Küchen Aktuell GmbH | 38100 Braunschweig
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Möbel Heinrich GmbH & Co. KG | 31655 Stadthagen

Küchen Aktuell GmbH | 38100 Braunschweig
Möbel Heinrich GmbH & Co. KG | 31655 Stadthagen
Auf den ersten Blick könnte man meinen: Trockenbaumonteur, das ist so ein typischer Handwerksjob, bei dem sich vieles ähnlich wiederholt – ob Berlin, Bochum oder eben Braunschweig. Aber halt! Wer hier vorschnell abwinkt, kennt entweder die Region nicht, oder unterschätzt den Wandel im Baugewerbe. In der Löwenstadt irgendwo zwischen Geschichte, Hightech-Campus und halbwüchsigen Hochhäusern, schlägt das Herz des Trockenbaus oft schneller, als man von außen vermutet. Manchmal sogar im Stolperschritt.
Wer hier antritt – als Einsteiger, Umsteiger oder erfahrener Bauhandwerker –, darf sich auf eine spannende Mischung einstellen: Leichtbauwände, Deckenabhängungen, Akustikplatten, Dämmungen, Brandschutz – das alles klingt vielleicht nach Theorie. Aber in der Praxis? Da steht man morgens im Rohbau und mittags im Gründerzeit-Altbau, zwischen Bauherren, Elektrikern und Materialpaletten, gerne auch mal mit unterschiedlichem Zeitdruck. Der Umgang mit Gipskarton, Metallprofilen und Dämmstoffen gehört genauso dazu wie Lesen von Bauzeichnungen – das versteht sich von selbst. Und trotzdem, kaum ein Tag gleicht dem anderen. Wer gern stur die gleiche Bahn zieht, wird sich wundern. Es herrscht Bewegung. Staubig, manchmal chaotisch, oft mit kleinen Improvisationen und – das ist keine Koketterie – ordentlich Verantwortung auf den Schultern. Wer missbaut, der sieht es. Wer gut baut, dessen Werk hält Jahrzehnte.
Braunschweig ist keine anonyme Metropole – das spürt man besonders im Handwerk. Viele Betriebe sind familiengeführt, duzt sich gern, und doch muss alles passen, wenn ein Krankenhaus einen neuen Trakt bekommt oder die Uni ihren nächsten Forschungstempel aus dem Boden stampft. Immobiliendruck? Ja. Boomende Bauvorhaben? In den letzten Jahren durchaus. Aber auch: Vorgaben, Normen, Nachhaltigkeitsziele, die steigen und konkret werden. Während Digitalisierung die Baustellen langsam umkrempelt – etwa durch 3D-Aufmaß oder digitale Bautagebücher –, bleibt eines gleich: Wer anpacken kann, zuverlässig ist und über ein gewisses Maß an technischem Verständnis verfügt, findet freie Stellen. Allerdings, und das sage ich ganz offen: Gute Leute werden händeringend gesucht, der Markt ist durchlässig – aber eben nicht für jeden. Fachkenntnis bleibt Trumpf, und das Bauniveau in der Region ist oft nicht ohne.
Die Gretchenfrage: Wovon lebt man hier? Im Raum Braunschweig pendelt sich das Einstiegsgehalt im Trockenbau meist zwischen 2.400 € und 2.800 € ein. Mit Berufserfahrung – Formulierung vielleicht etwas zu kalt: sagen wir ab dem dritten Jahr, oft aber auch früher, wenn man sich als Macher zeigt – lassen sich 3.000 € und teils sogar 3.500 € erreichen. Hotelsanierung, Schulumbau, Wohnungsneubau – Spezialisierungen, Zusatzscheine (Stichwort: Brandschutz, Schallschutz), all das macht sich bezahlt. Regional gibt’s Nuancen: Wer in großen Projekten landet, hat Chancen auf Zuschläge, aber auch längere Fahrten – der Stadtverkehr macht selten Freude; das mal am Rande. Ich frage mich dabei oft, ob sich Außenstehende wirklich klarmachen, wie anspruchsvoll das Handwerk geworden ist und wie sehr die Wertschätzung inzwischen schwankt: Der eine Bauleiter lobt, der andere merkt keinen Unterschied.
Was viele unterschätzen: Der Baubereich transformiert sich rasant. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind keine Frommen-Wünsche mehr, sondern Pflicht. Wer etwa im Sanierungsbereich arbeitet, erlebt die Konfrontation mit Denkmalschutz, Recycling-Material und gelegentlichem Technikschnickschnack. Und dann, ganz nebenbei, die Sache mit den immer smarter werdenden Baustellen. Wer ein Tablet bedienen kann, hat Vorteile – übertrieben gesagt, aber nicht ganz falsch. Auch Weiterbildungsangebote schießen wie Pilze aus dem Boden, vor Ort und überregional – Braunschweig bleibt hier kein Provinzdorf. Es ergibt sich eine interessante Gemengelage: Wer bereit ist, sich mit digitalem Werkzeug, neuen Vorschriften und vielleicht ein wenig Englisch-Kauderwelsch auseinanderzusetzen, kommt weiter. Auch jenseits der klassischen Gewerke.
Ein Trockenbaumonteur in Braunschweig? Das ist heute weit mehr als ein Wandstelzen-Aufbauer. Es braucht Neugier, Genauigkeit, Humor und gelegentlich eiserne Nerven. Steigende Anforderungen treffen auf leere Personalreserven – eine Mischung, die den Einstieg zwar anspruchsvoll, aber selten eintönig macht. Wer wirklich mitgestalten, anpacken und sich persönlich wie beruflich entwickeln möchte, findet gerade in dieser Stadt ein stückweit mehr als nur einen Job mit Werkzeugkasten. Manchmal eben auch: ein Handwerk fürs Leben.
Das könnte Sie auch interessieren
