Jaeger Ausbau Gruppe – Standort Leipzig | 04442 Zwenkau
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Manchmal frage ich mich, ob die Leute eigentlich wissen, wie sehr ein Trockenbaumonteur das Bild von Neubauten oder Altbausanierungen in Erfurt prägt. Von außen ahnt man wenig, was hinter diesen weißen Wänden abläuft. Kein Job, der auf Hochglanzprospekten glänzt. Aber wer je gesehen hat, wie ein freundloser Rohbau in ein bewohnbares Zuhause verwandelt wird, der weiß: Die Sache hat mehr von Handwerk und Kunst, als man denkt. Wer hier einsteigt, sollte auf alles gefasst sein – außer auf Langeweile.
In Erfurt, boomende Landeshauptstadt, stapeln sich nicht nur die Domplatten, sondern auch die Aufträge in den Handwerksbetrieben. Die Immobilienpreise? Keine Schnäppchen. Der Run auf Sanierungen und Neubauten – seit Jahren ungebremst. Entsprechend begehrt sind Trockenbaumonteure. Jene, die mit Gipskarton, Dämmwolle und Spachtel aus nacktem Beton einen Lebensraum machen. Das klingt erstmal simpel – „paar Rigipsplatten ranschrauben, dübeln, schleifen“. Aber ganz ehrlich: So eine Fehldeutung hört man in der Mittagspause öfter als einem lieb ist. Was viele unterschätzen: Der Trockenbau fordert räumliches Denken, ein Gespür für Maße, technisches Geschick. Hier wird keine Schraube nach Gusto eingedreht. Der Plan zählt – und wenn der Bauleiter nervös ist, noch ein bisschen mehr.
Klar, das Gehalt ist kein Geheimnis, aber auch kein Grund, sich zu verstecken. Das Einstiegsgehalt liegt in Erfurt meist zwischen 2.300 € und 2.700 €. Nach einiger Zeit und mit Zusatzkenntnissen – etwa bei Akustik- oder Brandschutzsystemen – geht es hoch bis 3.000 € oder auch mal 3.200 €. Für Thüringer Verhältnisse ist das okay, wenn auch keine Goldgrube. Aber Moment: Je nach Firma, Spezialisierung und Saison kann das schwanken. Wer in Großprojekten mit anpackt oder Zusatzaufgaben wie Teamleitung übernimmt, wird ab und zu besser gestellt. Was trotzdem bleibt: körperliche Arbeit und selten geregelte Tage. Wer pünktlich zur Tagesschau zu Hause speisen will, sollte seine Berufswahl vielleicht nochmal überdenken. Oder für’s nächste Mal Kaffee vorbestellen.
Wer einsteigt, stolpert unweigerlich in ein seltsam zwiespältiges Feld. Einerseits gibt es klare Normen, digitale Aufmaßsysteme, Trockenbauroboter – oder zumindest Versuche in diese Richtung. Andererseits: Vieles bleibt Handarbeit, Muskelsache, Erfahrungssache. Gerade der Mittelstand in Erfurt zieht seine Leute nach wie vor auf der Baustelle groß – aber die Anforderungen wachsen. Stichwort: Energetische Sanierungen, Schallschutz, Wohnungsumbau für altersgerechtes Leben. Die Gesetzeslage springt vor und zurück, die Förderprogramme ändern ohnehin dauernd ihr Gesicht. Und dann dieses ewige Gedränge: Immer mehr Aufträge, zu wenig Hände. Fachkräftemangel? Ein Wort, das Tag für Tag brennt, wie der Putzstaub in den Augen. Aber – und das überrascht mich immer wieder – gute Handwerker werden hier beinahe wie Familienangehörige behandelt. Wenn einer ausfällt, merkt’s nicht nur der Chef, sondern die Baustelle.
Manchmal stehe ich am Ende eines langen Tags zwischen halbfertigen Wänden und frage mich, warum ich mir das gebe. Schließlich gibt’s auch leichtere Wege durchs Berufsleben. Aber dann seh ich, wie alles Form annimmt: Deckensegel, Akustikpaneele, Brandschutztrennwände – auf einmal wird aus dem Plan auf Papier ein Raum, der bleiben kann. Das ist kein Geheimnis: Wer im Trockenbau anpackt, kriegt manchmal wenig Applaus. Aber aus Erfahrung – und ja, vielleicht auch aus Lokalpatriotismus – würde ich sagen: Einen Beruf mit mehr bodenständiger Ehrlichkeit wird man im Erfurter Bau kaum finden. Lernen, schwitzen, wachsen – und manchmal stehenbleiben, durchatmen, sich wundern, wie schnell ein Tag zwischen Spachtel und Zollstock vergeht. Und am Ende? Bleibt nicht nur Staub an den Händen, sondern auch das stille Wissen: Ohne dich steht hier gar nichts. Ganz ehrlich, das macht irgendwie stolz.
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