch macht, sieht nicht nur Gipskarton – sondern Vielfalt, Gelegenheiten und manchmal einen unverhofften Entwicklungssprung. Gerade für Quereinsteiger bleibt das erfrischend offen: Kein starrer Karriereplan, aber viele Wege, sich festzubeißen. Und mal ehrlich: Wo sonst erledigt man am Ende eines langen Tages die Balance zwischen Hand, Kopf und – sagen wir – einer fast schon künstlerischen Geduld?
Was Oberhausen von anderen Städten unterscheidet? Vielleicht der Mix aus altem Industriegeist und neuen Baukonzepten. Es werden nicht nur Wohnhäuser, sondern Schulen, Gewerbeflächen, Gesundheitsbauten modernisiert – mit immer raffinierteren Anforderungen. Klar, das Lohnniveau springt hier nicht über seinen Schatten. Aber der Markt bleibt robust, vor allem für die, die mehr wollen als reine Fließbandarbeit. Ich sage: Wer Gewöhnung und Standard sucht, ist fehl am Platz. Wer Lust auf handfestes Gestalten, Überraschungen und Kollegen mit Schlagfertigkeit hat, könnte genau hier, mitten im Pott, die passende Baustelle finden – im Wortsinne.
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