Integromed GmbH | 04103 Leipzig
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Integromed GmbH | 76133 Karlsruhe, Leipzig
svt Brandschutz GmbH | 01067 Großpösna/OT Störmthal
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Eigentlich hätte ich gedacht, Trockenbau ist überall gleich: ein paar Profile, Gipsplatten drauf, verspachteln, abschleifen, fertig. Naiv, zugegeben. Wer als Trockenbaumonteur oder Monteurin in Dresden startet (oder wechselt – auch das ist ja Alltag), merkt recht rasch, dass hier mehr mitschwingt als nur der Lärm der Akkuschrauber. Dresden, das ist ein eigener Rhythmus, irgendwo zwischen barocker Kulisse, Plattenbausanierung und Hightech-Startups. Und Trockenbauer stehen oft mitten im Puls dieser Stadt – mal wortwörtlich am Altmarkt, mal in einem Neubau am Stadtrand, mal ganz unsichtbar in der Zwischendecke eines IT-Campus, wo später keiner mehr einen Gedanken an ihre Arbeit verschwendet.
Manchmal fragt man sich, welche Fähigkeiten eigentlich wirklich zählen. Handwerkliches Können, klar. Präzise messen, zügig arbeiten, den Baustellenalltag kennen – das ist längst Standard. Aber in Dresden, wo die einen historische Villen veredeln und die anderen Schallschutz für Labore bauen, sind Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit gefragt. Wer von „Schnelligkeit ist alles“ redet, hat noch nie mit einem Denkmalamt oder einem pingeligen Bauleiter aus Blasewitz zu tun gehabt. Was viele unterschätzen: Trockenbau ist manchmal mehr Gehirnschmalz als Grobmotorik. Neue Bauvorschriften, Schallschutzsysteme, Brandschutzverschärfungen – das läuft einem hier häufiger über den Weg, als einem manchmal lieb ist. Ich merke immer wieder: Wer technisches Grundverständnis mitbringt, dem macht so leicht keiner was vor – und der bekommt die kniffligeren Aufträge.
Dresden ist keine graue Maus. Die Stadt wächst, und zwar nicht zu knapp. Bedeutet: Altbausanierung, Büroneubauten, Wohnen im Grünen – überall schrauben und sägen Kolonnen, die selten ausreichend Personal haben. Kein Wunder, dass der Trockenbau hier ziemlich staubt. Aber eben nicht nur Knieschoner und Flex: Digitale Aufmaße, laserbasierte Vermessung, sogar Drohnen für die Baustellendokumentation – Technik hält langsam, aber sicher auch im sächsischen Baustellenalltag Einzug. Ob das nur Spielerei ist oder wirklich hilft? Ich war skeptisch, gebe ich zu. Aber nach ein paar Monaten schwöre ich auf das Lasermessgerät. Zeit sparen – und weniger Ärger mit krummen Wänden.
Nicht beschönigen: In Dresden werden Trockenbaumonteure händeringend gesucht. Das klingt nach Rückenwind für alle, die einen Wechsel wagen oder frisch einsteigen wollen. Doch das berühmte Handwerkergold glänzt nicht von allein. Einstiegsgehälter liegen meist zwischen 2.300 € und 2.800 €, mit Erfahrung oder Spezialisierung (so ein Brandschutzzertifikat öffnet Türen!) geht’s in Richtung 3.000 € bis 3.600 €. Klingt ordentlich – wenn man bedenkt, wie hoch das Tempo und wie steil die Lernkurve oft ausfallen. Und wer meint, nach Feierabend ist Schluss, hat solcherlei Montagstermine mit Sonderwünschen von Bauherren noch nicht erlebt. Nerven braucht’s – und die Fähigkeit, auch mal unorthodox zu improvisieren, wenn der Trockenbauplan wieder nicht exakt zur Realität passt. Kommt öfter vor, als die Architekten zugeben würden.
Ich habe den Eindruck, dass sich Dresden gerade neu erfindet. Die großen Wohnungsbauprojekte (angeblich klimafreundlich, manchmal auch einfach nur billiger) bringen spannende Aufgaben, aber auch einen raueren Ton auf den Baustellen. Migranten und junge Leute, die vor ein paar Jahren noch niemand gesehen hat, werden heute Kollegen – und das sprengt alte Routinen. Manche meckern, andere passen sich an. Wer flexibel denkt, den Kopf hochhält und neugierig bleibt, wird Trockenbau in Dresden nicht als Sackgasse erleben, sondern als Sprungbrett. Weiterbildung? Gibt’s genügend, ehrlich. Eine Zeit landete alle paar Monate ein neues Regelwerk auf dem Tisch. Stört niemanden mehr. Der Alltag bleibt trotzdem spannend – und, ja: manchmal anstrengend. Aber wer behauptet, echte Handwerkskunst sei eine Komfortzone, der hat ohnehin nie den Gipsstaub unter den Fingernägeln gespürt.
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