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Manchmal kommt mir das Tapezieren in Mainz ein bisschen wie ein unterschätztes Kapitel moderner Stadtgeschichte vor. Während Architekten und Bauträger die Silhouette von Gonsenheim bis zu den Rändern der Neustadt verschieben, hält die Arbeit an den Innenwänden eine eigentümliche Kontinuität – sagen wir: einen Widerstand gegen Beliebigkeit. Für Menschen wie mich – Berufseinsteiger, Handwerker mit Ambitionen oder skeptische Quereinsteiger – stellt sich dabei mehr als einmal die Frage: Ist das Tapezieren in einer Stadt wie Mainz Zukunft oder nur ein Relikt aus der Zeit, als Raufasertapete noch als Innovation galt?
Das Bild vom Tapezierer schwankt zwischen dem, was meine Nachbarn sich darunter vorstellen (nichts weiter als Nässe, Leim und Muskelkater) und dem, was in den alten Fachbüchern steht – Präzision beim Zuschnitt, Gespür für Untergründe, Gesetze der Feuchtigkeit und Haftung, manchmal sogar ein wenig Sinn für Farbenlehre. Mainz ist da keine Ausnahme, aber man spürt: Das Publikum wird anspruchsvoller. In der Altstadt begegnet man historischen Gemäuern, die einen zuweilen zur Weißglut treiben: schiefe Ecken, abblätternde Putzflächen, Schimmelrisiken im Erdgeschoss – lapidar gesagt, „mal eben tapezieren“ war gestern.
Gerade Einsteiger erleben teils einen Dämpfer, wenn sie von Schwiegeroma zur ersten Baustelle geschickt werden: Moderne Vliestapeten? Ja. Aber der Trend zu edlen Dekortapeten, Lehmputz als atmende Unterlage, manchmal sogar Wandbespannungen mit Stoff – das alles verlangt Know-how und nach dem nächsten Lehrgang, so ehrlich muss man sein. Präsenz zeigen auch Bauherren, die nachhaltige Materialien verlangen oder – ganz Mainz-typisch – Altbaucharm mit Öko-Komfort verbinden wollen. Routine? Gibt’s selten. Es ist und bleibt: Feinarbeit. Manchmal nervend, im besten Fall befriedigend.
Kommen wir auf den Punkt, der die meisten umtreibt: Was landet monatlich im Lohn-Umschlag? Die Gehälter tanzen in Mainz meist irgendwo zwischen 2.400 € und 3.000 €, wobei die Spanne stark von Erfahrung, Zusatzqualifikationen (Stichwort Bodenbelagsarbeiten oder Komplettumbauten) und der Unternehmensgröße abhängt. Dass sich mit steigender Verantwortung und Know-how auch mal Summen jenseits der 3.200 € auftun, ist eher selten, aber nicht vollkommen ausgeschlossen. Klar: Wer sich auf Spezialarbeiten einlässt – Schallschutz, Designtechniken, Altbausanierung – knabbert gelegentlich am oberen Rand. Aber der Arbeitsmarkt hält gerade in Mainz, wo Sanierung und Modernisierung gefragter sind als Neubau, die Füße am Boden. Es gibt Konkurrenz: Fliesenleger, Maler, Trockenbauer – und natürlich Billiganbieter, die „die Rolle für’n Fuffi“ versprechen. Da muss man entweder mit Qualität kontern oder eine Nische besetzen. Oder beides.
Was viele unterschätzen: Tapezieren ist ein verdammt analoger Job geblieben, auch im Zeitalter digitaler Lasermessgeräte und Kalkulationssoftware. Sicher, das Smartphone ersetzt inzwischen Zollstock und Rapportbuch, aber das „Innenleben“ der Arbeit bleibt manuell, fordernd und manchmal unbequem. Neue Baustoffe halten Einzug (Kalkvliese, ökologische Tapeten, japanischer Washi-Papierwahn – ich sag’s, wie’s ist: Gewöhnungsbedürftig), doch an den Basics – Gefühl für Oberflächen, Respekt vor der Substanz – hat sich wenig geändert. Mainz spielt dabei eine stille Sonderrolle, mit der ganzen Palette von Bausünden der Nachkriegszeit bis zu knarzenden Altbau-Treppenhäusern. Digitalisierung? Schön und gut, aber die Luftblase unterm Material kriegt kein 3D-Drucker raus. Da muss der Daumen ran – oder gar kein Tapezierer.
Vielleicht bin ich da altmodisch, aber diese Mischung aus handfestem Können und Notwendigkeit, sich ständig auf neue Wünsche einzustellen, macht den Reiz des Berufs aus. Wer ein Händchen für Details hat – und mit Frustration leben kann, wenn auf der Baustelle Chaos herrscht –, wird sich nicht langweilen. Aber klar: Es ist nicht für jeden. Mainz bleibt Mainz, und die Tapete bleibt Herausforderung – zumindest für die, die genauer hinschauen wollen.
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