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Wer in Wiesbaden die Wände neu einkleidet, ist selten bloß „Dekorateur“. Tapezieren hat etwas von Handwerk und Kunst – ein Beruf, der für viele irgendwie in den Schatten der Maler geraten ist. Dabei steckt im Tapezierer mehr, als man auf den ersten Blick meint, vor allem in einer Stadt wie dieser. Also: Was lockt Berufseinsteiger und Wechselwillige, sich ausgerechnet in Wiesbaden auf Rolle und Rakel einzulassen? Und wie sieht der Alltag aus, drei Stockwerke über dem Kurpark, mit Ausblick auf stuckverzierte Altbauten, die jede Tapete zur Geduldsprobe machen?
Tagesgeschäft? Klar, das reicht von schwindelerregend schiefer Wand bis zum Wunsch nach veganer Glasfasertapete – ich habe schon alles gehört. Wirklich jede Generation von Kunden bringt eigene Ideen und Marotten mit: Die einen wollen bauhaus-kühl, andere lieben barockes Goldornament. Neueinsteiger, die meinen, das sei alles ein bisschen wie Tetris mit Musterrollen, werden schnell eines Besseren belehrt. Das Handwerk? Präzision, ja – beinahe chirurgisches Arbeiten an Kanten und Nischen. Aber auch Spürsinn: Welche Untergründe machen Zicken? Wo verbirgt sich der legendäre Altbau-Riss, der garantiert beim ersten Anstrich aufreißt? Nicht zu unterschätzen – schon klar.
Und finanziell? Sagen wir es mal so: In Wiesbaden bewegen sich die Gehälter für Berufseinsteiger meist bei 2.400 € bis 2.900 €, mit Luft nach oben für erfahrene Kräfte. Wer sich spezialisiert oder im Bereich hochwertiger Gestaltungsarbeiten Fuß fasst – etwa in den renovierungswütigeren Vierteln rund um den Rheingau – kann durchaus die 3.000 € bis 3.400 € erreichen. Sprich: Ein Leben am Rande des Existenzminimums ist hier nicht die Regel, aber das ganz fette Polster? Auch eher selten. Natürlich hängt viel an der Auftragslage – Wiesbaden ist kein Billigmarkt, aber der Konkurrenzdruck ist spürbar. Gerade die vielen familiengeführten Betriebe machen das Umfeld… sagen wir, anspruchsvoll. Man kennt sich, man beobachtet sich.
Was sich in den letzten Jahren verändert hat? Nun, der Trend zur „Wand als Statement“ ist auch an Wiesbadener Altbauwänden nicht vorbeigegangen. Kunden hoffen auf Unikate, verlangen individuelle Optiken, manchmal 3D-Effekte, manchmal den Charme der Patina. Digitalisierung? Sieht man selten direkt am Tapeziertisch – aber die Materialauswahl, die Planung, ja sogar die Bildersuche für Inspirationen haben sich gewandelt. Ein Tapezierer heute ist oft halber Gestalter, halber Problemlöser. Wer nicht nur „gesellenhaft“ mit Kleister umgehen kann, sondern auch mal ein Farbkonzept argumentiert, ist gefragt. Und, nicht zu vergessen: Immer öfter müssen moderne Materialien verarbeitet werden – Vlies, Textil, nachhaltige Vliese – die Tools und Techniken entwickeln sich weiter. Da helfen weder Standardantworten noch Routine allein.
Ich sage immer: Tapezieren in Wiesbaden ist kein Handwerk für Leute, die Stillstand mögen. Das Publikum in der Stadt? Anspruchsvoll, manchmal nervenaufreibend detailverliebt (insbesondere, wenn die Tapetennaht um einen halben Millimeter versetzt ist). Dafür gibt es fast immer Wertschätzung – und eine gewisse Anerkennung, wenn die Arbeit wirklich sitzt. Weiterbildungsmöglichkeiten? Durchaus vorhanden: Wer Lust hat, sich zum Raumgestalter oder Meister hochzuarbeiten, findet Handwerkskammer und durchaus auch innovative Ausbildungspartner vor Ort. Klingt nach Fleißarbeit – ist es auch. Aber ehrlich: Für diejenigen, die es gerne präzise UND abwechslungsreich mögen, kann die Tapezierrolle in Wiesbaden überraschend viel bieten.
Manchmal frage ich mich, wie viele in diesem Beruf je zufrieden mit ihrer letzten Arbeit auf die Wand geschaut haben. Antwort: Die wenigsten. Tapeten sind nie perfekt, aber genau das macht’s – zumindest, wenn man einen Hauch Berufsstolz hat. Wer mit diesem Anspruch auf die Wände Wiesbadens loszieht und bereit ist, auch mal abends mit Kleisterflecken heimzukommen, wird selten enttäuscht. Langeweile jedenfalls gibt’s bei uns selten – höchstens, wenn das Muster zum dritten Mal in Folge quer sitzt.
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