Techniker Gestaltung Jobs und Stellenangebote in Krefeld
Beruf Techniker Gestaltung in Krefeld
Techniker Gestaltung in Krefeld: Ein Beruf zwischen Handwerk und Kreativität – und mit Ecken und Kanten
Es gibt diese Berufe, die irgendwie zwischen den Stühlen sitzen. Zu technisch, um im Atelier zu landen; zu kreativ, um einfach nur Maschinen zu bedienen. Genau dort, zwischen Entwurfstisch, Rechner und Werkstattlärm, bewegt sich der „Techniker Gestaltung“ – oder meinetwegen auch: der „Gestaltungstechniker“. In Krefeld gibt’s dafür, das kann man ruhig mal sagen, ein recht spezielles Pflaster. Vielleicht liegt es am Nachhall der Seidenbarone, vielleicht aber auch nur daran, dass in der Stadt die Handwerkstradition und die textile Moderne bis heute miteinander ringen.
Was genau macht man eigentlich – und für wen ist das überhaupt was?
Klar, die ganz große Frage: Muss man jetzt ein halber Ingenieur sein, oder eher ein Erfinder mit Hang zum Perfektionismus? Weder das eine noch das andere trifft es komplett. Es geht um die Verbindung von Konstruktion und Gestaltung – oft für Produkte, die irgendwie nützlich und schön zugleich sein sollen. Wer als Techniker im Bereich Gestaltung einsteigt, findet sich rasch mitten in Projekten wieder, bei denen es um die Optimierung von Fertigungsprozessen geht, um Materialauswahl, manchmal um Nachhaltigkeit und immer öfter auch um digitale Produktionswege. CAD? Muss sein. Handwerkliches Know-how? Unbedingt. Aber eben auch: Sinn für Form und Funktion.
Krefeld – Designstandort oder trüber Industriestand? Irgendwo dazwischen …
Manchmal fragt man sich ja, ob Krefeld seinen eigenen Ruf noch kennt. Einerseits die angestaubte Vorstellung vom „Mantel- und Seidenfabrikanten“ – andererseits: An der Hochschule wird am Textildesign geforscht, mittelständische Betriebe investieren in 3D-Druck oder intelligente Oberflächen. Gerade in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass die Grenzen zwischen industriellem Design, technischer Umsetzung und klassischem Handwerk zunehmend verwischen. Nehmen wir etwa die Nachfrage nach Individualisierung: Plötzlich wird aus dem 0815-Stahlträger ein Objekt mit Wiedererkennungswert. Was viele unterschätzen: Techniker der Gestaltung sind da heute oft die Schnittstelle, an der sich klassisches Fertigungswissen und Designergehirn treffen.
Aufstiegschancen, Gehalt und dieser ominöse „Gestaltungsfreiraum“
Die Frage aller Fragen: Lohnt sich das Ganze eigentlich? Das kommt – mal ehrlich – stark drauf an, wie man sich selbst sieht. Das Einstiegssalär bewegt sich in Krefeld nach meiner Erfahrung zwischen 2.800 € und 3.400 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, vielleicht einem Meisterbrief zusätzlich oder einer gut laufenden Selbstständigkeit, sind 3.500 € bis 4.200 € drin. Das ist solide, aber für die ganz großen Sprünge reicht es nicht, es sei denn, man rutscht Richtung Leitung oder Beratung ab – wobei sich da die Spreu vom Weizen trennt. Ach ja: Gestaltungsfreiraum klingt gut, ist aber selten reine Spielwiese. Zwischen Kundenwunsch, Serienproduktion und Kostendruck steckt der Teufel oft im Detail. Wer jedoch Bock auf knifflige Aufgaben, kurze Wege in regionalen Betrieben und einen Mix aus Routine und Ideenreichtum hat – für den kann das genau das Richtige sein.
Regionale Eigenheiten, Perspektiven und ein kleiner Realitätscheck
Ich habe den Eindruck, Krefeld ist vielleicht nicht die glänzende Designmetropole, als die es sich gerne manchmal ausgibt – aber unterschätzt sollte der Standort auch nicht werden. Die Dichte an kleinen und mittleren Unternehmen aus Metall-, Kunststoff- oder Textilbranche sorgt dafür, dass Gestaltungstechniker hier tatsächlich gebraucht werden, und das nicht erst morgen. Wer ein bisschen neugierig bleibt, sich mit digitalen Techniken ebenso wohlfühlt wie mit klassischen Fertigungsverfahren, hat gerade jetzt ziemlich gute Karten. Vielleicht ist das nicht die Hochglanzkarriere à la Mailänder Möbelmesse – für einen handfesten, vielseitigen Beruf mit Perspektiven vor Ort reicht’s allemal. Und zwischendurch: Den eigenen Ehrgeiz nicht verlieren, aber den Kopf auch mal aus dem Fenster hängen und merken, dass Gestaltung eben nicht in der Cloud stattfindet, sondern ziemlich real in Werkhalle, Büro – und ja, auch in Krefeld.