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Tapezierer Bremen Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Tapezierer in Bremen
Tapezierer Jobs und Stellenangebote in Bremen

Tapezierer Jobs und Stellenangebote in Bremen

Beruf Tapezierer in Bremen

Zwischen Kleistereimern und Klinkerwänden: Tapezierer in Bremen – Beruf mit Charakter

Die Sache mit dem Tapezieren – in Bremen? Kaum einer stellt sich darunter noch den braven Handwerker vor, der nur Raufaser an schiefe Altbauwände klebt und Feierabend sagt. Im Gegenteil. Wer hier frisch oder mit „wechselbereitem Herzen“ (manche sagen dazu auch: Neuanfang im Handwerk) ins Tapeziererleben einsteigt, findet sich in einem Job, der sich irgendwo zwischen detailverliebtem Feingefühl und zupackender Improvisationskunst bewegt. Irgendwo zwischen Brötchenduft vom Bäcker um die Ecke, Radbaustellen am Osterdeich und den Eigenheiten alter Bremer Steinhäuser. Keine Romantik, aber Substanz.


Der Alltag: Fingerfertigkeit trifft Realitätssinn. Denn: Tapezierer arbeiten in Bremen oft in Gebäuden, die ihre eigenen Geschichten erzählen – Altbremer Haus, Jugendstil, Nachkriegsmoderne, da kommt selten Monotonie auf. Kein Zimmer ist eine glatte Wand. Was auf dem Plan als Metermaß steht, ist in echt ein Knick, Stoß oder ein vergessener Nagel im Putz. Da braucht es räumliches Denken, ein geschultes Auge, ein bisschen Gelassenheit. Wer da an Fließbandarbeit denkt: weit gefehlt. Wer sich für Präzision begeistern kann und keine Angst vor Farbe – oder Schimmel – im Gesicht hat, wird hier selten unterfordert.


Viele Neueinsteiger unterschätzen die Vielschichtigkeit des Handwerks. Es ist eben nicht damit getan, ein bisschen Tapetenbahn an die Wand zu drücken. Materialkunde, Schadensdiagnose bei Feuchtestellen (Bremen und feuchte Keller, eine nie endende Geschichte), Grundierung, Falz, Musterabgleich. Die Trends haben sich gewandelt: Einfache Raufaservarianten sind das Pflichtprogramm, aber gefragt ist inzwischen Spezial-Wandbekleidung, Vlies, Textil, teilweise sogar LED-integrierte Bahnen – ein Thema, das in den schicken Quartieren rund um Schwachhausen oder in gehobenen Bremer Lofts immer häufiger auftaucht. „Stumpf Bahnen kleben“: Das war einmal. Und dass ein fehlerhafter Zuschnitt gern mal den halben Stundenlohn frisst – auch das gehört dazu.


Klar, Geld spielt eine Rolle. In Bremen liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt aktuell bei etwa 2.400 € bis 2.700 €. Mit wachsender Erfahrung und Zusatzqualifikationen (etwa in Richtung Schimmelsanierung, Oberflächentechnik oder im Renovierungssegment) erreicht man nicht selten die Schwelle von 3.000 € oder leicht darüber. Und ja – es gibt jene, die mit feinem Spezialwissen (z. B. historische Wandgestaltung, Denkmalpflege) auch in Nischen über 3.400 € hinauskommen. All das schwankt allerdings: Abhängig von der Witterung, dem Baustellenaufkommen – und dem eigenen, oft unterschätzten Verhandlungsgeschick.


Was kaum einer offen anspricht: Die körperliche Seite. Tage, an denen der Arm schwer wird, weil die Decke zum dritten Mal nachjustiert werden muss – sind leider keine Ausnahme. Oder der Rücken, wenn der Untergrund mal wieder „von Hand neu gemacht“ werden muss, weil die Bausubstanz aus den 50ern nie einen Tapetengrund gesehen hat. Gleichzeitig gibt’s natürlich auch diese Momente, in denen man beinahe stolz das Ergebnis begutachtet – und sich fragt, warum dieser Beruf oft unter „sonstige Handwerker“ abgeheftet wird. Bremen ist da ehrlicher als so manch anderes Pflaster: Wer im Stadtteil Hemelingen ausbessert, muss sich mit ganz anderen Anforderungen herumschlagen als in Vegesack, und das ist beileibe kein Nebenschauplatz.


Was Einsteigern selten gesagt wird: Es gibt keinen klassischen Karriere-Schnellweg, keinen „Handwerks-Raketenstart“. Wer sich spezialisiert, etwa durch regelmäßige Weiterbildung in Themen wie ökologische Materialen oder moderne Oberflächentechnik, vergrößert tatsächlich die eigenen Chancen – auch für Projektleitungsaufgaben oder ungewöhnlichere Aufträge. Die Nachfrage in Bremen nach solchen Kenntnissen ist spürbar gestiegen: Der Fokus auf energetische Sanierungen, nachhaltige Baustoffe (ja, auch bei der Wandbekleidung), stellt Tapezierer vor neue Aufgaben – nicht alles ist technisch komplex, manches aber durchaus beratungsintensiv.


Was bleibt also? Bremen ist nicht Berlin, die Buden sind kleiner, die Arbeitswege manchmal länger, der Schnack direkter. Tapezierer werden gesucht, aber nicht auf jedem Plakat; wer den Beruf ergreift, muss flexibel, zuverlässig, manchmal auch stoisch sein. Manches ist routinegetrieben – aber jeder Raum, jede Tapete hat ihre eigene Geschichte, und man ist eben selten nur Verarbeiter, sondern häufig Problemlöser mit Rolle und Spachtel – oder, um es zuzuspitzen: „Innenarchitekt light“ für den Alltag zwischen Weser und Großbaustelle. Darin liegt eine Würde, die sich erst mit der Zeit erschließt. Und wer daran Freude findet – der bleibt. Häufiger, als man denkt.


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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.