Tiermedizinische Fachangestellte Jobs und Stellenangebote in Essen
Beruf Tiermedizinische Fachangestellte in Essen
Handwerk zwischen Herz und Hektik – Tiermedizinische Fachangestellte in Essen
Wenn ich zurückdenke an meinen ersten Tag in einer Essener Tierarztpraxis, dann sehe ich vor allem: Chaos. Organisiertes Chaos, versteht sich, denn Kleintierpatienten halten sich bekanntlich selten an Terminpläne, und Herrchen und Frauchen reagieren auf einen hustenden Hund mitunter wie auf einen medizinischen Notfall. Wer in diesen Beruf startet – ob als frische/r Auszubildende/r, Umsteiger/in oder erfahrene Fachkraft, die das Ruhrgebiet reizt – landet mitten im Leben: Da, wo das Kittelweiß spätestens mittags vom Praxischwarz übermalt ist. Aber ehrlich: Genau das macht den Reiz aus.
Wenig Routine, viel Verantwortung – und ein Hauch Ruhrgebietscharme
Gerade in Essen spürt man: Die Stadt vibriert, auch unter der Oberfläche. Das schlägt durch auf die tiermedizinischen Arbeitsplätze. Klar, die Basistätigkeiten einer Tiermedizinischen Fachangestellten sind im Gesetz festgezurrt: Sprechstundenmanagement, Labor, Assistenz bei Operationen, Hygiene – eben das, was klassisch dazugehört. Doch in Wahrheit gibt es selten zwei identische Tage in Folge. Mal ist es ein Kaninchen mit Zahnproblemen, dann der altersmilde Dackel aus Rüttenscheid, dem auf dem Gehweg die Pfote gequetscht wurde – und dann wieder eine besorgte Kundin, die mehr um ihre Katze weint als um sich selbst. Drunter und drüber, wie so oft hier an der Ruhr, aber mit Herz.
Auf der Suche nach Wertschätzung – Gehalt, Bedingungen und Luft nach oben
Man muss nicht um den heißen Brei reden: Die Bezahlung ist selten üppig, zumindest angesichts der Flexibilität, der physischen wie psychischen Belastung und der ständigen Bereitschaft, in die Bresche zu springen. In Essen bewegt sich das Einstiegsgehalt meist irgendwo zwischen 2.100 € und 2.600 €, mit Perspektiven auf 2.800 € bis (wenn Weiterbildungen, Leitung oder Spezialaufgaben locken) 3.200 €. Wenig Luft nach oben? Ja, manchmal fragt man sich das. Doch gerade in städtischen Gebieten wie Essen, wo der Wettbewerb um qualifizierte Kräfte zunimmt, sind viele Tierärztinnen und Tierärzte längst am Grübeln: Wie schafft man es, die eigenen Leute zu halten, ohne dass sie in den nächsten Ballungsraum weiterziehen? Einfache Antwort gibt’s nicht. Aber: Die Nachfrage nach erfahrenen, zuverlässigen TFA steigt definitiv.
Digitalisierung, Vielfalt und Weiterbildung: Der Wandel ist angekommen
Was viele unterschätzen: Der Beruf wandelt sich gerade auch in Essen rasant. Digitalisierung war früher ein Fremdwort – heute tippt man kaum mehr per Hand Kartei-Karten. Ob Radiologie, Medizintechnik oder Terminplanung: Wer mit Software umgehen kann (oder es wenigstens nicht fürchten muss wie den sprichwörtlichen Hund den Staubsauger), ist im Vorteil. Dazu kommt das Thema Vielfalt: Englischsprachige Kundschaft, internationale Studierende mit Haustier – in den Essener Praxen längst Alltag. Wer offen ist für Sprache, Technik und neue Umgangsformen, dem stehen Türen offen, die die Generation vor zwanzig Jahren schlicht nicht kannte.
Zwischen Geduld und Großstadtgetöse: Was wirklich zählt
Manchmal, zwischen zwei Blutabnahmen und zehn knurrenden Patienten, kommt der Gedanke: Was mache ich hier eigentlich? Ganz ehrlich – es ist selten der Traumjob romantischer Tierfilm-Fantasien. Es ist echte Arbeit, mit echten Menschen und echten Problemen. Wer sich entscheidet, in Essen in diesen Beruf einzusteigen oder zu wechseln, der braucht handfeste Motivation und die Fähigkeit, auch im Gedränge einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch: Kaum ein Tag vergeht ohne das unmissverständliche Brummen eines zufrieden verarzteten Katers oder das dankbare Nicken einer Besitzerin. Am Ende zählt eben nicht die Höhe der Gehaltsabrechnung – nicht immer zumindest. Oft ist es das Gefühl, gebraucht zu werden und mit den Eigenheiten dieser Stadt und ihrer Tiere zurechtzukommen. Wer das mag, der bleibt. Oder kommt – und wundert sich irgendwann, wie schnell aus dem ersten Chaos Routine und aus der Routine sogar ein Stück Zuhause geworden ist.